Inhaltsverzeichnis

1927

Berichte aus Zeitungen

Wassersport Nr. 14, 7. April 1927

Seite 256

Nachrichten – Offenbach am Main

Vom Wetter sehr missgünstig behandelt, hielten am Sonntag die drei Vereine des Deutschen Ruderverbandes ihr Anrudern ab. Es regnete mit einer einstündigen Pause den ganzen Tag hindurch, gegen Abend, als allerdings wieder alle Boote eingebracht waren, setzte ein orkanartiger Sturm mit heftigen Güssen ein. Die Beteiligung der Ruderer war angesichts der schlechten Witterung geringer als in den früheren Jahren.
[…] Um drei Uhr wurden beim RV. Von 1874 die Boote ausgesetzt. Es ordneten sich neun Boote, darunter zwei Achter, zur Auffahrt, die ebenfalls entlang der Uferstraße durchgeführt wurde. Der neue Vierer ohne, besetzt mit der vorjährigen Seniorenmannschaft, machte nachher noch einige Fahrten. So weit des von der Straßenbrücke zu beurteilen war, schien das Boot der Mannschaft gut zu passen. Es lag sehr gut auf dem Wasser. Einige kleine Steuerfehler ausgenommen, war der Gang des Bootes befriedigend. Anscheinend hat sich die Mannschaft mit dem Boote gut vertraut gemacht.[…]


Wassersport Nr. 16, 21. April 1927

Seite 321

Nachrichten – Offenbach am Main

Am Montag, 25. April, abends 8 Uhr spricht Rudersportschriftsteller Hugo Bardorff-Frankfurt am Main im großen Saale des Gesellschaftshauses des Offenbacher RV über das Oxford-Cambridge-Bootrennen und seine Bedeutung für den Rudersport. Der Redner wird auf Grund seiner Beobachtung von 24 Trainingsfahrten der beiden Mannschaften des diesjährigen Rennens sich insbesondere über das Training dieser Mannschaften verbreiten. Lichtbilder sollen den Vortrag erläutern.
Gäste sind willkommen, der Zutritt ist für diese frei.


Wassersport Nr. 16, 5. Mai 1927

Seite 384

Nachrichten – Frankfurt am Main

Der Frankfurter RgV. Veranstaltet auch in diesem Jahr für die Vereine des Frankfurter Bezirks wieder ein gemeinschaftliches Anrudern. Der RV Fechenheim, der sein 40jähriges Jubiläum feiert, hat die Durchführung des Anruderns übernommen, das am 8. Mai stattfinden wird. Am gleichen Tage findet beim Offenbacher RV von 1874 die Taufe einiger Boote statt. Die Boote der Vereine unterhalb Frankfurts und der Frankfurter Vereine sammeln sich um 12.30 Uhr an der Schleuse an der Gerbermühle, wo um 1 Uhr gemeinschaftlich geschleust wird. In Paradefahrt geht es dann nach Offenbach. An der Offenbacher Brücke schließen sich die Offenbacher Boote an. Die Ankunft in Fechenheim wird mkurz nach 2 Uhr erfolgen. Beim RV Fechenheim wird gelagert. Wettfahrten und andere Veranstaltungen werden den Nachmittag ausfüllen, auch ein Tanz wird sich anschließen. Die Rückfahrt der Frankfurter geschieht gemeinschaftlich, um 7 Uhr wird an der Gerbermühle geschleust. Es ist anzunehmen, dass die Veranstaltung die gleiche Beteiligung findet, wie die vorjährige beim RC Griesheim.


Wassersport Nr. 18, 5. Mai 1927

Seite 388

Nachrichten – Offenbach am Main

Über seine Wahrnehmungen beim diesjährigen Oxford-Cambridge-Rennen sprach im großen Saale des Offenbacher RV v. 1874 am 25. April der bekannte Rudersport-Schriftsteller Hugo Bardorff. Auf Einladung des Offenbacher RV. waren erschienen zahlreiche Mitglieder des Frankfurter RV, der Frankfurter RG Oberrad, sowie der Rudervereine von Offenbach und Fechenheim. Besonders zahlreich waren die Mitglieder der Vereine des Süddeutschen RV. Vertreten. Auch Meister Walter Flinsch mit seinem Vater war erschienen. Herr Weipert, der Vorsitzende des Offenbacher RV v. 1874, richtete Begrüßungsworte an die Erschienenen, er gab seiner Getungtuung Ausdruck, dass soviele Ruderer der Einladung gefolgt waren. Hierauf begann Herr Bardorff mit seinem Vortrag, in dem er über eine Stunde lang bemerkenswerte Beobachtungen über das Rennen und das letzte Training auf der Fünfmeilenstrecke von Putney nach Mortlake mitteilte. Er schilderte die bequeme und rasche Reise, die gute Aufnahme, die er bei dem Bootsbauer Phelps, der früher wiederholt in Deutschland als Trainer gewirkt hatte, fand. Der Redner streifte die Verhältnisse auf den beiden Universitäten, auf denen die Studierenden unter ganz anderen Bedingungen sich dem Sport widmen können, wie dies jemals in Deutschland möglich sein wird. Das Training und das Rennen sind wiederholt geschildert worden, weshalb wir diesen Teil von Bardorffs Ausführungen übergehen können. Die Mannschaften bestanden durchweg aus Schwergewichten bis zu 89kg. Die gewaltige Beteiligung der Zuschauer und die eintretene Überschwemmung der Kais durch die unerwartet eingetretene Hochflut wurde bei den nachfolgenden Lichtbilder, auf mangelhaften Originalen, Zeitungsauschnitten usw. fußend, konnten wenig klar wiedergegeben werden, sie wurden aber dennoch mit Beifall aufgenommen. Der Dank der dem Redner durch den Vorsitzenden am Schluss seines Vortrags ausgesprochen wurde, war wohlverdient.


Wassersport Nr. 19, 12. Mai 1927

Seite 399

Punktetabelle 1926

ORV Zahl der Siege 1926: 9


Wassersport Nr. 19, 12. Mai 1927

Seite 428

Nachrichten – Offenbach am Main

Der Offenbacher RV v. 1874 war in der glücklichen Lage, Sonntag dem 8. d.M. drei neue Rennboote zu taufen und außerdem noch eine Motorbarkasse ihrer Bestimmung zu übergeben.
Die ruderfrohe Bewohnerschaft Offenbachs nahm dem Akt der Bootstaufe denn auch den regsten Anteil. Der Bootsplatz war von einer freudig erregten Menge ausgefüllt, die die in der Mitte lagernden, geschmückten Boote bewunderte. Ein Vierer, ein Doppelzweier und ein Einer, sowie das am Anlegefloß vertaute Motorboot, sämtlich Erzeugnisse der Leuxschen Werft, konnten in Ausführung und Holz jeden Vergleich aushalten. Einen Anblick, der Erinnerung wohl wert, bildete die ganze Umgebung, in der sich der Taufakt abspielte: ein leichtender Maimorgen, dessen blauer Himmel sich in den Fluten des von Sportbooten belebten Mainflusses spiegelte. Ruderer in Dress nahmen bei den Booten Aufstellung, als der Vorsitzende, Jean Weipert, den Taufakt vollzog und dabei der Freigiebigkeit eines Ehrenmitglieds und seiner Freunde gedachte und gleichzeitig ehrend des Mitgliedes Heinrich Endres (Rio) gedachte, der dem Verein seit 50 Jahren angehört. Die Boote erhielten die Namen „Rio“, „Marie“, und „Sperling“. Zum Boote „Marie“ hatte die Schwester des Stifters die Patenstelle übernommen, die auch die Taufe selbst vornahm. Ein gemeinschaftliches Frühstück schloss sich an die Feier an. Am Nachmittag und am Abend herrschte frohe Geselligkeit im Bootshause, die durch Vorträge der Solisten der Frankfurter Oper angenehme Belebung fand.


Wassersport Nr. 21, 26. Mai 1927

Seite 497

Nachrichten – Offenbach

Zwecks Richtigstellung unseres Berichts in Nr. 19 über die Bootstaufe beim Offenbacher RV v. 1874 sind uns folgende Zeilen zugegangen:
„Die Rennboote (Vierer o. St. Und Renn-Einer) die infolge ihrer sauberen Ausführung und vorzüglichen Materials allgemein Beifall fanden, stammen nicht, wie irrtümlich vom Berichterstatter gemeldet, von der Leuxschen Werft, sondern aus der bekannten Bootswerft Ziegler-Würzburg.“


Wassersport Nr. 23, 9. Juni 1927

Seite 546

Regatta Worms

7. Ruderregatta auf dem Rhein bei Worms am 5. Juni 1927


Rennen 1 Junior Einer

1. Frankfurter RV von 1865 H. Roller
2. Offenbacher RV v. 1874 Herrmann Braun
3. Mainzer RG J. Holler
RG Worms nicht gestartet

Der Frankfurter Roller geht sofort an die Spitze, lässt sich auch die Führung nicht mehr entreißen und beendet sein Rennen siegreich mit einem ausgiebigen Mehrschlag. Braun versucht an den Führenden heranzugehen, was ihm nicht gelingt.


