1887

Im Jahre 1887 wird die Schiffsbrücke, die seit 1819 am Schloss über den Mainführt, eingestellt und die neue Brücke von Offenbach nach Fechenheim am Ende der Kaiserstraße dem Verkehr übergeben. Dies Ereignis ist, wie sich später zeigen soll, für den Offenbacher Ruderverein von besonders großer Bedeutung. An der Stelle der alten Schiffsbrücke wird 1888 am 4. Dezember vom Schloß aus beginnend die Mainfähre in Betrieb genommen.

Das Jahr 1887 war das stärkste Jahr Heinrich Stadtmüllers. Er gewann den Einer der Regatta des Frankfurter Rudervereins, in Bad Ems gewann Stadtmüller gegen Meixner und Bungert, in Mainz siegte er wiederum gegen Meixner und in Mannheim nochmals gegen Bungert. Beim 5. Rennen auf der gleichen Regatta siegte er wiederum gegen Meixner von der „Germania“.

Und der 1. große internationale Erfolg für den ORV war im Jahre 1887 bei der Regatta des Deutschen Turnvereins in Rotterdam. Am 7. August wurde Stadtmüller Erster gegen Schilling/Amsterdam und Vollenhoven/Rotterdam.

Beim Deutschen Meisterschaftsrudern in Frankfurt wurde Heinrich Stadtmüller hinter Achilles Wild (Frankfurter RG Germania) zweiter.


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Heinrich Stadtmüller

In der 25 jährigen Festschrift war zu lesen:
”Noch günstiger gestaltete sich die Siegerliste im Jahre 1887, denn hier brachte uns fast jedes Rennen, zu dem wir gemeldet hatten, einen Preis. Gemeldet wurden Einer (Heinrich Stadtmüller) zur Regatta des Frankfurter Rudervereins, zur Kaiser Regatta in Ems, zur Mainzer Regatta, zur IX. Oberrheinischen Regatta in Mannheim, zur Germania-Regatta in Frankfurt und zur Regatta in Rotterdam. Bei der Regatta des Frankfurter Rudervereins siegte Stadtmüller über Meixner von der ”Germania“; die Junior-Mannschaft, bestehend aus den Herren Luis Guckes (Bug), Karl Kuhnau (II. Bug), Carl B¨appler (II. Schlag), I. Steinbach (I. Schlag) und M.Hof (Steuer) siegte bei derselben Regatta im Vorrennen gegen den Mannheimer Ruderclub, musste jedoch im Hauptrennen hinter der Wetzlarer und Hanauer Mannschaft durchs Ziel gehen. In Ems wurde Stadtmüller gegen Meixner (Frankfurt) und Bungert (Mannheim) Sieger; in Mainz siegte Stadtmüller wiederum gegen Meixner und in Mannheim gegen Bungert, dagegen gab er bei der Germania-Regatta in Frankfurt (30. Juli) das Rennenumden Gerbermühlpreis auf. Am zweiten Regattatag (31. Juli) startete Stadtmüller wieder, und hier rang er gegen Achilies Wild hart um den Preis; er hatte indessen mehr als dieser unter dem starken Wellengang zu leiden und vermochte nicht aufzukommen. Wie schwer der Widerstand des Windes und der Wellen war, das zeigen die schlechten Zeiten, die bis dahin nie für das Meisterschaftsrennen in Anspruch genommen worden waren. Wild 11,54 Min., Stadtmüller 12,59 Min., Döring (Hamburg) hatte das Rennen als aussichtslos aufgegeben. Die kleine Scharte wurde übrigens noch am gleichen Tage von Stadtmüller ausgewetzt. Bei dem fünften Rennen siegte er mit 10,28 Min. gegen Meixner von der „Germania“ mit 10,40 Min. Und noch einen anderen schönen Sieg brachte Stadtmüller unserem Verein heim; bei der Regatta des Deutschen Turnvereins in Rotterdamm am 7. August wurde Stadtmüller Erster gegen Schilling (Amsterdam) und Vollenhofen (Rotterdam).”

