1995

JAHRHUNDERT-HOCHWASSER FUHRT ZU SCHWEREN SCHÄDEN
Am 20. Januar verstirbt Ludwig Mitscher, der dem ORV seit 1938 angehörte und auch einige Jahre als Ruderausschuß-Vorsitzender im Vorstand tätig war. In diesem Jahr verstirbt ebenfalls Hannelore Hofferberth.
Anläßlich der Jahreshauptversammlung am 23. März wird Walter Münch für 70-jährige Mitgliedschaft im ORV geehrt. Die Goldene Nadel des Deutschen Ruderverbandes erhält Walter Leonhardt. Für 40-jährige Mitgliedschaft im ORV erhalten Bernd Siegler, Hans Wickenhäuser und Willibald Schmidt die Goldene Ehrennadel. Nach langjähriger Tätigkeit im Vorstand des ORV scheidet Hermann Tobisch aus diesem Gremium aus. Er wird von großen Verdienste wird der Jahreshauptversammlung zum Ehrenmitglied gewählt und ist damit das erste Ehrenmitglied des ORV nach dem Krieg.

[Emil Armanski 1995 zum Ehrenvorsitzenden gewählt]

Für seine großen Verdienste um den Verein wird Emil Armanski - seit 1.6.1934 Mitglied - zum Ehrenvorsitzenden des ORV gewählt. Am 16. November wird Emil Armanski 75 Jahre alt.

Die Jahreshauptversammlung wählt Trude Schnabel, die am 9. November ihren 75. Geburtstag feiert, wieder zur 1. Vorsitzenden des ORV und Jürgen Kramp zum 2.Vorsitzenden und Geschäftsführer. Gerhard Wander wird in seinem Amt als 2. Vorsitzender bestätigt. Die Neufassung der Satzung wird beschlossen. Danach kann die Jahreshauptversammlung auf Antrag des Vorstandes eine angemessene Aufwandsentschädigung für Vorstandsmitglieder festlegen. Der Kassenbericht wird in der Hauptversammlung, erstmals in drei Bereiche entsprechend der steuerlichen Behandlung gegliedert, vorgelegt: ideeller Bereich (Sportbetrieb), Vermögensverwaltung (Bootshaus mit Saal), wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb (Werbung, Verkauf von Speisen und Getränken).

Das schwere Hochwasser zu Jahresbeginn hat große Schäden im Bootshaus sowie auf dem gesamten Gelände hinterlassen. Die Städtische Sparkasse Offenbach gewährt allen betroffenen Vereinen eine großzügige Spende. Auch die Stadt Offenbach und der Landessportbund Hessen leisten finanzielle Hilfe.

Die Sanierung des Daches im Bootshaus schreitet zügig voran.

Die Ruderer können 161 Siege, 88 zweite Platzierungen und 39 dritte Plätze erringen. Der erfolgreichste Ruderer im ORV, Wolf Bussian, wird nach seiner Rückkehr von der Juniorenweltmeisterschaft auf der Bootshausterrasse entsprechend gefeiert. Auch Oberbürgermeister Gerhard Grandke ist anwesend.

Zeltfest und Rotweinachter finden in der Sommerpause der Regattasaison statt.
Die 1. Herren des ORV erreichen in der Hallenhockeysaison 1995/96 den sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga Hessen.
Die 1. Damen qualifizieren sich im Feld für die Aufstiegsrunde Zur Regionalliga Süd. Die [Wolf Bussian bei der Ehrung nach Rückkehr von der Junioren- Weltmeisterschaft] Senioren erringen erneut die Hessenmeisterschaft in der Halle.
Die Segler feiern am 30. April ihr „Frühlingsfest”. Auf dem Gelände des ORV findet eine Jugendfreizeit statt - um dem Segelsport zu frönen und zu trainieren, fehlt leider der notwendige Wind.