Rennen: 8 Vierer ohne Steuermann

1. Offenbacher RV 1874K. Insel, R. Wich, F. Zimmermann, F. Böhm
2. Mannheimer RV „Amicitia“
3. Heidelberger RC 1872
4. Frankfurter RV v. 1865
Mainzer RG aufgegeben
Mannheimer RG nicht gestartet

Wie im vorigen Jahre ergab das Rennen der Vierer „ohne“ wieder eine Reihe von Kollisionen, seltsamen Entscheidungen und endlosen Verzögerungen. Erster Start um 4,40 letzter Start 9,05. Der erste Start gelang gut, die fünf Boote gingen gleichmäßig ab. Alle Mannschaften waren nervös und versuchten gleich auf dem ersten Teil der Strecke etwas gutzumachen. Die Ruderbahn war in genügender Breite abgesteckt, trotzdem gingen im mörderischen Tempo Offenbach und Heidelberg über Backbord aus der Bahn, Mainz machte alsbald den gleichen Fehler über Steuerbord, während „Amicitia“, Mainz folgend, nach Steuerbord ausbog und wider die Strecke die die Strecke begrenzende Boje rannte. Frankfurter RV v. 1865, der gut Kurs gehalten hatte, hätte als Sieger nach dem Ziel rudern können, wenn der Schiedsrichter nicht die weiße Flagge geschwungen hätte. Er ordnete neuen Start für alle Boote an, was kaum der entstandenen Situation entsprach. Beim zweiten Start ging es etwas ruhiger zu. Nach kurzem Rennen staffelten sich die Boote nach der Startnummer. Offenbach hatte die Führung. Im Motorboot der „Amicitia“, das dem Rennen folgte, gab ein älterer Ruderer der Mannheimer Mannschaft Anweisungen, wogegen der Schiedsrichter Dr. Hemme sofort einschritt. Auf halber Strecke hatte Mainz wiederum den Kurs verlassen und war ausgeschieden. Unter leichter Führung von Offenbach begann der Endkampf, hierbei kam es zu einer Berührung zwischen Frankfurter Verein und „Amicitia“, worauf der Schiedsrichter das Rennen wieder für ungültig erklärte. Frankfurt wurde ausgeschlossen und neuer Start für Offenbach und „Amicitia“ nach Schluss der Regatta angeordnet. Bei dem dritten Start konnte sich die Offenbacher Mannschaft nicht voll entfalten, da sie kurz zuvor scharfe Achterrennen gegen den Mainzer RV gerudert hatte. „Amicitia“ blieb somit Sieger. Wie uns mit wird, geben die Entscheidungen des Schiedsrichters Grund zu Einsprüchen an den Verband-Ausschuss.
Wegen Kollision 400m vorm Ziel zwischen Nr. 5 („Amicitia“) und Nr. 4 (Frankfurt) ordnete der Schiedsrichter neues Rennen nach Schluss der Regatta zwischen den beiden ersten Booten an.


Rennen: 9 Einer Preis vom Nonnenhof

1. RG Worms G. Lerch
2. Offenbacher RV 1874 F. Wagner

Dem Zusammentreffen beider Skuller sah man mit Spannung entgegen. Wagner, vor Jahren ein sehr Erfolgreicher Skuller, dann Schlagmann in den großen Mannschaften der Offenbacher „Undine“, hatte vor wenigen Wochen einen Wechsel der Farben vorgenommen. Er hatte sich wieder dem Skullen zugewendet. Lerch, keine gewaltige Skullergestalt, aber ein gut eingespielter Rennmann von bemerkenswerter Zähigkeit. Das Rennen gestaltete sich in sehr einfacher Weise. Lerch zog vom Start an langsam davon, führte mit zwei Längen und gewann sicher.


Rennen: 13 Doppelzweier ohne Steuermann

1. RG WormsG. Lerch, K. Wolf
2. Offenbacher RV v. 1874F. Wagner, H. Braun
3. Mainzer RGG. Magel, P. deBeise

Worms hatte alsbald eine Länge herausgeholt. Offenbach lag an zweiter Stelle vor Mainz. Bei 800m führte Worms mit ruhigen Schlage mit zwei guten Längen, Mainz lag hier auf dem zweiten Platz, eine länge vor Offenbach. Offenbach rückte auf, konnte aber Worms nicht ernstlich gefährlich werden. Mainz ging aus der Bahn, kollidierte mit der Boje und zerbrach dabei ein Skull.


Rennen 14 Nibelungen- Achter

1. Mainzer RV
2. Frankfurter RV
3. Offenbacher RV 1874K. Insel, R. Wich, H. Freitag, O. Gottlieb, L. Siegler, F. Heckelmann, F. Zimmermann, F. Böhm, Stm. Fritz Merz
nicht gestartet Mannheimer „Amicitia“
nicht gestartet Wormser RV

Durch das zurücktreten des Mannheimer und Wormser Achters schien das Rennen an Interesse verlieren. Dies war jedoch nicht der Fall, da die drei gestartetem Mannschaften sich bis ins Ziel einen beispiellosen Kampf lieferten. Auf der Mitte der Strecke hatte noch keine Mannschaft einen merklichen Vorteil errungen. Auf der zweiten Hälfte konnten Mainz sowohl wie Offenbach etwas gutmachen. Frankfurt verlor etwa eine halbe Länge. Mainz ging dann eine halbe Länge in Führung, während Frankfurt gegen Offenbach eine Kleinigkeit aufholte. Der Endkampf war gewaltig. Je eine halbe Länge trennte die Boote im Ziel.


—-

Wassersport Nr. 25 - 23. Juni 1927

Seite: 645

Regatta Regatta des Nordwestdeutschen Ruderverbandes

5. Regatta in Kassel am Sonntag, 19. Juni 1927 2.30 Nachmittags Rennen 3 Junior Einer Preis vom Löwenburg

Entscheidungsennen
1. Hannoverischer RV
RC Witten aufgegeben
RV Kassel aufgegeben
Offenbacher RV v. 1874H. Braun ausgeschlossen


Beim Start kommt Hannover gut ab. Die drei anderen liegen gleich. Witten übernimmt die Führung bis 500m, Offenbach wird verwarnt, hält denselben Kurs weiter und behindert nach etwa 6-8 Schlägen. Cassel gibt auf und kurz drauf Witten. Offenbach liegt jetzt etwa vier Längen vor Hannover und geht so durchs Ziel. Da Offenbach trotz Verwarnung behindert hat, wird es ausgeschlossen und der Sieg Hannover zugesprochen.

Rennen 4 Anfänger Vierer Preis von der Karlsaue

RV Kassel
Offenbacher RV v. 1874L. Murrmann, J. Morr, W. Wildhirt, O. Siemeth, Stm: W. Salzmann



Rennen 5 Erster Achter Preis von Hessen

1. Offenbacher RV v. 1874K. Insel, R. Wich, H. Freitag, W. Stein, L. Siegler, F. Heckelmann, F. Zimmermann, F. Böhm, Stm. Fritz Merz
2. Wspv Düsseldorf RG v. 1893


Das härteste Rennen des Tages, das unter abwechselnder Führung, die jedoch nie mehr als Luftkastenlänge beträgt, Offenbach mit 1/5 Sekunde für sich entscheiden kann. Offenbach zieht 36, Düsseldorf 33-34 Schlag.





Rennen 10 Erster Vierer Kaiser-Preis

1. Offenbacher RV v. 1874K. Insel, R. Wich, F. Zimmermann, F. Böhm, St. F. Merz 7:21
2. Gießener RG 1877 7:24 1/5
3. WspV Düsseldorf RG v. 1893 7:49
RV Münster 1882 nicht gestartet



Beim Start liegt Offenbach in Führung, Düsseldorf gegen Gießen eine halbe Länge zurück, hervorragende Arbeit. Bei 1000m führt Offenbach mit einer Länge vor Gießen, Düsseldorf eine Länge zurück. Offenbach behält die Führung bis ins Ziel vor Gießen, Düsseldorf weit zurück.


Rennen 13 Doppelzweier ohne Steuermann Fulda Preis

1. Offenbacher RV v. 1874Hermann Braun, Fritz Wagner 7:29 1/5
2. RV „Deutschland“, Hannover 7:37
RV „Weser“ v. 1885, Hameln nicht gestartet


Offenbach übernimmt nach flottem Start gleich die Führung. „Deutschland“ Hannover ist ihm dicht auf den Fersen, kommt aber nicht heran. Es wurde in beiden Booten gut gesteuert.