1887

Allgemein 1887

Vorstände 1887

Mitglieder 1887

Zeiungsberichte

Seite: 427

Regatta Frankfurt

Regatta des Frankfurter Ruder-Verein am 19. Juni 1887
Rennen 3 Dollenvierer für Juniors

Entscheidungsrennen
1. Wetzlarer RC 8:43
2. Hanauer RG 9:00
3. Offenbacher RV v. 1874L. Guckes, C. Kuhneau, C. Bäppler, J. Steinbach, Stm. H. Hof 9:27 1/2


Wetzlar wie schon am Vormittag sehr schön arbeitend, zeigte sich Hanau bedeutend überlegen und ging mit ca. 5 Längen vor diesem in 8:43 durchs Ziel. Hanau kam in 9 – ca. 7 Längen vor Offenbach völlig ermattet ein.

Rennen 7 Skiff

Entscheidungsrennen
1. Offenbacher RV v. 1874Heinrich Stadtmüller 9:00
2. Frankfurter RG „Germania“Adolf Meixner 9:26 3/4


Der Vertreter des Metzer Eis- und Ruderclub erschien nicht am Start und kämpften somit nur Stadtmüller vom Offenbacher Verein und Meixner von der Germania gegen einander. Letzterer kam vom Start besser weg, wurde jedoch bald von Stadtmüller überholt und liess sich Letzterer die Führung nicht mehr rauben. Stadtmüller kam ganz rüstig in 9. Ca. 8 Längen vor Meixner, welcher alles hergeben und kurz vor dem Ziele anhielt, durch Ziel. Meixner 9:26 ¾

Wassersport Nr. 28 - 30. Juni 1887

Seite: 444

Regatta Ems

Kaiser-Regatta in Ems am 26. Juni 1887
Rennen 4 Skiff für Seniors

Entscheidungsrennen
1. Offenbacher RV v. 1874Heinrich Stadtmüller 7:35
2. Frankfurter RG „Germania“,Adolf Meixner 8:30


Meixner führt vom Start weg, wird jedoch von Stadtmüller nach ca. 300 Meter überholt, und ging dieser, welche indessen seinen Gleitsitz auch noch richtiger benutzen muss – er ist zu früh ausgefahren – in 7:35 zuerst durchs Ziel, Meixner 8:30

Wassersport Nr. 30 - 14. Juli 1887

Seite: 475

Regatta Mainz

Internationale Amateur Ruder-Regatta auf dem Rhein zu Mainz am 10. Juli Rennen 5 Skiff Ehrenpreis der passiven Mitglieder nebst einem silbernen Ehrenzeichen. Distanz 2400 Meter

Entscheidungslauf
1. Offenbacher RV v. 1874Heinrich Stadtmüller 8:25
2. Frankfurter RG „Germania“Adolf Meixner 8:49
MannheimJean Bungert nicht erschienen


Gleichmäßiger Start, doch schießt Stadtmüller mit kräftigen spurt vor. Meixner rudert scharf hinter Stadtmüller, der in sein Fahrwasser gekommen ist; Meixner fährt plötzlich mit kräftigen Schlag an das Skiff von Stadtmüller. Eine kleine Berührung der Boote erfolgt, die aber vom Schiedsrichterskiff aus nicht erkannt werden kann, aber nachher von beiden Skullern zugegeben wird. Meixner erhebt die Hand zum Protest, fährt aber sofort wieder energisch weiter; hält aber seinen Protest, der auch wohl unbegründet gewesen wäre, später nicht aufrecht, zumal er selbst die Überlegenheit Stadtmüllers zugibt; ein absichtliches Zwischenfahren Stadtmüllers ist nicht anzunehmen; bei der breiten Fläche des Rheins ist eine Unterscheidung des Fahrwassers im Skiff sehr schwierig. Man sollte hier bei zwei Skullern die Distanz zwischen beiden größer nehmen, ähnlich wie dies bei Putney auf der Themse geschieht. In der Technik sind Meixner und Stadtmüller ziemlich gleich; letzterer macht beim Zurückschwingen öfters eine unschöne Kopfbewegung.