entwickelt sich zum Erfolgsjahr von Wolf Bussian. Nach nervenaufreibenden Ausscheidungen während der gesamten Saison sitzt er in Duisburg bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften endgültig im Doppelvierer des Süd-Teams. Mit dem Koblenzer Stefan Roehnert, dem Ulmer Johannes Barth und dem Kauferinger Robert Sens schlägt er sensationell den im Saisonverlauf immer schneller gewesenen Ost-Vierer und wird Deutscher Meister der A-Junioren. Darüber hinaus gewinnt er die Bronze-medaille im Einer und qualifiziert sich für die Selektion zur Junior-WM in Polen. Nach nicht immer nachvollziehbaren Auswahlkriterien bei der WM-Vorbereitung in Ratzeburg fährt Wolf Bussian als Ersatzmann nach Polen, rutscht danach, bedingt durch den krankheitsbedingten Ausfall seines späteren Doppelzweierpartners Ulf-Hendrik Hansen aus Friedrichstadt, in den deutschen Doppelvierer und erreicht, als Mitfavorit um den WM-Titel gestartet, nach Steuerproblemen des Bugmannes, Platz 5. Auch Marc Bussian schafft in diesem Jahr den Durchbruch. Nach der Selektion in Essen sitzt er im B-Nationalvierer, an dem, laut Aussage von Bundestrainer Richard Wecke, „kein anderer Vierer mehr vorbeifahren wird“. Er gibt den Doppelzweier mit seinem Frankfurter Partner Simon Eckhard auf, bestreitet im Doppelvierer das Deutsche Meisterschafts-rudern in Hamburg und schrammt mit Platz 4 unglücklich an einer Medaille vorbei. Beim Eichkranz belegt sein Doppelvierer ebenfalls Platz 4, im Doppelzweier mit dem Leipziger Dietmar Czekay reicht es nur zu Rang 6. Sein vorheriger Frankfurter Doppelzweierpartner gewinnt in Rgm. mit Limburg die Silbermedaille bei den Eichkranzrennen… Beim Bundesentscheid der B-Junioren belegen Bamdad Djouiai und Henrik Nitsche auf ungünstiger Startbahn im Finale Platz 6, der leichte Doppel-vierer mit Bengt Nitsche, Stefan Alix, Marcus Schultheis, Mark Spiegel und Stf. Caroline Roeckel verpaßt knapp den Endlauf, deutet aber hier schon sein Potential an.

[Deutscher Meister im Junior-A-Doppelvierer o. Stm., v.li.: Wolf Bussian (ORV), Robert Sens (RC Kaufering), Johannes Barth (Ulmer RC Donau), Stefan Roehnert (Koblenzer RC Rhenania)]

[Sieger im Bundesentscheid 1996 in Essen der Lgw.-Junior-B-Doppelvierer m.Stm., v.li.: Bengt Nitsche, Bamdad Djouiai, Stf. Caroline Röckel, Mark Spiegel, Marcus Schultheis]

Emil Armanski, Ehrenvorsitzender des Offenbacher Rudervereins und der Hockey-Abteilung wird 75 Jahre alt.

[Die Senioren werden erneut Hessenmeister in der Halle, stehend v.l.: Jürgen Wagner, Gerhard Wander, Roland Stübing, Peter Hörber, kniend v.l.: Dr. Fritz Köhler, Karl-Heinz Schultheis, Dr. Ralph Borgnis, Peter Berthold, Norbert Armanski]

Die durch das Hochwasser an den Plätzen und dem Zaun entstandenen Schäden werden beseitigt.
In der Hallensaison 1994/1995 steigen die 1. Damen nur durch die schlechtere Tordifferenz in die 1. Verbandsliga ab. Die 1.Herren ereilt das gleiche Schicksal. Daraufhin scheidet Uwe Dassler als Trainer der 1.Herren aus. Die Nachfolge tritt Gerhard Wander an.
Die Senioren werden mit den Spielern Norbert Armanski, Peter Bertholdt, Dr. Ralph Borgnis, Peter Hörber, Dr. Fritz Köhler, Karl-Heinz Schultheis, Roland Stübing, Jürgen Wagner und Gerhard Wander wieder Hessenmeister. Auch die Alten Herren des ORV (ab 42 Jahre) beenden die Hessenmeisterschaft als Sieger.