Wassersport Nr. 26, 30. Juni 1927

Seite 673

Frankfurter Regatta Verein

36. Internationale Ruder-Regatta am 25./ 26. Juni 1927
Ruderbahn 2000m gestautes Wasser auf dem Maine
[…] Die Mannschaften des Offenbacher RV v. 1874 hatten eine größere Zahl von Engagements. Im Preis vom Saalhof (Zweiter Vierer „ohne“) siegte die Offenbacher Mannschaft nach Kampf gegen Kitzingen, im Entscheidungskampf schlugen die Offenbacher leicht die Ruder-Riege Essen und den Mainzer RV., der unterwegs ausschied. Im Achter hatte der Steuermann die Nerven verloren, er kollidierte mit Kastel. Die Schuld des Steuermanns muss sehr unwesentlich gewesen sein, sonst hätte der Schiedsrichter den Offenbachern nicht die Erlaubnis gegeben, an einem neuen Rennen teilzunehmen. Die Mannschaft machte von der Erlaubnis keinen Gebrauch, da, wie man uns sagte, bei einem Manne hochgradige Furunkulose sich unliebsam bemerkbar macht. Auch im Ladenburg-Gedächtnis-Rennen entfaltete die Offenbacher Mannschaft nicht die gewohnte Energie. […]


Rennen: 1 Junior Einer Begrüßungspreis

Vorrennen
1. Offenbacher RV H. Braun
2. RC Nassovia Höchst
3. Frankfurter RG Oberrad
4. RV „Hellas“ Offenbach
Entscheidungsrennen
1. Frankfurter RV. 1865 H. Roller 8:19 3/5
2. Kölner Klub für Wassersport R. Wingenfeld 8:23 1/5
3. Offenbacher RV v. 1874. Hermann Braun 8:27 1/5
4. RC Nassovia Höchst A. Weil 8:40 4/5

Nach guten Start geht Braun mit flotten Schlag fast eine Länge heraus. Es gibt bald Licht zwischen den Booten. Braun führte, Roller und Wingenfeld folgten auf gleicher Höhe, fast eine Länge zurück folgt Weil. Schon auf halber Strecke hat Roller die Führung erkämpft, trotz ernster Anstrengungen von Braun. Wingenfeld liegt zwei Längen hinter Braun, Weil zwei Längen hinter Wingenfeld. Roller, der von seinem Vorbild Flinsch viel gelernt hat, zieht im Endkampf davon. Um den zweiten Platz gibt es einen scharfen Kampf, der von Wingenfeld im Ziel gewonnen wird. Roller siegt mit mehr als vier Längen durchaus sicher.


Rennen: 4 Zweiter Vierer ohne Steuermann Preis vom Saalhof

Vorrennen
1. Offenbacher RV 7:28 3/5
2. Kitzinger RV 7:29 4/5
Entscheidungsrennen
1. Offenbacher RV v. 1874K. Insel, R. Wich, F. Zimmermann, F. Böhm 7:15 4/5
2. Ruderriege des Essener Turn- und Fechtklubs 7:26 2/5
Mainzer RV aufgegeben

Nach kurzen Kampfe setzt sich Offenbach an die Spitze. Auch Essen gelingt es bald Mainz abzuschütteln. Bei 800m droht ein Kollision, doch löst sich die Wirrung wieder ohne schädliche Folgen. Offenbach hat jetzt entschiedene Führung, Essen liegt auf dem zweiten Platz, Mainz rudert noch hundert Meter mit, um dann freiwillig auszuscheiden. Die Offenbacher Mannschaft beherrscht ihr Boot in vorzüglicher Weise. Essen gefällt in der Form weniger.


Rennen 5 Zweiter Einer Preis vom Osthafen

Vorrennen 1
1. Offenbacher RV v. 1874 H. Braun 8:50 4/5
2. Wassersportverein Godesberg 8:53
3. Kitzinger RV 9:00 1/5
RC „Nassovia“ Höchst ausgschlossen
RG Worms nicht gestartet
Vorrennen 2
1. Frankfurter RV v. 1865 8:15
2. RC „Rhenania“ Coblenz 8:15 4/5
3. Offenbacher RV v. 1874 F. Wagner 8:25 4/5
4. RC „Hassia“ Hanau 8:27 3/5
Entscheidungsrennen
1. RC „Rhenia“ Coblenz H. Roth 8:06 2/5
2. Frankfurter RV H. Roller 8:14
Offenbacher RV H. Braun aufgegeben
Wassersportverein Godesberg W. Engels nicht gestartet

Das Rennen wickelt sich in einem sehr flotten Tempo ab, in welchem Braun nicht recht folgen kann. Roller wird von Roth alsbald entschieden auf den zweiten Platz verwiesen. Roth führt das Rennen über die Strecke ungefähr drei Längen vor Roller. Dieser versucht im Endkampf nochmals einen Vorstoß, der aber von Roth abgewiesen wird. Braun hatte schon bei 800m abgestoppt.


Rennen 13 Zweiter Achter Heinrich-Heyter-Gedächtnis-Achter

2. Vorrennen
1. Offenbacher RV 6:48 1/5
2. Frankfurter RG Germania 6:49
3. Binger RG 6:54 2/5
Ruderriege des Essener Turn- und Fechtklubs nicht gestartet
Entscheidungsrennen
1. Kasteler RG v. 1880 7:00 4/5 g.ü.d.B.
2. Kölner Club für Wassersport beim zweiten Start nicht angetreten
3. Offenbacher RVK. Insel, R. Wich, H. Freitag, W. Stein, L. Siegler, F. Heckelmann, F. Zimmermann, F. Böhm, Stm. F. Merz aufgegeben
Frankfurter RG „Germania“ nicht gestartet

Die Mannschaft von Kastel konnte sofort die Führung übernehmen. Offenbach lag an zweiter Stelle, eine halbe Länge vor Köln. Köln überholte jedoch Offenbach, rückte fast auf gleiche Höhe mit Kastel. Offenbach fiel noch etwas zurück und schied nach einer Kollision mit Kastel aus. Köln und Kastel machten ein scharfes Rennen Bord an Bord. Erst im Endkampfe konnte Köln mit kleinem Unterschied Kastel schlagen. Auf Kastels Protest hin wurde ein neues Rennen angesetzt an welchem Köln und Offenbach nicht mehr teilnahmen. Kastel ging über die Bahn.


Rennen 15 Zweiter Doppelzweier ohne Steuermann Taunuspreis

1. Offenbacher RVBraun/ Wagner 8:18 4/5 g.ü.d.B.
Frankfurter RG „Oberrad“ nicht gestartet

—- Rennen 17 Zweiter Vierer Ernst-Ladenburg-Gedächtnis-Preis

1. Kitzinger RV v. 1897 7:29
Offenbacher RVK. Insel, R. Wich, F. Zimmermann, F. Böhm, St. F. Merz aufgegeben
Gießener RG nicht gestartet
Kasteler RG nicht gestartet
Mainzer RV nicht gestartet

Kitzingen gut zusammenrudernd, nimmer bald die Führung, vergößert den Abstand, eine durchaus sichere Leistung bietend. Die Offenbacher Mannschaft lässt die gewohnte Energie vermissen, bei 1600m gibt Offenbach das Rennen auf.


Wassersport Nr. 27, 7. Juli 1927

Seite 726

Mannheimer Regatta Verein

44. Oberrheinische Regatta am 2./ 3. Juli 1927


Rennen 3 Gast Vierer

1. Heidelberger RK 6:42 3/5
2. Offenbacher RVK. Insel, R. Wich, F. Zimmermann, F. Böhm, St. F. Merz 6:46
Kasteler RG aufgegeben

Heidelberg führt durchaus und gewinnt gegen die im Endkampf stark auflaufenden Offenbach mit Fünfviertel Längen.


Rennen 15 Zweiter Vierer ohne Steuermann

1. Offenbacher RV v. 1874K. Insel, R. Wich, F. Zimmermann, F. Böhm 6:40 2/5
2. Karlsruher RV 6:48
3. Mannheimer RG 6:56 1/5

Die Boote gehen gleich ab, dann nimmt Karlsruhe die Führung vor Offenbach und Mannheim, welche gleich liegen. Bei 1000m geht Offenbach energisch an die Führenden heran, nimmt die Führung, die es stetig vergrößert und mit zwei Längen in ausgezeichneter Steuerung vor Karlsruhe durchs Ziel geht. Mannheim zwei weitere Längen hinter Karlsruhe.


Rennen 24 Vierer Wilhelm-Zeiler-Gedächtnis-Preis

2. Vorrennen
1. Offenbach 7:07 1/5
2. Kasteler RG 7:13 2/5
3. Frankfurter RC 7:20 2/5
Entscheidungsrennen
1. Offenbach 7:08
RG Eberbach aufgegeben
Wormser RV aufgegeben
RV Heilbronn nicht gestartet
Kasteler RG nicht gestartet

Eberbach geht gleich vom Start ab in mächtigem Tempo weg, gefolgt von Offenbach und Worms. Zwischen Eberbach und Offenbach entspinnt sich ein hartes Bord-an-Bordrennen mit knapper wechselnder Führung. Bei 1000m liegen die Boote auf gleicher Höhe, dann geht Eberbach wieder in knappe Führung. Bei 1500m setzt Offenbach zu mächtigem Vorstoß ein, geht bei 1700m in Führung gegen die sich energisch wehrenden Eberbacher, die knapp vor dem Ziel eine halbe Länge zurückliegend durch Fehlzug eines Ruderers aus dem Rennen ausscheiden.


