Inhaltsverzeichnis
1874
Wenn der Chronist beginnt, in den Annalen des Vereins zurückzublättern und die wichtigsten Geschehnisse in dieser Zeit zusammenzustellen, so kann er nicht umhin, auf die-besonderen Umstände in Deutschland und in Offenbach vorher hinzuweisen. Wie sah es im Jahre 1874 aus?
Die Reichsgründung war nach dem Kriegsjahr 1870/71 beendet worden. Bismarck war es gelungen, die deutschen Länder zu einigen. Wichtiger jedoch noch als die Einigung des Reiches war die industrielle Entwicklung Ende des 19. Jahrhunderts gewesen. Markante Erfindungen, wie die Erfindung der Dampfmaschine, des Telefons, des Fahrrades, des Telegrafen, der Lokomotive, brachten es mit sich, dass sich in Deutschland die Industrialisierung immer: stärker durch setzte. Dadurch wurden auch unterprivilegierte Schichten der Bevölkerung stärker herangeführt und nahmen mehr und mehr am kulturellen Leben teil. Die Privilegien der ehemaligen Landesfürsten wurden immer mehr beschnitten und es entstanden die ersten Vorläufer einer Demokratie. So wurde 1863, zum Beispiel durch Ferdinand Lasalle der erste deutsche Arbeiterverein, der Vorläufer der heutigen Gewerkschaften, gegründet. Neben der Industrialisierung kamen aber auch Handwerk und Handel immer stärker in Schwung und brachten für die Stadt Offenbach die erste Blütezeit. Vor allen Dingen die Lederwarenindustrie wurde hier sehr stark herausgestellt. Reiche Kaufleute, wie die D'Orville, und wohlhabende Bürger sorgten dafür, dass die Offenbacher Lederwaren in die ganze Welt verkauft wurden. Die ersten Fabriken entstanden, so unter anderem die Schnupftabakfabrik des Frankfurter Kaufmanns Bernard. Auch Druckereibetriebe und Maschinenfabriken ließen sich in Offenbach nieder.
Wie aber sieht es auf sportlichem Gebiet aus?
1846 wird in Offenbach der erste Turnverein gegründet, die Sportbewegung geht immer weitere Kreise und spricht breite Bevölkerungsschichten an. In der Nachbarstadt Frankfurt haben sich bereits im Jahre 1865 und 1869 Rudervereine gegründet und zwar der „Frankfurter Ruderverein von 1865“ und der „Frankfurter Ruderclub Germania von 1869“. So kommt der Impuls aus der Nachbarschaft Frankfurt. Die erste Gründung eines Offenbacher Ruderclubs; datiert auf das Jahr 1869. Es ist der Ruderclub „Argo“, der ein Boot besitzt, das aber 1872 an der alten Schiffsbrücke zerschellt. Ein Toter ist dabei zu beklagen und der Verein löst sich wieder auf.
1874
Dann kommt das Jahr 1874. Hier bildet sich am 2. Mai der Ruderclub „Teutonia“, dessen Vereinssatzungen am 5. Mai 1874 genehmigt werden. Die Herren Jean Duttiné, Wilhelm Heil, August Keller, Valentin Schneider und Friedrich Wagner sind die Gründer dieses Ruderclubs in einem Offenbach. Durch diese Männer wurde dem Rudersport in unserer Heimatstadt ein fruchtbarer Boden bereitet und ihre Namen bleiben für immer in der Geschichte des Rudersports in Offenbach niedergeschrieben..
Die Stadtgrenze umfasst die Karlstraße, die Mainstraße, die Bieberer Straße bis zur Kaserne, dann die Bismarckstraße, Ludwigstraße, Bernardstraße und Speyerstraße. Die Entwicklung Offenbachs geht aber weiter in Richtung einer Arbeiterstadt, dadurch, dass sich viele neue Industrien gründen und ansiedeln.
Zur Zeit der Gründung des Ruderclubs „Teutonia“ hat Offenbach ungefähr 26.000 Einwohner.
Die damalige Ruderei erstreckte sich zunächst nur auf Wanderfahrten. Zu beachten ist, dass die Mannschaft in riesenschweren Booten ihre Fahrten bis nach Aschaffenburg bei stärkster Strömung ausführten, denn zu dieser Zeit war der Main noch nicht kanalisiert; es gab keine Schleusen, so dass die Wasserverhältnisse wesentlich rauer waren.
