1973

Das Jahr 1973 stand ganz im Zeichen der IGOR, die es für den ORV durch die gründliche und vorbildliche Ausbildung seiner Ruderer zu 60 Siegen im Jahre 1973 brachte. Darunter waren hervorragende Ergebnisse, wie die Deutschen Hochschulmeisterschaften in Trier, die international ausgeschrieben waren. Hier siegte Jürgen Reitz für die TH Darmstadt im Leichtgewichtsvierer ohne Steuermann und bekam eine Goldnadel. Der Leichtgewichtsachter der TH Darmstadt wurde mit Jürgen Reitz nationaler Deutscher Meister und bekam ebenfalls die Goldnadel überreicht. Sie unterlagen allerdings den Booten aus Delft und Groningen. Gleichzeitig erhielt auf der Hochschulmeisterschaft in Trier am 7. Juli 1973 Jürgen Jürgensen, für die Universität Frankfurt startend, im Achter eine Bronzenadel überreicht.
1973 wurden von der IGOR Regatten in Offenbach, Hameln, Flörsheim, Frankfurt, Düsseldorf, Breisach, Offenbach, die Deutsche Hochschulmeisterschaft in Trier, Gießen, Hanau, Offenbach, Bamberg, Heidelberg, Offenbach, die Deutschen Jugendmeisterschaften auf dem Baldeneysee, Bad Ems, Würzburg, Mühlheim, Frankfurt, Kitzingen, Villach, Bamberg und Großauheim beschickt„ Die meisten Rennen wurden von Zaruba, Weber, Bork, Krauss, Edeltraud Schulze, Jürgen Reitz, Nuber, Jürgen Jürgensen, Bickel, Marban gefahren. Damit hat der ORV bis 1973, zum Ende der Saison; 732 Siege, geholt und fährt auch weiterhin für die IGOR e. V.

Die Saison 1973/74 begann damit, dass die Herren ohne Trainer auskommen mussten, da Heinz Buchsbaum aus Gesundheitsgründen sein Amt zur Verfügung stellte. Die Herren spielten in der Oberliga mitwechselndem Erfolg, die Damen, von Ernst Böhm trainiert, erreichten einen guten Mittelplatz. Weiter wurde am Hockeysportplatz gearbeitet. Man führte die restlichen Erdbewegungsarbeiten durch; der Platz wurde ausgemessen, da das Sportamt einen neuen Zaun in Aussicht stellte. Außerdem wurde der Schlackenplatz aus- und eingemessen, da dieser als Trainingshartplatz ausgebaut wird. Ferner wurde der Ballfang zwischen den beiden Plätzen montiert. Zu Beginn der Hallensaison 1973/74 wurde dann das Training unter dem neuen Herren-Trainer Jochen Droz aufgenommen.

Im Jahre 1973 traf die Hockeyabteilung des ORV ein schwerer Verlust, Ihr langjähriges Mitglied und Ehrenvorsitzender der Abteilung, Karl Seibert, starb kurz vor Vollendung seines 74. Lebensjahres im März. Mit seinem Tode hatte der Offenbacher Ruderverein eine seiner profiliertesten Persönlichkeiten verloren. Bereits im Jahre 1914 war Karl Seibert in die Hockeyabteilung des Offenbacher Fußballclubs Kickers eingetreten. Besonders in den 20er und 30er Jahren verhalf Karl Seibert dem Hockeysport in Offenbach zu Ansehen, als er als 1. Vorsitzender der Abteilung, als Vorstandsmitglied im Hauptverein und als Vorstandsmitglied des hessischen Hockeyverbandes verschiedene Aktivitäten entwickelte, unter denen besonders die Offenbacher Osterhockeyturniere weit über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus bekannt wurden. Nach dem Krieg war Karl Seibert neben seiner Tätigkeit im Verein mehrere Jahre Mitglied der Sportdeputation der Stadt Offenbach. Karl Seibert, der als leidenschaftlicher Schachspieler auch im Vorstand der Schachgesellschaft mitarbeitete, wurden viele Ehrungen zuteil. Er war Träger der Goldnadel des ORV, Träger der Goldenen Ehrennadel des hessischen Hockeyverbandes, Träger der Silbernen Ehrennadel der Stadt Offenbach, Inhaber des Sportbriefes der Stadt Offenbach. Auch nachdem sich Karl Seibert von der aktiven Arbeit im Verein zurückgezogen hatte, nahm er immer noch regen Anteil am Sportleben seines Vereines. Mit seinem Tode war ein Stück Sportgeschichte des ORV und der Stadt Offenbach zu Ende gegangen.
Zusammenfassend ist am Ende des Jahres 1973 zu sagen, dass der ORV in den letzten Jahren unter der Leitung Emil Armanskis seine hervorragende Stellung im hessischen Hockey halten konnte. Es wurde eine sehr gründliche Jugendarbeit in der Breite und in der Spitze durchgeführt und auch die stattliche Zahl von über300 durchgeführten Hallenturnieren des ORV kann sich in ganz Deutschland sehen lassen. Der ORV spielte zum Jahresende 1973 mit einer 1. Herren-, einer 2. Herrenmannschaft, einer Seniorenmannschaft, einer 1. Damenmannschaft, einer 2. Damenmannschaft, einer Mädchenmannschaft, einer B-Jugend, einer Knaben-A-Mannschaft, einer Knaben-B-Mannschaft. Die Hockeyabteilung hat über 150 Mitglieder, darunter über 40 Schüler und Kinder unter 14 Jahren.
Sie hat außerdem 3 Bundesliga-Schiedsrichter, nämlich Heinz Hagen, Klaus Rose und Willibald Schmidt.
Trainer der Herren ist Jochen Droz, die Damen werden von Ernst Böhm trainiert, bei der Jugendarbeit trainieren die B- und A-Jugend Harald Weisker, die A-Knaben Peter Schlee, die B-Knaben Willi Baudendistel, die Mädchen Heinz Hagen und Karin Rose. Über alle wacht natürlich Emil Armanski. Bei der seitherigen Trainingsarbeit haben sich vor allen Dingen die Herren Hans Schorr, Karl Legier, Heinz Buchsbaum, Heinz Hagen und Emil Armanski um den ORV verdient gemacht.
[Karl Seibert Ehrenvorsitzender der Hockeyabteilung + 1973]