Wassersport Nr. 27, 7. Juli 1927

Seite 746

Regatta Giessen

17. Regatta des Lahn-Regatta-Verbandes am 2./ 3. Juli 1927
[…] Von den Skullern haben wir Erfreuliches zu berichten. Die Sieger in den einzelnen Rennen Hausmann-Cochem, Braun-Offenbach und Müller-Gießen zeigten sich wieder als Skuller von Können und Ausdauer. Am besten gefiel Braun vom Offenbacher RV., der eine durchaus sichere Leistung bot, die dank seiner Ausdauer in einer Reihe von Jahren heranreifte. Braun dürfte im Skiff noch mancher Erfolg beschieden sein. […]


Rennen 11 Zweiter Einer

1. Gießener RG
2. Offenbacher RV von 1874 F. Wagner

Müller geht bald entschlossen vor, weist alle Angriffe von Wagner ab. Müller ist auf der ganzen Strecke sehr flott, während Wagner offensichtlich seinen schlechten Tag hat. Müller siegt sicher mit 3 ½ Längen.


Rennen 20 Junior Einer

Vorrennen
1. Offenbacher RV H. Braun
2. RC Hansa von 1898 Dortmund
3. Verein Rudersport Gießen
Entscheidungsrennen
1. Offenbacher RV H. Braun 7:38
2. Cochemer RC C. Hausmann 7:44
RC „Hansa“ Dortmund E. Curt aufgegeben

Die Herren Skuller, mit Ausnahme von Braun, zeichnen sich durch schlechtes Steuern aus. Braun, der sich in diesem Jahre sehr verbessert hat, zeigt sein sehr flüssiges Rudern. Er nimmt die Führung, von wo aus er die Steuerfehler seiner Mitbewerber übersehen kann. Hausmann rudert mit bekannter Energie, seine Vorstöße finden aber stets sofortige Erwiderung. Curt, im Hintertreffen liegend, gibt das Rennen auf. Der Sieg bleibt Braun mit drei Längen.


Wassersport Nr. 28, 14. Juli 1927

Seite 789

Regatta Bamberg

7. Regnitz-Regatta auf der Regnitz in Bamberg am 9./ 10. Juli 1927
[…] Die Mannschaft von Ulm gab man allerdings die besten Aussichten, doch sah sie sich im Vierer „ohne“ des Offenbacher RV überflügelt. […] Im großen Achterrennen machten die Mannschaften vom Offenbacher RV und vom Würzburger RV ein äußerst eindrucksvolles Rennen, nachdem die Mannschaften von Schweinfurt und Offenbacher „Undine“ im Vorrennen ausgeschieden waren. […] Unter den jüngeren Einer-Fahrern ragte Braun von Offenbach und Kobol –Berlin durch gute Leistung hervor. Die siege wurden dann auch von den genannten Ruderern erfochten. […]


Rennen 9 Vierer ohne Steuermann

Vorennen
1. Offenbacher RV 5:50 ½
2. Kitzinger RV 5:54 1/5
Entscheidungsrennen
1. Offenbacher RV 1874 5:46
2. Ulmer RC „Donau“ 5:52

Beim ersten Start übernimmt Offenbach die Führung. Bei 400m Kollision in neutralem Wasser. Der Schiedsrichter ordnet neues Rennen nach Rennen 11 an. Beim zweiten Start übernimmt wiederum Offenbach die Führung und gewinnt sicher.


Rennen 15 Zweiter Einer

Vorlauf
1. Offenbacher RV H. Braun 7:18 4/5
2. RG „Wiking“ Berlin Dr. Vogtmann ausgeschlossen
Dr. Vogtmann wird bei 600m ausgeschlossen wegen Kollision im Fahrwasser von Braun
Zwischenlauf
1. Offenbacher RV 6:36
2. Würzburger RV 6:40
Entscheidungsrennen
1. RV Bamberg von 1905 H. Bayerwaltes
2. Offenbacher RV H. Braun ausgeschlossen

Nach dem Start übernimmt Offenbach die Führung. Bei 1300m hat Bamberg aufgeholt; bei 1500m verursacht Offenbach im Bamberger Wasser Kollision, wodurch Bayerwaltes ins Wasser fällt. Offenbach wird ausgeschlossen, der Schiedsrichter ordnet für Bamberg neuen Start ab 1000m an. Bayerwaltes hatte schon vorher schwimmend das Ziel mit seinem Boot erreicht und fuhr eine halbe Stunde später ab, 1000m nochmals im Alleingang über die Bahn.


Rennen 22 Großer Achter

Vorlauf
1. Offenbacher RV 5:25 4/5
2. Offenbacher RG „Undine“ 5:40
Entscheidungsrennen
1. Offenbacher RV 5:33
2. Würzburger RV 5:41 2/5

Nach dem Start geht Würzburg in Führung, bei 300m liegen beide in gleicher Höhe, bei 400m übernimmt Offenbach die Führung und gewinnt das Rennen sicher in sehr guter Form.


Wassersport Nr. 30, 28. Juli 1927

Seite 815

Regatta: Offenbach

9. Ruder-Regatta in Offenbach am Main am 23./ 24. Juli 1927


Rennen 7 Zweiter Vierer „Hellas“ Preis

1. Offenbacher RVK. Insel, R. Wich, F. Zimmermann, F. Böhm, St. F. Merz 6:15 2/5
2. Frankfurter RG Sachenhausen 6:20 2/5
3. Gießener RG 6:21 2/5
4. Kitzinger RV 6:26 2/5

Offenbach und Sachsenhausen kämpfen um die Führung, Kitzingen und Gießen verlieren im ersten Viertel mehr als eine Länge. Offenbach behält die Führung, Sachsenhausen und Kitzingen liegen auf gleicher Höhe, Gießen macht den Schluss. Im Endkampf geht Sachsenhausen zunächst etwas an die Führenden heran, als aber die Offenbacher Mehrschlag ziehen , wird die Entfernung wieder größer. Gießen überholt im Endkampf das Kitzinger Boot und läuft mächtig gegen Sachenhausen auf.


Rennen 8 Doppel-Zweier ohne Steuermann Damenpreis

1. Offenbacher RVH. Braun, F. Wagner 6:32 4/5
2. RG Worms 6:52 2/5

Das Offenbacher Paar geht sofort in Führung und hat bald eine Länge vorgelegt. Bald beträgt der Abstand anderthalb Längen. Worms kann dann aufholen und fast gleichziehen. Ein prompter Mehrschlag verschafft aber Offenbach alsbald wieder einen Vorsprung.


Rennen 14 Zweiter Vierer ohne Steuermann Preis vom Schloß

1. Offenbacher RVK. Insel, R. Wich, F. Zimmermann, F. Böhm 6:20
2. Kitzinger RV 6:31 4/5

Die Boote gehen gleichmäßig ab, doch schon nach wenigen Sekunden macht sich die Überlegenheit der Offenbacher Mannschaft geltend, die mit hartem Anriß bei guter Steuerung alsbald langsam vorrückt. Auf halber Strecke ist der Kampf bereits entschieden, das Rennen ist von jetzt ab nur noch eine Prozession. Offenbach siegt in schöner Form mit drei Längen gegen Kitzingen. Im Kitzinger Boot macht sich im Endkampf Unruhe bemerkbar.


Rennen 24 Erster Achter Jubiläumspreis

1. Frankfurter RV 5:32 2/5
2. Offenbacher RV 5:32 3/5

Es entspinnt sich ein Rennen von seltener Schönheit. Offenbach führt zuerst mit kleinem Vorsprung, der bald von Frankfurt wieder aufgeholt wird. Die Führung wechselt dann beständig, ohne dass sich ein Boot freimachen kann. Bei 1200m nimmt Frankfurt einen Mehrschlag auf, der eine gute halbe Länge einbringt. Frankfurt bleibt jetzt in Führung. Beide Mannschaften geben alles her. Frankfurt kann sich 100m vor dem Ziel beinahe freimachen, aber wieder läuft Offenbach auf. Frankfurt geht mit einer halben Länge vor Offenbach durchs Ziel; im Ziel kommen noch die Riemen beider Boote in Berührung. Beide Mannschaften sich vollständig ausgerudert und lassen längere Zeit die Boote treiben.


Wassersport Nr. 31, 4. August 1927

Seite 912

Regatta Würzburg

12. Würzburger Ruderregatta am 31. Juli 1927


Rennen 5 Fränkicher Main-Pokal-Einer

1. Offenbacher RV H. Braun 6:46 2/5
Würzburger RV A. v. Hoven aufgegeben
RV Nürnberg A. Rüsch aufgegeben

Nach dem Ablauf fällt Rüsch zurück, eine halbe Länge vor ihm kämpft Braun, der mit von Hoven auf gleicher Höhe liegt, hart um die Führung. Rüsch gibt bei 500m den aussichtslosen Kampf auf. Unterdessen ist es dem Offenbacher gelungen, sich an die Spitze zu setzen, bald darauf gibt bei 1000m von Hoven, der mehr und mehr zurückfällt, sichtlich ermüdet auf.