Wassersport Nr. 32 - 28. Juli 1887

Seite: 506

Regatta Mannheim

IX. Oberrheinische Regatta am 24. Juli 1887
Rennen 2 Skiff

Entscheidungsrennen
1. Offenbacher RV v. 1874Henrich Stadtmüller g.ü.d.B.
2. Mannheimer RuderclubJean Bungert startete nicht


Bungert vom Mannheimer Ruderclub erschien nicht am Start, und ging deshalb Stadtmüller vom Offenbacher Ruderverein in 7:35 allein durchs Ziel. Stadtmüller arbeitete recht sauber, auch steuerte er gut.

Rennen 9 Skiff Meisterschaftsrudern für den Rhein

Entscheidungslauf
1. Frankfurter RG „Germania“Achilles Wild 7:30
2. Offenbacher RV v. 1874Heinrich Stadtmüller 8:45


Wild nimmt sofort mit brilliantem Stiel die Führung und siegt nach Belieben. Stadtmüller stoppte während der Fahrt zweimal, setzte alsdann jedoch das Rennen wieder fort und ging durchs Ziel. Während des Rennens wird Wild vom Land aus mit Steinen beworfen und an der Hand verwundet.

Wassersport Nr. 33 - 4. August 1887

Seite: 518

Regatta Frankfurt

Frankfurter Ruder-Regatta und Meisterscjhaftsrudern für Deutschland am 30. / 31. Juli 1887



Frankfurter Ruder-Regatta und Meisterschaftsrudern für Deutschland

Am Samstag, den 30. und Sonntag, den 31. Juli 1887 auf dem Main bei Frankfurt

Auch dieses bedeutende Ereignis auf dem Gebiete des Wassersports ist nun vorüber. Das Wetter begünstigte insofern das Fest, als die Sonne recht hell schien; aber die Hitze besonders des ersten Tags war geradezu entsetzlich; und am Sonntag war es nicht minder schlimm. Selbst für manchen begeisterten Sportsmann war die Hitze fast unerträglich. Mich erinnerten die beiden Tage gerade durch diese Witterung an die Septembertage des vorigen Jahres, als das große Rudern um die Meisterschaft der Welt bei London auf der Themse zwischen Putney und Mortlake stattfand. Wie damals dem durch das australische Klima an diese hohe Temperatur gewöhnten Beach, dieses sehr zu statten gekommen ist, so mag auch hier die ganz ungewohnte Witterung auf den einen oder anderen Ruderer negativ oder positiv gewirkt haben, je nach Konstitution, ob ihn solche Temperatur stark beeinflusst oder nicht. Am Sonntagmorgen um 4 Uhr war der Himmel ziemlich bedeckt, und manch einer hoffte sicherlich, dass eine Abkühlung eintreten würde. Die blieb aber ganz aus, denn schon um 7 Uhr ab strahlte die Sonne wieder mit aller Kraft und es wurde wieder glühend heiß. Nur am Nachmittag des zweiten Tages erhob sich ein frischer Südwestwind, der aber so böig war, dass er, indem er die Wellen des Mains aufwühlte, das Resultat verschiedener Rennen ganz bedeutsam beeinflusst hat, und man sehr vorsichtig in seinem Urteil und noch vorsichtiger in den Schlussforderungen daraus sein muss; vor allem hüte man sich hier, wie überall, gleich auf Grund einer einzelnen Tatsache ganz allgemeine Urteile aufzustellen. Die sind sehr oft wenig stichhaltig. Nur bei ganz günstigen und gleichmäßigen Verhältnissen, wie sie z.B. bei der Regatta in Mainz stattfanden, darf man das vielleicht mit aller Vorsicht tun.

Der Regattaplatz, den der das Rennen veranstaltende Verein, die Frankfurter Rudergesellschaft „Germania“, ständig gepachtet hat, ist einer der schönsten, welche ich gesehen habe: eine größere Menge Publikum kann sich frei dort bewegen und man hat einen weiten Blick auf die Rennbahn. Das letztere besonders findet sich nicht sehr oft. Auch landschaftlich bietet die Stelle große Reize: man hat einen schönen Blick auf die Stadt, im Hintergrund liegen die Berge des Taunus, dessen dunkle Linien sich deutlich von dem heiteren Blau des Himmels abhoben. Es war ein muntres Leben auf dem Festplatz, elegant dazu, wie man es in Frankfurt gewöhnt ist. Das Interesse der Bevölkerung an dem Rudersport, der ja hier Frankfurt schon eine historische Bedeutung hat, muss sehr groß sein; das gilt wohl von allen Bevölkerungskreisen. Die Zahl der Zuschauer zählt nach Zehntausenden.