Dann kam der sportliche Höhepunkt des Jahres 1973, als der Schwertzugvogel Koltzsch/Koltzsch die Hessenmeisterschaft in Inheiden für den ORV gewinnen konnte. Es wurden noch Regatten besucht beim Frankfurter Yachtclub, in Otterstadt und in Seligenstadt. Die Vereinsmeisterschaft 1973 war für den 28. Oktober ausgeschrieben. Gewinner des Meisterschaft-Wanderpreises, gestiftet vom Vereinsvorsitzenden Fritz Böhm, wurden Koltzsch/Koltzsch vor den Geschwistern Kellermann. Am 4. November 1973 war das traditionelle Absegeln bei sehr schwachen Winden. Wie üblich, traf sich anschließend die ORV-Familie im Bootshaus zum geselligen Beisammensein, das bis in die späten Abendstunden dauerte. Am 10. November 1973 war die Jugendversammlung der Segler im Bootshaus; Frau Maria Kohl wurde zum Jugendwart gewählt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Segelabteilung in den 6 Jahren ihres Bestehens durch ständig steigende Mitglieder- und Bootszahl sich bemerkbar machte und wesentlich zu den Aktivitäten des ORV beigetragen hat. Ende 1973 hat die Segelabteilung über 110 aktive Mitglieder und einen Bootspark von über 50 Segelyachten. Sie hat einen Bootsplatz von ungefähr 800m² Größe, sie besitzt 2 Anlegestege, eine Slipanlage sowie eine Unterstellmöglichkeit mit dem neuerbauten Schleppdach an der Bootshalle. Die großen Veranstaltungen, die alljährlich durchgeführt werden, sind: die Bootstaufe, das Ansegeln, die Familienregatta um den Schillinger-Preis, der Dr.-Diestler-Gedächtnispreis für Kreuzer, die Vereinsmeisterschaft, die seit 1970 um den Pokal des Vorsitzenden Fritz Böhm gesegelt und nach Yardstick gemessen wird, sowie das Absegeln. Außerdem werden Clubabende und Führerscheinlehrgänge durchgeführt. Die Jugendarbeit wurde im letzten Jahr aktiviert und außerdem wird seit 1972 die Stadtmeisterschaft im Segeln durch den ORV organisiert. Es ist das Ziel der Segelabteilung, dass die Regattasegler künftig durch gute Jugend- und Aktivenarbeit und durch besseres Training zu einer höheren sportlichen Leistung gelangen. Dass hohe Leistungen auch auf Binnengewässern möglich sind, zeigt, dass ein Frankfurter Segler Weltmeister werden konnte. Für die Fahrtensegler steht der Wunsch im Raum, dass sie sich künftig mehr an den Wettbewerben beteiligen sollten. Für das Jahr 1974 ist eine Frühlingsregatta vorgesehen, dann die verbandsoffenen Regatten für die Jollen und Kreuzer, und die erste Serie der Hessenmeisterschaft für S-Zugvögel. Ferner wird im Jahre 1974 wiederum von der Segelabteilung des ORV die Stadtmeisterschaft in Offenbach organisiert und durchgeführt werden.

Am 5. Mai wird das Frühlingsfest „99 Jahre ORV“ von der Arbeitsgruppe „100 Jahre ORV“ veranstaltet.
Richard „Balbo“ Ziegler wird mit der Goldenen Ehrennadel des ORV ausgezeichnet.
Das Bootshaus erhält von außen einen neuen Anstrich, und das Dach wird neu eingedeckt.
Im März verstirbt Karl Seibert (nebenstehendes Foto), der Ehrenvorsitzende der Hockey-Abteilung und Träger der Goldenen Ehrennadel des Hessischen Hockey-Verbandes.