Rennen 12 Erster Vierer Preis von der Burg

1. Heidelberger RK 5:44 3/5
2. Offenbacher RVK. Insel, R. Wich, F. Zimmermann, F. Böhm, St. F. Merz 5:45
3. Kitzinger RV 5:53

Heidelberg geht leicht vor Kitzingen in Führung, Offenbach bildet zunächst den Schluss. Auf Höhe von 600m kommt Offenbach an zweite Stelle zu liegen und mit einem Abstand von dreiviertel Längen zwischen dem 1. Und 2. Boot wird er 800m Punkt passiert. Offenbach und Kitzingen liegen bei 1000m auf gleicher Höhe. Heidelberg führt mit halber Länge. So ist die Lage auch bei 1500m, von wo ab Offenbach durch forsches spurten den Führenden stark zusetzt und diese bis ins Ziel mit einer Differenz von Luftkastenlänge erreicht. Eines der schönsten Rennen des Tages.


Offenbacher Zeitung

Stadt und Kreis Offenbach

Offenbacher Stadtachter

Vor nunmehr zwölf Jahren stifteten Bürger Offenbachs, die den Wert des Rudersports für die Jugenderziehung richtig erkannten, einen Wanderpreis bestehend in einem großen silbernen und reichvergoldeten Pokal, der als Eichbaum (Stadtwappen Offenbachs) gearbeitet war. An Ende eines jeden Regattasommers sollte um diesen Wanderpreis von den Achtermannschaften der drei dem Deutschen Ruderverband angehörigen Rudervereine – Rudergesellschaft „Undine“, Offenbacher Ruderverein von 1874, und Ruderverein „Hellas“ – gerungen werden. Nunmal gelang es der „Undine“-Mannschaft sich den Wanderpreis zu holen, zweimal hat ihn die „Hellas“ errungen. Nur der Offenbacher Ruderverein hatte in elf Jahren bei dem Stadtachter kein Glück und ging leer aus.

Als am Sonntagnachmittag um 6 Uhr nun wieder der Offenbacher Stadtachter ausgefahren werden sollte, war es allen, die sich in Offenbach für den Rudersport interessierten, klar, dass die Achtermannschaft des Offenbacher Rudervereins 1874 alles daransetzen würde, um sich den Wanderpreis zu holen. Und wie vorauszusehen war, kam es auch. Die Mannschaft des ORV 1874 (Insel, Wich, Siegler, Wagner, Braun, Heckelmann, Zimmermann, Böhm und Merz am Steuer), die in dieser Rudersaison schon zahlreiche Siege auf deutschen Regatten errungen hatte, holte sich auch den Stadtachter. Leider gab es in diesem Jahre kein spannendes scharfes Rennen. Die Achtermannschaft de ORV 1874 (Start 2) zeigte sich von Anbeginn an den beiden Gegnerm – „Undine“ (Start 1) und „Hellas“ (Start 3) – als weitaus überlegen und führte sofort mit so respektabler Länge, dass für die beiden anderen Mannschaften nur in Frage kommen konnte, wer von ihnen zweites Boot werden würde. So fuhr denn der Achter des ORV 1874 vor den beiden anderen Booten sicher und ruhig die Regattastrecke und glatt durchs Ziel, ohne dass es irgend einen interessanten Endkampf gab. Erst einige Längen hinter dem Sieger kam als Zweites der Achter der „Hellas“ und in ganz kurzem Abstand der Achter der „Undine“. Ursprünglich hatte der „Hellas“-Achter sogar einen größeren Abstand vor dem „Undine“-Achter. Diesen gelang es aber, hinter der Brücke stark aufzuholen. Dem Ausfahren des Stadtachters sahen, wie alle Jahre, große Menschenmengen auf dem Maindamm und in der Nähe des „Hellas“-Bootshauses zu.

Um 6 ¾ Uhr wurde dann der siegreichen Mannschaft des ORV 1874 vor dem „Hellas“ Bootshause der Wanderpreis übergeben. Dr. Leonhardt begrüßte im Namen des Sportausschusses der Offenbacher Rudervereine die Erschienenen und dankte allen für das Interesse, die sie dem Offenbacher Rudersport entgegenbringen. Ganz besonders hieß er den Vertreter der Stadt Offenbach, Bürgermeister Rech, und die Frankfurter Ruderfreunde Amrhein, Keßler und Heberer, welche die Ämter als Schiedsrichter, Starter und Zielrichter übernommen hatten, willkommen und dankte dem „Sport-Echo“, dass die Ehrenzeichen für die siegenden Ruderer gestiftet hatte. Um Jahre 1911 sei der Ehrenpreis von Offenbacher Bürgern zum Ansporn für die Jugend und als Dank für gute Ruderleistung gestiftet worden. Die drei Offenbach, dem Deutschen Ruderverbande angehörigen Rudervereine marschierten unter ihren Farben rot/weiß, blau/weiß und blauem Stern getrennt, schlagen aber vereint mit der Jugend und für die Jugend. Den Einwohnern Offenbachs versprechen die Offenbacher Rudervereine, dass sie an dieser guten alten Tradition festhalten werden. Des Redners „hipp hipp hurra“ galt dem deutschen Rudersport und dem deutschen Vaterlande.

Bürgermeister Rech führte aus, er habe sich für die Stadtverwaltung der angenehmen Pflicht zu entledigen, dem ORV 1874 und seiner Siegreichen Mannschaft für einen einwandfrei errungenen Sieg die herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. Zum ersten Male habe der ORV den Sieg errungen. Lange Jahre musste er zurückstehen, habe sich aber stets beteiligt. Alle freuen sich, dass der Sieg dem ORV 1874 zugefallen sei. Offenbachs gesamte Einwohnerschaft ist dieser Ansicht. Der Kreis ist nun geschlossen. Alle Vereine haben den Wanderpreis errungen. Die Achtermannschaften stehen alle drei auf der Höhe. Offenbachs Einwohner hoffen, dass der Achter des ORV 1874 in acht Tagen in Schwerin Offenbachs Farben würdig vertreten werde.

Redner übergab den Wanderpreis und die Ehrenzeichen dem siegreichen Verein und brachte auf die Sieger ein dreifachens „hipp hipp hurra“ aus, in das die Menge begeistert einstimmte.

Im Clubhause des Offenbacher Rudervereins wurde dann Abends der Sieg im Stadtachter gefeiert. Der Vorsitzende Jean Weipert betonte, etwas worauf man sich seit Jahren gefreut habe, sei heute in Erfüllung gegangen: man habe den Offenbacher Stadtachter errungen. Lange Jahre war das nicht möglich. Das Jahr 1927, das so glücklich begonnen, habe aber gezeigt, dass sich der ORV heute an hohe Ziele wagen dürfe. Als in der Vorstandsitzung über die Beschickung der Meisterschaftsregatta in Schwerin gesprochen wurde, sei vom Ruderausschuss zum Ausdruck gebracht worden, dass die Schlagkraft des Achters sehr gut sei. Die Rennmannschaft und ihr tüchtiger Trainer August Suther haben gezeigt, was in ihnen steckt. Mit solch einer Mannschaft könne man schon etwas wagen. Mit vier Längen habe man gesiegt. Wäre es hart auf hart gegangen, dann wären es noch mehr geworden. Bürgermeister Rech habe mit Recht gesagt, die sportbegeisterten Einwohner Offenbachs freuen sich über diesen Sieg. Der ORV freue sich, am heutigen Abend auch den Verein „Uferkritik“ begrüßen zu können, dessen Mitglieder allabendlich in Wind und Wetter die sportlichen Leistungen der Rudervereine vom Maindamme aus verfolgen. Die Achtermannschaft, die sich aus fünf Bootsgattungen – Achter, Vierer mit, Vierer ohne, zwei Einer und Doppelzweier – zusammensetzt, sei in diesem Jahre besonders erfolgreich gewesen. Der ORV habe in den letzten Jahren Wesentliches für die Ertüchtigung der Offenbacher Jugend geleistet und werde der Stadt Offenbach in Schwerin Ehre machen. Des Redners „hipp hipp hurra“ galt dem Offenbacher und deutschen Rudersport und dem deutschen Vaterlande.

Der Vorsitzende, des seit 1896 bestehenden Vereins „Uferkritik“, Schäfer, sprach dem ORV die herzlichen Glückwünsche zu dem so überlegen gewonnenen Siege aus. Offenbach kann stolz auf diesen Achter sein. Dem erfolgreichen Trainer August Suther überreichte Redner einen schönen Rosenstrauß.