Alle Vorkehrungen, welche getroffen waren, um die Regatta richtig und sorgfältig durchzuführen, waren vortrefflich; das ist selbstverständlich, wenn man weiss, dass die Frankfurter Rudergesellschaft „Germania“ die Sache in die Hand genommen hat. Das Ziel war äußerst deutlich als solches gekennzeichnet, so dass solche unangenehme Irrtümer, wobei eine Mannschaft glaub, schon das Ziel erreicht zu haben und abstoppt, nur um die anderen gewinnen zu lassen, unmöglich waren. Die Hauptstellen der Richter waren elektrisch mit einander verbunden. Die Meterzahl war je nach 500m am Ufer markiert; doch wehte am Sonntag der Wind verschiedene Tafeln um. Ungünstig ist es nur, wenn man dem ganzen Rennen folgen will: der Dampfer fährt nicht die ganze Strecke ab und dem Wagen, der am Ufer entlang fährt, wird der Spiegel des Flusses oft durch das am Ufer wachsende Gebüsch verdeckt. Mit war es überdies unmöglich, allen Rennen zu folgen; doch habe ich aus allerbester Quelle Erkundigungen eingezogen. Wenn Irrtümer bei der schnellen Berichterstattung einfließen sollten, so bitten wir dieselben zu berichtigen.

Die Länge der Bahn war für sämtliche Rennen 2500m gerade Fahrt, stromabwärts. Der Start lag oberhalb des Festplatzes über der Kaiserloge. Vor jedem Start wurde ein Böllerschuss, damit alle Welt wusste, dass nun die Bahn frei bleiben musste.
Rennen 11 Skiff

Entscheidungsrennen
1. Frankfurter RG „Germania“Achilles Wild 9:13
Offenbacher RV v. 1874Heinrich Stadtmüller aufgegeben


Achilles Wild übernimmt gleich, wie vorauszusehen, die Führung, vergrößert die Distanz zwischen sich und seinem Gegner immer mehr und siegt nach Belieben. Stadtmüller gibt in der Nähe des Oberräder Bootshauses das Rennen ganz auf. Wild wird von lebhaften Beifall begrüßt.

Rennen 21 Skiff Meisterschaftsrudern für Deutschland

Entscheidungsrennen
1. Frankfurter RG „Germania“Achilles Wild 11:54
2. Offenbacher RV v. 1874Heinrich Stadtmüller 12:59
RC Favorite HamburgEmil Döring aufgegeben


Es ist nicht möglich, die Spannung zu beschreiben, mit der man diesem Kampf um die Meisterschaft für Deutschland entgegensah. Und wohl erklärlich ist, wenn man das alles las und hörte, was über den neusten, gefährlichsten Nebenbuhler des jetzigen deutschen Meisterschaftsruderer kundgegeben wurde. Wild hätte erst vor einer Woche in Mannheim gezeigt, dass er der alte ist und keiner von denen ist, die wenn auch auf wohlverdienten Lorbeeren ausruhen willen. Ein Schrei der Entrüstung ging durch Frankfurt, als man hörte, wie er von erbärmlichen Buben malträtiert wurde. Aber hässlich ist es auch und hart zu vedammen, wenn solche pöbelhafte Angriffe auf die Allgemeinheit geschoben werden, wie das geschehen ist. Jedenfalls aber kann Wild von Glück sagen, dass er keinen erheblichen Schaden genommen hat und nicht verhindert war, die Meisterschaft zu verteidigen. Dann aber traf ihn noch ein anderes Missgeschick, dass sein Boot durch Arbeiter beim Tribünenbau stark beschädigt wurde.