[Die 1.Damenmannschaft erreicht die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Süd, stehend v.l.: Marianne Hertlein, Daniela Wehner, Conny Borgnis, Annette Laier (verdeckt), Claudia Schmidt, Christiane Hartmann, Kerstin Neunherz, Xenia Tselepis, Michaela Heck, Tanja Kayser. kniend v.l.: Katja Wander, Natalie Deschauer, Anke von Kiedrowski, Beate Buntrock]

Die A-Knaben belegen in der Endrunde um den Hessenpokal erneut den 1.Platz.
Die 1.Damen werden in der Feldsaison Vierter in der Oberliga und nehmen an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Süd teil. Nach einer 0:3-Niederlage gegen den TFC Ludwigshafen müssen alle Aufstiegshoffnungen begraben werden.
Mit einem 6.Platz sichern sich die 1.Herren den Klassenerhalt in der Regionalliga Süd.
Die 1b-Herren müssen in die 3.Verbandsliga absteigen. Die B-Jugend belegt den 6.Platz bei der Hessenmeisterschaft.
Die der Abteilung angehörenden A-Mädchen können nur noch in einer Spielgemeinschaft mit dem FSV Frankfurt beschäftigt werden und nehmen an den Spielen um den Hessenpokal teil.

[Internationales Mixed-Turnier im ORV im Jahr 1995]

Am 25.März unternehmen die Senioren erneut einen vergeblichen Versuch, den Löwenpokal aus Mülheim zu entführen. Sie unterliegen hoch mit 0:6 Toren.
Am 13.und 14.Mai veranstaltet der ORV ein Mixed-Turnier, an dem 14 Mannschaften teilnehmen, u.a. der HC Olten/Schweiz. Sieger wird die Spielgemeinschaft Schwerin/Wiesbaden. Der Turnierabend mit Tanzkapelle und großer Tombola findet im großen Saal des ORV statt.
Die 1. Damen können in der zweiten Runde des DHB-Pokals überraschend den Regionalligisten THC Wiesbaden mit 4:3 Toren nach 7 m-Schießen bezwingen. Offenbachs Torfrau Michaela Heck pariert dabei vier 7/m-Bälle. Die 1.Herren erreichen die Hauptrunde im DHB-Pokal nach 7m-Schießen gegen THC Höchst; Torwart Andreas Neuenkirch hält dabei zwei 7m-Bälle.
Die ORV-Senioren reisen zum 26. Wies’n-Pokal-Turnier nach München und erreichen diesmal den 2. Platz.

[Einige der vielen Helfer sind rundum zufrieden…]

Beim Mainuferfest am 25./26. Juni vertritt nur die Hockey-Abteilung den Offenbacher Ruderverein.

entdeckt der Fiskus neue Einnahmequellen in unserem Sport. Zunächst unterliegen — vorbereitend — Kajütboote mit Motoren über fünf PS der Kennzeichnungspflicht und nachfolgender Steuer (wieder aufgehoben), dann werden sämtliche Trailer in zweijährigen Intervallen technisch überprüft und mit neuen Kennzeichen „gebührend“ versehen. Neuerdings kosten 200 kg des Gesamtgewichts (Trailer und Boot) über DM 14.-. Alle bezahlten nach schriftlicher Aufforderung. Nachdem der Staat entdeckt hatte, daß die Verwaltungsaufwendungen die Einnahmen überschreiten, gibt's das Geld zurück!

[Jürgen Reichmann und Matthias Sator, die Klassenersten bei der Hessenregatta]

Der neue - teure - Zaun steht, und der Kran ist um einen Meter gewachsen.
Zum erstenmal in der Geschichte der Segelabteilung kann am 30. April kein neues Boot getauft werden, so daß ein Frühlingsfest bei wunderschönem Wetter stattfindet.

Mangels Beteiligung muß die Vereinsmeisterschaft entfallen, doch Monika Heintze belegt bei der Regatta des HSSC den 1. Platz, und Simone Hergenhahn fährt den Titel Vize-Hessenmeisterin ein. J. Reichmann wird bei der Hessen-Regatta auf der Ostsee mit M. Sator wiederum Gruppenerster mit seinem Shark.

Rot Weisses Sprachrohr Nr.:1 1995
Rot Weisses Sprachrohr Nr.:2 1995
Rot Weisses Sprachrohr Nr.:3 1995
Rot Weisses Sprachrohr Nr.:4 1995