Jean Weipert dankte dem Redner und versprach, dass die Achtermannschaft die Hoffnungen der Einwohnerschaft Offenbachs erfüllen werde. Der ORV freue sich über die Anteilnahme Offenbacher Bürger. Aus das Komitee des Fechenheimer Kur- und Spielplatzes habe anlässlich des Sieges einen Blumenstrauß gesandt. Diese Sympathien in der Bürgerschaft werde man sich zu bewahren wissen.

Im Laufe des schönen Abends sang der Opernsänger Martin aus Offenbach mit seinem schönen Bariton Arien und Lieder und erntete starken Beifall. In froher Feststimmung feierte man den Sieg im Stadtachter.

Wassersport Nr. 32 – 11. August 1927

Seite 934

Sport Ausschuss der Offenbacher Verbands-Rudervereine

12. Stadt-Achter-Rennen in Offenbach a.M. am Sonntag, dem 7. August 1927 Regatta Ausschuss:
Herren Dr. Carl Leonhard, Vorsitzender, Konrad Ritz, Jean Weipert.

Richter Ausschuss:
Schiedsrichter; A. Amrhein, Frankfurt
Zielrichter E. Keßler – Frankfurt
Starter: J. Heberer – Frankfurt a.M.

Nach dem Muster des im Jahre geschaffenen lokalen Achter-Rennens ein ähnliches Rennen zu schaffen, war durch Jahrzehnte der Wunsch der Offenbacher Ruder-Vereine, die dem Deutschen Ruderverband angeschlossen waren. Endlich im Jahre 1911, nahmen diese Wünsche feste Formen an, als von dem alten Rudersportsmann Theodor Boehm und einigen Gleichgesinnten eine stattliche Summe zusammengeschossen wurde, um einen der Sache würdigen Wanderpreis zu schaffen. Ein berufener Künstler der Offenbacher Kunstgewerblichen Anstalten schuf einen schönen, größeren Pokal, dessen Motiv der Lindenbaum bildet, der das Wappenbild der Stadt Offenbach am Main darstellt. Das reichvergoldete silberne Kunstwerk, welches damals entstanden ist, enthält am Fuße die emaillierten Flaggen des Offenbacher RV v. 1874, der Offenbacher RG „Undine“ und des RV „Hellas“ Offenbach. Die Schildchen, auf welchen die Namen der Sieger alljährlich eingegraben werden, hängen an den Zweigen des Baumes, gleichsam als dessen Früchte. Gleichzeitig mit der Stiftung des Wanderpreises wurden auch die jeweils zu vergebenen neun Erinnerungszeichen gleich für eine Riehe von Jahren beschafft. Auch diese Ehrenzeichen sind in selten künstlerischer Form gehalten. Der Wanderpreis erhielt den Namen „Offenbacher Bürgerpreis“ Er wird nach beendeten Rennen stets vom Oberbürgermeister der Stadt, oder in dessen Abwesenheit von einem der Bürgermeister in feierlicher Weise der siegreichen Mannschaft übergeben. Der Ort der Preisverleihung wechselt unter den drei beteiligten Vereinen, die im Sport-Ausschuss der Offenbacher Verbands-Ruder-Vereine zusammengeschlossen sind. In den Jahren vor dem Kriege wurde die Regattastrecke vor Offenbach, die entlang des Stadtgebietes führt, zur Austragung des Rennens benützt. Später wurde durch einige Jahre die Strecke von der Mainkur abwärts bis zur Offenbach-Bürgler Gemarkungsgrenze benützt, die vorrausichtlich auch fernerhin den Schauplatz des Wettkampfes bilden wird.
Von den bisherigen geruderten elf Rennen wurden neun von der RG „Undine“ gewonnen, zweimal hat der RV „Hellas“ den Wanderpreis errungen (in den Jahren 1911 und 1913). Der Offenbacher RV v. 1874 hat stets mitrudern lassen, ohne jedoch erfolgreich zu sein. In den letzten Jahren waren die Mannschaften des Offenbacher RV v. 1874 nur mit kleinen Unterschieden gegen den Sieger durchs Ziel gegangen. Für das diesjährige Rennen galt, nachdem die „Undine“-Achter-Mannschaft nach Ausscheiden einiger Ruderer umgestellt werden musste, die Mannschaft des Offenbacher RV v. 1874 als sicherer Sieger. Dass die Offenbacher Bürgerschaft die Vorbereitungen zu diesem Rennen und dessen Verlauf mit Kennerblicken in gewaltiger Zahl verfolgt, gehört zu der eigentümlichen Einstellung der Offenbacher, unseren Sport gegenüber.

Stadt-Achter-Rennen Offenbacher Bürger Preis

StartNr.VereinMannschaftPlatz
2 Offenbacher RV v. 1874K. Insel, R. Wich, L. Siegler, F. Wagner, H. Braun, F. Heckelmann, Stm. F. Merz 1.
3 RV HellasP. Herber, Ch. Gerst, F. Küller, F. Nonnewitz, E. Seredzum, K. Görlich, W. Kind, K. Pfeffer, Stm. J. Ritz 2.
1 Offenbacher RG „Undine“Ph. Küch, O. Schlotfeld, K. Strack, H. Theiß, E. Bensel, H. Krapp, H. Hartwig, Stm. G. Kistler 3.


Die Mannschaften waren in ihrer Zusammensetzung sehr verschieden. Für die Offenbacher RG „Undine“ ruderte eine aus vier Junioren und vier Senioren zusammengesetzte Mannschaft, die Mannschaft des RV „Hellas“ bestand lediglich aus Junioren. Der Verlauf des Rennens entsprach den Erwartungen. Nach gutem Start ging RV v. 1874 sofort in Führung , nach 200m führte er, einem flotten 36er ziehend bereits mit einer Länge vor „Hellas“ während „Undine“ eine halbe Länge hinter „Hellas“ lag. Die Reihenfolge blieb unverändert. Auf halber Strecke hatte Ruder-Verein eine gute Länge vor „Undine“. Nunmehr setzte „Undine“ zu einem Mehrschlage ein, der sie fast auf gleicher Höhe mit „Hellas“ brachte. „Hellas“, ebenfalls spurtend, lief wieder eine Kleinigkeit vor. Im Ziel betrug der Vorsprung des Offenbacher RV v. 1874 2½ Längen, vor „Hellas“, welchem um Luftkastenlänge „Undine“ aufgeschlossen war.
Siege und Besiegte wurden jubelnd begrüßt. Im Bootshause des RV „Hellas“ übergab Bürgermeister Resch im Namen der Stadtverwaltung den Wanderpreis den Siegern.


Wassersport Nr. 38, 22. September 1927

Seite 1101

Nachrichten – Offenbach am Main

Die Wogen rudersportlicher Betätigungen gingen am 7. Und 8. September in Offenbach vor Schluß der Ruderzeit, noch einmal hoch. Der Offenbacher RV v. 1874 hielt in seinem Bootshause die Siegesfeier ab, die Offenbacher RG Undine und der RV Hellas veranstalteten Klubregatten, die letztgenannter Verein mit der Taufe zweier Rennboote verband.
Die Siegesfeier des Offenbacher RV v. 1874 war außerordentlich stark besucht, was in Anbetracht der großen Erfolge der Mannschaften dieses Vereins nicht anders zu erwarten war. Zwanzig Siege wurden durch die Senior-Mannschaft und die Skuller errungen. Die Vereinsmitglieder waren in großer Zahl erschienen, von Frankfurt Dr. Peter Frey, der Vorsitzende der Ortsgruppe des Reichsausschusses, ferner das Ehrenmitglied Leo Bloch. Solokräfte der Frankfurter Oper hatten sich zur Verschönerung des Abends eingefunden. Der Vorsitzende Jean Weipert sprach zunächst einige Begrüßungsworte, um dann in längerer Rede auf die Leistungen und auf die Erfolge der Mannschaften einzugehen. Er dankte allen, die die sportlichen Bestrebungen des Vereins unterstützten, insbesondere dem Ehrenmitglied Leo Bloch, dessen großzügige Unterstützung er ermöglichst habe, die Kosten für den Besuch der Regatten und für die Erneuerung des Bootsparks aufzubringen.
Der zweite Vorsitzende des Vereins, Bruno Maier, übergab dem ersten Vorsitzenden Weipert i Anerkennung seiner großen Verdienste die Klubnadel in Brillanten.
Der Vorsitzende nahm diese Ehrung dankend an, indem er auf die Verdienste seiner Mitarbeiter, der Herren Bruno Maier, Karl Döbel und Heinrich Huck, hinwies. Unter Musik- und Gesangsvorträgen der anwesenden Künstler verflossen die Stunden rasch. Zum Schlusse konnte noch verkündet werden, dass dem Verein von Freunden drei neue Boote gestiftet worden seien.