Beim Starten der drei Skuller erhob sich der Westwind und jagte die Fluten des Mains wild durcheinander, so dass je nach der Richtung des Ufers bald hier bald dort das beste Fahrwasser war. Döring übernimmt gleich beim Start energisch die Führung und vergrößert den Abstand zwischen sich und Wild immer mehr. Stadtmüller bleibt stets an dritter Stelle, ist bald um einige Längen hinter Wild zurück. Döring rudert sehr elegant und schwungvoll; an seine Finish sehe ich nichts, was zu tadeln wäre. Nach einer Strecke von 500-600m ist Döring um 5 Längen Wild voraus. Wild aber bleibt ganz gelassen und ruhig. Am Ufer hört man Rufe des Entsetzens: „Achill! Achill!“ und manchem mochte das Herz klopfen, dass der deutsche Meisterschaftsruderer zurückbliebe. Aber nun erheben sich die Wellen des Flusses in dem Fahrwasser Döring’s, der bislang das günstigere Terrain hatte, während Wild und Stadtmüller stark damit zu kämpfen hatten. Ob die Wellen allein durch den Wind oder auch durch das Schiedsrichterschiff, welches dort war, entstanden sind, können wir nicht entscheiden. Dörings Boot füllt sich mit Wasser an, er hebt die Hand zum Protest. Nun schießt Wild vor, fährt an das rechte Ufer hin, wo hier der Wind das Wasser am wenigsten bewegt und fährt in demselben Tempo wie vorher durchs Ziel.

Stadtmüller übernimmt die zweite Stelle. Döring hat sein Boot wasserfrei gemacht und gibt, als wieder Wasser sein Boot füllt, die Race auf. Mit unendlichen Jubel wurde Wild am Ziel begrüßt und ihm ein Lorbeerkranz überreicht. Vom Schiedsgericht ist der Protest von Döring nicht angenommen worden. Namens des Verbandes wurde bei der Preisverteilung von Herrn Kirch der Preis mit den Worten zugeteilt: „Ehre und Anerkennung dem, dem Ehre und Anerkennung gebührt.“ Achilles ist also Deutscher Meisterruderer geblieben. Fast drei Minuten hat Wild dem Meisterschaftsrudern mehr gebracht, also bei der gestrigen Fahrt im Skiff, trotzdem seine Arbeit an beiden Tagen gleichmäßig vollendet und ausgezeichnet war.

Rennen 25 Skiff

Entscheidungsrennen
1. Offenbacher RV v. 1874Heinrich Stadtmüller 10:28
2. Frankfurter RG „Germania“Adolf Meixner 10:40


Führung abwechseln, zwischen Stadtmüller und Meixner, Ersterer gewinnt mit fünf Längen

Wassersport Nr. 36 - 24. August 1887

Seite: 558

Regatta Rotterdam

Internationale Ruder-Regatta des Deutschen Turn- und Rudervereins in Rotterdam am 6. August 1887
Rennen 2 Skiffs

Entscheidungsrennen
1. Offenbacher RV v. 1874Heinrich Stadtmüller
2. R. und Z. V. „de Maas“ RotterdamVollenhoven
Rueivereenigung „Fortuna“ AmsterdamSchilling distanziert
Studenten R.V. „Lage“ DelftCouvée nicht ausgekommen


Da Schilling um eine verkehrte Boje drehte, musste er disanziert werden und Stadtmüller erhielt den Preis

Anhang 1887

Ruderregatten 1887


Errungene Siege 1887 6



Frankfurt

19. Juni 1887

Rennnen Mannschaft VL Platz Info
Skiff Heinrich Stadtmüller 1
Dollenvierer für Juniors Louis Guckes, C. Kuhnau, C. Bäppler, J. Steinbach, Stm. Heinrich Hof 1 3


Ems

Emser Kaiser Regatta

26. Juni 1887

Rennnen Mannschaft Platz Info
Skiffs für Seniors Heinrich Stadtmüller 1


Mainz

10. Juli 1887

Rennnen Mannschaft Platz Info
Skiff Heinrich Stadtmüller 1


Mannheim

24. Juli 1887

Rennnen Mannschaft Platz Info
Skiff Heinrich Stadtmüller 1


Frankfurt

Regatta

30. Juli 1887

Rennnen Mannschaft Platz Info
Skiff Heinrich Stadtmüller aufgegeben


Frankfurt

Meisterschaften von Deutschland

31. Juli 1887

Rennnen Mannschaft Platz Info
Skiff Heinrich Stadtmüller 1
Skiff (Meisterschaftsrudern für Deutschland) Heinrich Stadtmüller 2