In diesem Jahr wird die 2 zweite Offenbacher Langstreckenregatta durchgeführt. Am Ende der Rudersaison werden 60 Siege im Rahmen der IGOR verzeichnet.

Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Trier erreicht Jürgen Jürgensen den 3. Platz im Achter für die Uni Frankfurt. Jürgen Reitz wird für die TH Darmstadt Internationaler Hochschulmeister im Vierer ohne Stm. und Nationaler Hochschulmeister im Achter.
Die Hockey-Herren beteiligen sich erneut an einem Turnier in Worthing/England.

Die B-Jugend feiert eine Hessenmeisterschaft und eine Süddeutsche Meisterschaft in der Hallensaison 1972/73. Bei den Seglern wird der Zugvogel Koltzsch/Koltzsch Hessenmeister der Schwertzugvögel.

besteht die Interessengemeinschaft Offenbacher Rudervereine im zweiten Jahr. Erstmals werden den Trainern Altersgruppen zugeordnet. Walter Hartmann betreut den Bereich der Junioren. Hier kristallisiert sich immer mehr der starke Lgw.- Junior-A-Vierer mit den SWOlern Günter Bührer, Jürgen Dönges, Manfred Reissmann und dem ORVler Ralf Weber heraus, der bei etlichen Regatten erfolgreich ist. Edeltraud Schulze holt zum zweiten Mal Silber im leichten Juniorinnen-Einer bei den Deutschen Jugendmeisterschaften.
Jürgen Reitz glückt der Zugriff auf zweimal Gold bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften für die TH Darmstadt, Jürgen Jürgensen holt Bronze im schweren Achter für die Uni Frankfurt. In der Seniorenklasse siegen Reinhard Zaruba, Bernd Nuber und Jürgen Jürgensen bei den Schwergewichten, Jürgen Reitz siegt in der leichten Klasse. kalt Weber, Jürgen Bork, Thomas Krauss und Dieter Bickel tragen in diesem Jahr im Juniorenbereich zu den 60 ORV-Siegen ihren Anteil bei. Mit Francisco Marban geht ein Stern am Ruderhimmel auf, der lange Jahre, dann allerdings beim RV Hellas startend, das Rudergeschehen in Offenbach im nationalen und internationalen Spitzenbereich mitbestimmen soll.

[Lgw.-Männer-Vierer m. Stm. 1969, v.li..: Bodo Steiner, Udo Braun („U“), Wolfgang Becker, Eberhard Wühle („U”) und Stm. Uwe Jürgensen]

[Sieger beim Bundesentscheid 1979 in München der Lgw.-Junior-B-Vierer m. Stm., v.li.: Thomas Jablanofski, Michael Bräuer, Horst Wicker (RV Hellas), Norbert Baus und Stm. Josef Scazzari]

Die B-Jugend kann sowohl die Hessenmeisterschaft als auch die Süddeutsche Meisterschaft in der Hallensaison 1972/1973 feiern. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften wird ein sehr guter 6.Platz erreicht. Weitere ORV-Mannschaften erringen in dieser Saison in Hessen drei Vizemeisterschaften und zwei 3.Plätze.
Im März, kurz vor Vollendung seines 74. Lebensjahres, verstirbt mit Karl Seibert ein langjähriges Mitglied und Ehrenvorsitzender der Hockey-Abteilung. Mit seinem Tod verliert der ORV eine seiner profiliertesten und verdienstvollsten Persönlichkeiten.
Die Herrenmannschaft beteiligt sich erneut an einem Turnier in Worthing / England. Zwei Siege sowie jeweils ein Unentschieden und eine Niederlage sind die sportliche Bilanz.

Nach der Hauptversammlung im Januar beginnt ein A-Schein- und ein BR-Schein-Lehrgang, geleitet von den Herren Hermann, Sator und Kellermann. Er wird von den meisten Teilnehmern im Mai erfolgreich abgeschlossen. Doch zum theoretischen Teil des BR-Scheins gehört auch die See-Praxis. In der Osterwoche wird die berühmt-berüchtigte „Holiday” gechartert und rund Elba und Korsika teils gesegelt, teils motort. Die Teilnehmer dieser Fahrt werden die erlebten Abenteuer nicht so schnell vergessen.
[Der junge Michael tauft Hermann Tobischs VB-Jolle im Jahr 1975]

Drei Dickschiffe, zwei Zugvögel und ein Katamaran werden am 28. April getauft.
Außerordentliche Regattatätigkeit zeichnet wiederum das Jahr aus: Auf 17 Regatten wird um Silber gesegelt, und am 29./30. September erringt das Ehepaar Koltzsch die Hessenmeisterschaft der Zugvögel.
„Mirage”, „Arctos“ und „Doofy III” erleben in Korsika zum erstenmal den Mistral, doch sie kehren wohlbehalten zurück.
Am Ende wählen die Jugendlichen Maria Kohl als Jugendwartin.

Rot Weisses Sprachrohr Nr.:1 1973
Rot Weisses Sprachrohr Nr.:4 1973