Wassersport Nr. 45, 10. November 1927

Seite 1218

Nachrichten – Offenbach am Main

Der Offenbacher RV v. 1874 hielt am 15. Oktober in seinem Bootshause die Jahreshauptversammlung ab. Nachdem der 1. Vorsitzende Weipert die Versammlung eröffnet hatte, kamen der Kassenbericht, der Sportbericht, die Berichte des Bewirtschaftungsausschusses, sowie der Bericht des Vergnügungs-Ausschusses zur Verlesung. Die Kassenprüfer erklärten, Bilanz und Kasse in Ordnung befunden zu haben, worauf Entlastung erteilt wurde. Der Alterspräsident Georg Metternich übernahm nunmehr das Präsidium, um die Neuwahl des Vorstandes zu leiten. Er beantragte für den verdienten Vorsitzenden Jean Weipert Wahl durch Zuruf, ein Begehren, dem stürmisch Folge geleistet wurde. Auch die meisten anderen Vorstandsmitglieder wurden ihren Ämtern bestätigt bis auf einige Herren, die wegen geschäftlichen Gründen auf eine Wiederwahl verzichteten. Die Fahrtenpreise erhielten in der Jugend-Abteilung Wilhelm Insel und Ferdinand Ewald, aus der Zahl der Ausübenden Herrmann Braun und Karl Insel. Vor Schluss der Versammlung wurde noch auf die neu gegründete Rugby-Abteilung hingewiesen, die bei entsprechender Beteiligung für die Ruderer von großer Bedeutung zu gewinnen beginnt.

Nachrichten – Offenbach am Main

Ein bedauerlicher Unglücksfalls setze dem Bugmanne des erfolgreichen Vierers des Offenbacher RV v. 1874 ein Ziel. Karl Insel hatte in Ausübung seines Berufes das Dach eines dreigeschossigen Wohnhauses bestiegen, um sich von der richtigen Ausführung von Dacharbeiten zu überzeugen. Im Begriffe nach beendeter Arbeit das Dach wieder zu verlassen, glitt Insel aus und stürzte auf die Straße. Er hatte einen schweren Schädelbruch erlitten und gab wenige Stunden später im Krankenhaus seinen Geist auf. Karl Insel, der erst 22 ½ Jahre zählte, war ein tüchtiger Ruderer und ein liebenswürdiger junger Mann, der es mit seinem sportlichen Aufgaben sehr ernst nahm. Der Offenbacher RV v. 1874 verliert in dem so früh geschiedenen einen seiner besten Ruderer.

Anhänge 1927

Vorstände 1927

ORV

1. Vorsitzender Jean Weipert
2. Vorsitzender B. Maier
Schriftführer Willy Diedenhoven
Stellvertretender Schriftführer H. Huck
Ruderwart Jean Knöß

Geehrte Miglieder 1927

Auszeichnung für Berufslehrer vom Deutschen RuderverbandAugust Suther

Verstorbene Mitglieder 1927

Karl Insel (1905 - 1927 )

Mitglieder 1927

ORV

Ehrenmitglieder 12
Aktive Mitglieder 123
Unterstützende / Passive Mitglieder 249
Jugendliche 81
Gesamt 465

Beiträge 1927

Keine Angabe 6 Mark
Beitrag Passive 2 Mark
Beitrag Jugendliche 1.5 Mark

Bootspark 1927

Rennboote 12
Gigboote 9
Privatboote 5
Motorboot 1


Ruderregatten 1927


Errungene Siege 1927 20

Errungene Siege seit bestehen bis zum Jahr 1927: 125


Worms

05. Juni 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft VL Platz Info
1 Junior Einer Hermann Braun 2
8 Vierer Ohne Steuermann Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm 1 2
9 Einer Preis vom Nonnenhof (HP) Fr. Wagner 2
13 Doppelzweier ohne Steuermann Fr. Wagner, Hermann Braun 2
14 Nibelungen Achter Wanderpreis Karl Insel, R. Wich, H. Freitag, O. Gottlieb, L. Siegler, F. Heckelmann, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 3


Kassel

19. Juni 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft VL Platz Info
3 Junior Einer Preis von der Löwenburg Hermann Braun 1 ausgeschlossen
5 Erster Achter Preis von Hessen (HP) Karl Insel, R. Wich, H. Freitag, W. Stein, L. Siegler, F. Heckelmann, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 1
8 Erster Einer Preis von der Neuen Mühle Fr. Wagner 2 aufgegeben
10 Erster Vierer Kaiser-Preis (WP) Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 1
13 Doppelzweier ohne Steuermann Fulda-Preis Hermann Braun, Fr. Wagner 1


Frankfurt

25./ 26. Juni 1927
Bahnlänge 2000m, gestautes Wasser

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft VL Platz Info
1 Junior-Einer Begüßungspreis Hermann Braun 1 3
4 Zweiter Vierer ohne Steuermann Preis vom Saalhof Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm 1 1
5 Zweiter Einer Preis vom Osthafen Hermann Braun 1 aufgegeben
5 Zweiter Einer Preis vom Osthafen Fr. Wagner 3 ausgeschieden
13 Zweiter Achter Heinrich-Heyter-Gedächtnis-Achter Karl Insel, R. Wich, H. Freitag, W. Stein, L. Siegler, F. Heckelmann, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 1 aufgegeben
14 Erster Vierer Preis von Kassel nicht gestartet
15 Doppelzweier ohne Steuermann Taunus-Preis Hermann Braun, Fr. Wagner 1
ging über die Bahn
17 Zweiter-Vierer Ernst-Ladenburg Gedächtnis-Vierer (WP) Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz aufgegeben
21 Dritter Vierer Preis von Sachsenhausen M. Jeretzky, O. Gottlieb, R. Besenbruch, Chr. Bauer, Stm. W. Salzmann 3 ausgeschieden


Gießen

17. Regatta des Lahn-Regatta-Verbandes

02./ 03. Juli 1927
Bahnlänge 2000m, gestaut

Re.NR. Rennnen Mannschaft VL Platz Info
11 Zweiter Einer Fr. Wagner 2
20 Junior Einer Hermann Braun 1 1


Mannheim

44. Oberrheinische Regatta

02./ 03. Juli 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft Platz Info
3 Gast-Vierer WP Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Christian Merz 2
15 Zweiter Vierer ohne Steuermann Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 1
24 Vierer Wilhelm-Zeiler-Gedächtnis-Preis (WP) Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 1


Hanau

4. Hanauer Verbands-Ruder-Regatta

17. Juli 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft Platz Info
5 Zweiter Achter HP 1
10 Zweiter Vierer Preis vom Kleinen Main 1 Es wurden Vorläufe gefahren
12 Zweiter Einer Preis von der Hellerbrücke 1 Es wurden Vorläufe gefahren
13 Dritter Vierer Preis vom Hafen 3 Es wurden Vorläufe gefahren


Offenbach

9. Ruder-Regatta der Offenbacher RG Undine

23./ 24. Juli 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft Platz Info
7 Zweiter Vierer Hellas-Preis Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 1
8 Doppelzweier ohne Steuermann Damenpreis Hermann Braun, Fr. Wagner 1
14 Zweiter Vierer ohne Steuermann Preis vom Schloß Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm 1
24 Erster Achter Jubiläumspreis (HP) Karl Insel, R. Wich, L. Siegler, Fr. Wagner, Hermann Braun, F. Heckelmann, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 2


Würzburg

12. Würzburger Stadt-Ruderregatta

31. Juli 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft Platz Info
5 Fränkischer Main-Pokal-Einer Hermann Braun 1
12 Erster Vierer Preis von der Burg Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 2
16 Erster Achter Preis vom Reinhardtsbronn Karl Insel, R. Wich, L. Siegler, Fr. Wagner, Hermann Braun, F. Heckelmann, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 1
ging über die Bahn


Gießen

7. Gießener Herbst-Regatta

28. August 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft Platz Info
4 Gast-Vierer Ehrenpreis Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 1


Offenbach

12. Stadtachter-Rennen in Offenbach

Offenbacher Stadtachter
07. August 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft Platz Info
1 Offenbacher Stadtachter 1 Karl Insel, R. Wich, L. Siegler, Fr. Wagner, Hermann Braun, F. Heckelmann, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz


Frankfurt

8. Frankfurter Herbst-Regatta

Herbst-Regatta
04. September 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft Platz Info
4 Einer Mainpokal (WP) Hermann Braun aufgegeben
8 Vierer HP Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 2


Bamberg

7. Regnitz Regatta Bamberg

09./ 10. Juli 1927

Re.NR. Rennnen Preis Mannschaft VL Platz Info
8 Doppelzweier Hermann Braun, Fr. Wagner 2
Es wurden Vorläufe gefahren
9 Vierer ohne Steuermann Karl Insel, R. Wich, F. Zimmermann, Ernst Böhm 1 1
15 Zweiter Einer Hermann Braun 1 ausgeschlossen
22 Großer Achter WP Karl Insel, R. Wich, L. Siegler, Fr. Wagner, Hermann Braun, F. Heckelmann, F. Zimmermann, Fritz Böhm, Stm. Fritz Merz 1