Aus den Chroniken
50-Jahr-Chronik
Der Krieg 1870/71 war siegreich beendet, Bismarks größtes Werk, die Vereinigung der deutsche Stämme, gelungen. Damit war unserem Volke der Weg zum Aufstieg frei und der wirtschaftlichen Entwicklung des gesamten Landes die Wege geebnet.
Mit der Entfaltung des Handels und der Wirtschaft war auch eine soziale Besserung des Bürgers verbunden und es machte sich schon bald zu Beginn oder Mitte der siebziger Jahre eine stärkere Bestrebung zur Einführung von Sportzweigen bemerkbar, die bei uns noch wenig bekannt waren. Und für die Offenbacher sportbegeisterte Jugend lag die Zukunft auf dem Wasser.
Angeregt durch die bereits in Frankfurt bestehenden, das Rudern sportmäßig betreibenden Vereine, hatten sich bereits im Jahre 1869 eine Anzahl junger Leute zu einem Ruderclub „Argo“ zusammengeschlossen, der jedoch bereits im Jahre 1872 infolge eines schweren Schicksalschlags ein plötzliches Ende erreichte. Ein schweres Bootsunglück hatte den Beteiligten den Geschmack am Rudern verdorben und so hatte dieser Sport in seinem Anfängen kaum das Säuglingsalter überschritten.
Erst im Jahre 1874 – es war der 2. Mai – bildete sich der Ruderclub „Teutonia“, dessen Satzungen am 5. Mai 1874 genehmigt wurden. Die Gründer waren die Herren:
Jean Duttiné
Wilhelm Heil
August Keller
Valentin Schneider
Friedrich Wagner
Diese Herren haben den Rudersport in unserer Heimatstadt fruchtbaren Boden geschaffen und ihre Namen werden immer in der Geschichte des Offenbacher Rudersports niedergeschrieben sein.
Das damalige Rudern erstreckte sich vorerst ausschließlich auf das Tourenfahren, das aber schon zu jener Zeit gerade so vorteilhaft für Erreichung der Geschicklichkeit war, als heute, wo das Langstreckenfahren
unbedingt den Erfolg hat, die trainierenden Mannschaften zusammenzuspielen.
Bemerkenswert ist, daß von den Mannschaften, in – nach unseren modernen Begriffen – riesenschweren Booten, Fahrten bis nach Aschaffenburg bei stärkster Strömung ausgeführt wurden.
90-Jahr-Chronik
Es kam das Jahr 1874. Hier bildete sich am 2. Mai der Ruderclub „Teutonia“, dessen Vereinssatzungen am 5. Mai 1874 genehmigt wurden. Folgende Herren waren die damaligen Gründer:
Jean Duttiné,
Wilhelm Heil,
August Keller,
Valentin Schneider,
Friedrich Wagner.
Durch diese Herren wurde dem Rudersport in unserer Heimatstadt ein fruchtbarer Boden bereitet, und ihre Namen bleiben für immer in der Geschichte des Rudersports in Offenbach niedergeschrieben.
Die damalige Ruderei erstreckte sich zunächst nur auf Wanderfahrten, was aber zur Erreichung der Geschicklichkeit damals genau so wichtig war wie heute, da das Langstrecken fahren das Zusammenspielen der Mannschaften wesentlich fördert. Zu beachten ist dabei, dass die Mannschaften - nach unseren heutigen Begriffen – in riesenschweren Booten ihre Fahrten bis nach Aschaffenburg bei stärkster Strömung ausführten. Zu dieser Zeit war der
Main noch nicht kanalisiert und es gab also keine Schleusen. Die Wasserverhältnisse waren wesentlich rauer gewesen.
100-Jahr-Chronik
Die Hundertjährige Vereinsgeschichte des Offenbacher Rudervereins 1874 — 1974
Wenn der Chronist beginnt, in den Annalen des Vereins 100 Jahre zurückzublättern und die wichtigsten Geschehnisse in dieser Zeit zusammenzustellen, so kann er nicht umhin, auf die besonderen Umstände in Deutschland und in Offenbach vorher hinzuweisen.
Wie sah es im Jahre 1874 aus?
Die Reichsgründung war nach dem Kriegsjahr 1870/71 beendet worden. Bismarck war es gelungen, die deutschen Länder zu einigen. Wichtiger jedoch noch als die Einigung des Reiches war die industrielle Entwicklung Ende des 19. Jahrhunderts gewesen.