Rotterdamm

Internationale Ruder-Regatta des Deutschen Turn- und Rudervereins in Rotterdam

06. August 1887

Rennnen Mannschaft Platz Info
Skiffs Heinrich Stadtmüller 1


Aus den Chroniken

25-Jahr-Chronik

Im Jahre 1887 überbot Stadtmüller noch seine Leistungen des vorhergegangen Jahres und wir entnehmen auszugsweise aus der 25-jährigen Festschrift, was dort über dessen sportliche Leistungen geschrieben wurde: ”Noch günstiger gestaltete sich die Siegerliste im Jahre 1887, denn hier brachte uns fast jedes Rennen, zu dem wir gemeldet hatten, einen Preis.
Gemeldet wurden Einer (Heinrich Stadtmüller) zur Regatta des Frankfurter Rudervereins, zur Kaiser Regatta in Ems, zur Mainzer Regatta, zur IX. Oberrheinischen Regatta in Mannheim, zur Germania-Regatta in Frankfurt und zur Regatta in Rotterdam. Bei der Regatta des Frankfurter Rudervereins siegte Stadtmüller über Meixner von der ”Germania“; die Junior-Mannschaft, bestehend aus den Herren Luis Guckes (Bug), Karl Kuhnau (II. Bug), Carl Bäppler (II. Schlag), I. Steinbach (I. Schlag) und M.Hof (Steuer) siegte bei derselben Regatta im Vorrennen gegen den Mannheimer Ruderclub, musste jedoch im Hauptrennen hinter der Wetzlarer und Hanauer Mannschaft durchs Ziel gehen. In Ems wurde Stadtmüller gegen Meixner (Frankfurt) und Bungert (Mannheim) Sieger; in Mainz siegte Stadtmüller wiederum gegen Meixner und in Mannheim gegen Bungert, dagegen gab er bei der Germania-Regatta in Frankfurt (30. Juli) das Rennenumden Gerbermühlpreis auf. Am zweiten Regattatag (31. Juli) startete Stadtmüller wieder, und hier rang er gegen Achilies Wild hart um den Preis; er hatte indessen mehr als dieser unter dem starken Wellengang zu leiden und vermochte nicht aufzukommen. Wie schwer der Widerstand des Windes und der Wellen war, das zeigen die schlechten Zeiten, die bis dahin nie für das Meisterschaftsrennen in Anspruch genommen worden waren.
Wild 11,54 Min., Stadtmüller 12,59 Min., Döring (Hamburg) hatte das Rennen als aussichtslos aufgegeben. Die kleine Scharte wurde übrigens noch am gleichen Tage von Stadtmüller ausgewetzt. Bei dem fünften Rennen siegte er mit 10,28 Min. gegen Meixner von der „Germania“ mit 10,40 Min. Und noch einen anderen schönen Sieg brachte Stadtmüller unserem Verein heim; bei der Regatta des Deutschen Turnvereins in Rotterdamm am 7. August wurde Stadtmüller Erster gegen Schilling (Amsterdam) und Vollenhofen (Rotterdam).”