In einer, auf wenigen Plätzen veränderten Mannschaft des Junior-Achters von 1925, schied der ORV-Achter im Vorrennen gegen den damaligen Sieger aus. v.l. H. Braun, Fr. Wagner, K. Insel, Fr. Zimmermann, Fr. Merz, R. Wich, Ludwig Siegler, Ferdi Heckelmann, Fritz Böhm




v.l. Fritz, Kopp, Kleber, Seibel, Sitzend: St. Haader

Aus den Chroniken

90-Jahr-Chronik

Inzwischen kam das Jahr 1927. Zu den gesellschaftlichen Ereignissen gehörten insbesondere die Fastnachtsveranstaltungen, wie Rot-Weiß-Maskenball und Kostümfest, wozu sämtliche Räume des Bootshauses, einschließlich der Bootshalle, herangezogen wurden.
Die großen und gut organisierten Feste fanden nunmehr jedes Jahr nicht nur bei der Bevölkerung Offenbachs, sondern auch bei der Einwohnerschaft der benachbarten Orte großen Anklang. Es gab immer ein mehr als volles Haus.
Sportlich hatten wir ein weiteres Jahr großer Erfolge. Mehr als 20 Siege brachten unsere Ruderer nach Hause. Hierbei wieder eine ganze Reihe erstklassiger Rennen. Auch hier wieder die Bootsbesetzungen mit teilweise alten, bewährten Namen, wie K. Insel, R. Wich, H. Freitag, W. Stein, L. Siegler, F. Heckelmann, H. Braun, F. Zimmermann, F. Wagner, F. Böhm und dazu F. Merz als Steuermann. Unter den Siegen findet man u. a. Preise von: Kassel: 1. Achter, Preis von Hessen; 1. Vierer, Kaiser-Preis; Doppelzweier, Fulda-Preis.
Mannheim: 1. Senior-Achter, Wilhelm-Zeiler-Gedächtnis-Vierer.
Bamberg: Großer Achter, Vierer ohne Steuermann.
Würzburg: 1. Achter, Preis vom Reinhardtsbronn, Fränkischer Mainpokal-Einer.
Offenbach: Stadtachter-Rennen.
Unser Achter war erstmals bei einer großen Meisterschafts-Regatta beteiligt in Schwerin, musste aber im Vorrennen gegen den späteren Sieger bereits ausscheiden.
Der weitere Ausbau des Bootshauses ging rüstig voran, so dass eigentlich nur noch von Restarbeiten zu sprechen ist, abgesehen von den laufenden Arbeiten, welche immer vorhanden sind.
Die Rugby-Abteilung hatte es inzwischen geschafft, denn gemeinsam mit einer Bootstaufe im Mai des Jahres konnte auch der Sportplatz seiner Bestimmung übergeben werden. Bedingt durch die ständige Zunahme an kanusporttreibenden Mitgliedern ergab sich in diesem Jahre die Zweckmäßigkeit eines engeren Zusammenschlusses, und wurde aus diesem Grunde eine Kanu-Abteilung des ORV gegründet. Eine bessere Vertretung der Interessen im Gesamtverein war dadurch gegeben. Außerdem traten wir dem Deutschen und Hessischen Kanu-Verband bei.
Während der Sommerzeit fand ein Sommernachtfest des ORV statt und hatte man sich hierzu ein großes Feuerwerk ausgedacht. Wie hierbei unser Bootshaus aussah, zeigt dos folgende Bild.
Durch die sportlichen und gesellschaftlichen großen Erfolge hotte der Verein einen starken Mitgliederzugang zu verzeichnen und so konnten wir damals die stattliche Zahl von 769 Mitgliedern zählen. Welche große Zahl dos war, zeigt am besten die Tatsache, dass wir heute etwa die Hälfte von Mitgliedern im Verein haben.
Die große Zeit des Offenbacher Rudervereins sollte auch weiterhin noch anhalten.

100-Jahr-Chronik

Dann kommt das Jahr 1927. Zu den großen gesellschaftlichen Ereignissen gehört insbesondere die Faschingsveranstaltung, das „Rot-Weiße Masken - und Kostümfest“, wozu sämtliche Räume des Bootshauses einschließlich der Bootshalle herangezogen werden. Die großen und gut organisierten Feste finden nunmehr hier jedes Jahr nicht nur bei der Bevölkerung Offenbachs, sondern auch bei der Einwohnerschaft der benachbarten Orte großen Anklang. Es gibt immer ein mehr als volles Haus. Sportlich hat der ORV weiterhin ein Jahr der großen Erfolge. Mehr als 20 Siege bringen die Ruderer nach Hause, hierbei wiederum eine große Reihe erstklassiger Rennen. Der Achter des ORV wird auf eine große Meisterschaftsregatta nach Schwerin geschickt, muss jedoch im Vorrennen gegen den späteren Sieger bereits ausscheiden. Der weitere Ausbau des Bootshauses geht rüstig voran, so dass eigentlich nur noch von Restarbeiten zu sprechen ist, abgesehen von laufenden Arbeiten, die immer vorhanden sind. Die Rugbyabteilung hat es 1927 auch geschafft, denn gemeinsam mit der Bootstaufe im Mai des Jahres kann auch der Sportplatz seiner Bestimmung übergeben werden. Außerdem wird es die ständige Zunahme von kanusporttreibenden Mitgliedern notwendig, .eine Kanuabteilung im ORV zu gründen. Gleichzeitig tritt der ORV mit dieser Abteilung dem Deutschen und dem Hessischen Kanuverband bei. Während der Sommerzeit findet ein großes Sommernachtsfest des ORV statt; man hat sich hierzu ein großes Feuerwerk ausgedacht. Durch die sportlichen und gesellschaftlichen großen Erfolge hat der Verein einen starken Mitgliederzugang zu verzeichnen; so kann·der ORV damals die stattliche Zahl von 769 Mitgliedern aufweisen.

Rudern-100-Jahr-Chronik

Auch 1927 wurden mehr als 20 Siege errungen, hierbei wiederum eine ganze Reihe erstklassiger Rennen, und zwar in Kassel den 1. Achter, Preis von Hessen, den 1. Vierer, Kaiser-Preis, den Doppelzweier, Fulda-Preis, in Mannheim den 1. Senior-Achter und den Wilhelm-Zeiler-Gedächtnis-Vierer, in Bamberg den Großen Achter und den Vierer ohne Steuermann, in Würzburg den 1. Achter, Preis von Reinhardsbronn und den fränkischen Main-Pokal-Einer, und später noch den Stadtachter in Offenbach. Auch hier waren die Boote mit teilweise bewährten Namen besetzt, wie K. Insel, R. Wisch, H. Freitag, W. Stein, L. Siegler, F. Heckelmann, H. Braun, F. Zimmermann, F. Wagner, F. Böhm sowie Fritz Merz als Steuermann. Der Achter war erstmals bei einer Deutschen Meisterschaftsregatta in Schwerin beteiligt, musste aber bereits im Vorrennen gegen den späteren Sieger ausscheiden.

25-Jahr-Chronik

Seit diesem Jahr wird ein weiteres großes gesellschaftliches Ereignis im ORV gefeiert, das „Rot-Weiß-Masken- und Kostümfest“, wozu sämtliche Räume des Bootshauses einschließlich der Bootshalle herangezogen werden. Nicht nur bei der Bevölkerung Offenbachs, sondern auch bei den Einwohnern der benachbarten Orte findet dieses Fest großen Anklang.
Auch sportlich hat der ORV weiterhin ein Jahr der großen Erfolge - mehr als 20 Siege in meist erstklassig besetzten Rennen sind zu verzeichnen. Der Sportplatz für die Rugby-Abteilung wird seiner Bestimmung übergeben.
In diesem Jahr erfolgt die Gründung einer Kanu-Abteilung. Inzwischen hat der ORV 769 Mitglieder.

Kanu-100-Jahr-Chronik

Geschichte der Kanu-Abteilung im ORV

Kanu-100-Jahr-Chronik

Bedingt durch den ständig wachsenden Anteil von kanusporttreibenden Mitgliedern ergab sich im Jahre 1927 die Zweckmäßigkeit, diese Mitglieder in einer „Kanu-Abteilung“ zusammenzufassen.
Durch diese Neugründung war eine bessere Vertretung der Interessen der Kanufahrer im Gesamtverein gegeben. Auch dem Deutschen Kanuverband und dem Hessischen Kanuverband trat man im Jahre 1927 bei.
Seit Beginn der Abteilungsarbeit stand die Abteilung unter der Leitung von Willi Ludwig, der diese Position bis 1938 innehatte.
In den ersten Jahren betätigten sich die Kanufahrer insbesondere auf Wanderfahrten, die bis ins Ausland gingen. Sehr stark war aber vor allem der Betrieb auf den heimischen Gewässern Main und Kinzig.

Rudern-100-Jahr-Chronik

1927 fährt ein ORV-Achter erstmals um die offene Deutsche Meisterschaft, scheidet in Schwerin allerdings bereits im Vorrennen gegen den späteren Sieger aus.

Bilder 1927



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