Markante Erfindungen, wie die Erfindung der Dampfmaschine, des Telefons, des Fahrrades, des Telegrafen, der Lokomotive, brachten es mit sich, daß sich in Deutschland die Industrialisierung immer stärker durchsetzte. Dadurch wurden auch unterprivilegierte Schichten der Bevölkerung stärker herangeführt und nahmen mehr und mehr am kulturellen Leben teil.
Die Privilegien der ehemaligen Landesfürsten wurden immer mehr beschnitten und es entstanden die ersten Vorläufer einer Demokratie. So wurde 1863 zum Beispiel durch Ferdinand Lasalle der erste deutsche Arbeiterverein, der Vorläufer der heutigen Gewerkschaften, gegründet. Neben der Industrialisierung kamen aber auch Handwerk und Handel immer stärker in Schwung und brachten für die Stadt Offenbach die erste Blütezeit. Vor allen Dingen die Lederwarenindustrie wurde hier sehr stark herausgestellt.
Reiche Kaufleute, wie die D’Orville, und wohlhabende Bürger sorgten dafür, daß die Offenbacher Lederwaren in die ganze Welt verkauft wurden. Die ersten Fabriken entstanden, so unter anderem die Schnupftabakfabrik des Frankfurter Kaufmanns Bernard. Auch Druckereibetriebe und Maschinenfabriken ließen sich in Offenbach nieder.
Wie aber sieht es auf sportlichem Gebiet aus?
1846 wird in Offenbach der erste Turnverein gegründet, die Sportbewegung geht immer weitere Kreise und spricht breite Bevölkerungsschichten an. In der Nachbarstadt Frankfurt haben sich bereits im Jahre 1865 und 1869 Rudervereine gegründet, und zwar der „Frankfurter Ruderverein von 1865” und der „Frankfurter Ruderclub Germania von 1869”. So kommt der Impuls aus der Nachbarschaft Frankfurt. Die erste Gründung eines Offenbacher Ruderclubs datiert auf das Jahr 1869. Es ist der Ruderclub „Argo“, der ein Boot besitzt, das aber 1872 an der alten Schiffsbrücke zerschellt; es ist ein Toter zu beklagen. Der Verein löst sich wieder auf.
Dann kommt das Jahr 1874. Hier bildet sich am 2. Mai der Ruderclub „Teutonia”, dessen Vereinssatzungen am 5. Mai 1874 genehmigt werden. Die Herren Jean Duttiné, Wilhelm Heil, August Keller, Valentin Schneider und Friedrich Wagner sind die Gründer dieses Ruderclubs in einem Offenbach, das sich damals noch als beschauliche Kleinstadt präsentiert. Die Stadtgrenze umfaßt die Karlstraße, die Mainstraße, die Bieberer Straße bis zur Kaserne, dann die Bismarckstraße, Ludwigstraße, Bernardstraße und Speyerstraße. Die Entwicklung Offenbachs geht aber weiter in Richtung einer Arbeiterstadt, dadurch, daß sich viele neue Industrien gründen und ansiedeln. Zur Zeit der Gründung des Ruderclubs „Teutonia“ hat Offenbach ungefähr 26.000 Einwohner.
125-Jahr-Chronik
DIE GRÜNDUNG
1874 bildet sich am 2. Mai der Ruderclub „Teutonia“. Zu dieser Zeit hat Offenbach ungefähr 26.000 Einwohner.
Rudern-125-Jahr-Chronik
GESCHICHTE DES RUDERNS IM ORV 1874 E.V.
2. Mai 1874 - das Gründungsdatum des Offenbacher Ruderclubs „Teutonia“-, die Geschichte des Offenbacher Rudersports beginnt… Als Gründungsmitglieder unterschreiben die Vereinssatzung die Herren Jean Duttiné, Wilhelm Heil, August Keller, Valentin Schneider und Friedrich Wagner. Durch einen Zusammenschluß mit dem Offenbacher Ruderverein, der nach seiner Entstehung im Jahre 1876 keine Unterkunft findet, gründet sich der Offenbacher Ruderverein 1874. Das Rudern beschränkt sich zu dieser Zeit vornehmlich auf Wanderfahrten in überschweren Booten. Für die wachsende Zahl von Mitgliedern werden der Halbausleger-Gigvierer „Zürich“, sowie die schweren Dollen-Vierer-Flachboote „Teutonia”, „Victoria“ und „Grönländer Welle“ angeschafft. Gelagert werden diese Boote in einem primitiven Holzschuppen nahe der damaligen Neumeyer'schen Badeanstalt.