90-Jahr-Chronik

Im darauf folgenden Jahr 1887 übertraf sich Heinrich Stadtmüller selbst und wir übernehmen im Auszug aus der 25jährigen Festschrift: „Noch günstiger gestaltete sich die Siegerliste im Jahre 1887, denn hier brachte uns fast jedes Rennen, zu dem wir gemeldet hatten, einen Preis. Gemeldet wurden Einer (Hch.Stadtmüller) zur Regatta des Frankfurter Rudervereins, zur Kaiser Regatta in Ems, zur Mainzer Regatta, zur IX. Oberrheinischen Regatta in Mannheim, zur Germania-Regatta in Frankfurt und zur Regatta in Rotterdam. Bei der Regatta des Frankfurter Rudervereins siegte Stadtmüller über Meixner von der „Germania“; die Junior-Mannschaft, bestehend aus den Herren Luis Guckes (Bug), Karl Kuhnau (II. Bug), Carl Bäppler (II. Schlag), I. Steinbach (I. Schlag) und M. Hof (Steuer) siegte bei derselben Regatta im Vorrennen gegen den Mannheimer Ruderclub, mußte jedoch im Hauptrennen hinter der Wetzlarer und Hanauer Mannschaft durchs Ziel gehen. In Ems wurde Stadtmüller gegen Meixner (Frankfurt) und Bungert (Mannheim) Sieger; in Mainz siegte Stadtmüller wiederum gegen Meixner und in Mannheim gegen Bungert, dagegen gab er bei der Germania- Regatta in Frankfurt (30. Juli) das Rennen um den Gerbermühlpreis auf. Am zweiten Regattatag (31. Juli) startete Stadtmüller wieder, und hier rang er gegen Achilies Wild hart um den Preis; er hatte indessen mehr als dieser unter dem starken Wellengang zu leiden und vermochte nicht aufzukommen. Wie schwer der Widerstand des Windes und der Wellen war, das zeigen die schlechten Zeiten, die bis dahin nie für das Meisterschaftsrennen in Anspruch genommen worden waren. Wild 11,54 Min., Stadtmüller 12,59 Min., Döring (Hamburg) hatte das Rennen als aussichtslos aufgegeben. Die kleine Scharte wurde übrigens noch am gleichen Tage von Stadtmüller ausgewetzt. Bei dem fünften Rennen siegte er mit 10,28 Min. gegen Meixner von der „Germania“ mit 10,40 Min. Und noch einen anderen schönen Sieg brachte Stadtmüller unserem Verein heim; bei der Regatta des Deutschen Turnvereins in Rotterdam am 7. August wurde Stadtmüller Erster gegen Schilling (Amsterdam) und Vollenhofen (Rotterdam).„

100-Jahr-Chronik

Im Jahre 1887 wird die Schiffsbrücke, die seit 1819 am Schloss über den Mainführt, eingestellt und die neue Brücke von Offenbach nach Fechenheim am Ende der Kaiserstraße dem Verkehr übergeben. Dies Ereignis ist, wie sich später zeigen soll, für den Offenbacher Ruderverein von besonders großer Bedeutung. An der Stelle der alten Schiffsbrücke wird 1888 am 4. Dezember vom Schloß aus beginnend die Mainfähre in Betrieb genommen.

Rudern-100-Jahr-Chronik

Das Jahr 1887 war das stärkste Jahr Heinrich Stadtmüllers. Er gewann den Einer der Regatta des Frankfurter Rudervereins, in Bad Ems gewann Stadtmüller gegen Meixner und Bungert, in Mainz siegte er wiederum gegen Meixner und in Mannheim nochmals gegen Bungert. Beim 5. Rennen auf der gleichen Regatta siegte er wiederum gegen Meixner von der „Germania“. Und der 1. große internationale Erfolg für den ORV war im Jahre 1887 bei der Regatta des Deutschen Turnvereins in Rotterdam. Am 7. August wurde Stadtmüller Erster gegen Schilling/Amsterdam und Vollenhoven/Rotterdam.

25-Jahr-Chronik

wird die Schiffsbrücke, die seit 1819 am Schloss über den Main führt, eingestellt und die neue Brücke von Offenbach nach Fechenheim am Ende der Kaiserstraße dem Verkehr übergeben. Dieses Ereignis ist, wie sich später zeigen sollte, für den ORV von besonders großer Bedeutung. An der Stelle der alten Schiffsbrücke wird 1888 am 4.Dezember, vom Schloss aus beginnend, die Mainfähre in Betrieb genommen.

Rudern-100-Jahr-Chronik

1887 ist Heinrich Stadtmüller weiter erfolgreich. Er gewinnt den Einer in Frankfurt, Bad Ems, Mainz und Mannheim. Am 7. August bei der Regatta des Deutschen Turnvereins in Rotterdam gelingt ihm der erste internationale Erfolg für den ORV.


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