1. Vorsitzender | Fritz Böhm |
Das Jahr 1972 beginnt mit einer Lotterie; sie wird veranstaltet von der Arbeitsgruppe „100 Jahre ORV“. Die Verlosung dieser Lotterie soll im Mai 1973 auf dem Frühlingsfest „99 Jahre ORV“ durchgeführt werden. Auf der Hauptversammlung am 23. März, 1972 wird der Beitritt zur „IGOR e. V.“ beschlossen und verkündet. Die Arbeitsgruppe „100 Jahre ORV“ wird konstituiert. Auf dem Hessischen Rudertag erhält Christian Merz die Verdienstplakette, Ernst Böhm die Goldene Verdienstnadel des Hessischen Ruderverbandes. Am 21. Oktober, 1972 ist Oktoberfest, am 29. Oktober das Absegeln, am 3. November die Hauptversammlung der Ruderer, am 11. Nover die Siegerehrung im Bootshaus, am 22. November das Vereinskegeln, am 2. und 3. Dezember das Stadthallenturnier am 9. Dezember 1972 der Ehrenabend. Die B-Jugend der Hockeyspieler wird 1971/1972 Süddeutscher Meister im Hallenhockey; sie scheidet auf der Deutschen Meisterschaft in Berlin aus. 1972 wird der Bau des 2. Hockeysportplatzes in Angriff genommen. Gleichzeitig wird der alte Hockeyplatz in über 600 Arbeitsstunden verbessert und erneuert. Wegen der Kaninchen- und Maulwurfplage werden Plastikzäune eingelassen und Drahtzäune aufgestellt. Auf der Deutschen Jugendmeisterschaft in Essen wird Edeltraud Schulze Deutsche Vizemeisterin der Juniorinnen im Juniorinnen-Einer. Die IGOR beschickt außerdem die Internationale Rotseeregatta in Luzern. Das Boot Haas/Ulbrich wird 6. Boot von 8 Teilnehmern. Auf dem Internationalen Deutschen Ruderchampionat in München werden Haas/Ulbrich 3. und bestes deutsches Boot. Dieses Boot startet auch in München auf den Olympischen Spielen für die IGOR e.V. Sie erreichen einen hervorragenden 7. Platz. Bei den Deutschen Schulmeisterschaften der Juniorinnen wird Edeltraud Schulze für die Albert-Schweitzer-Schule Deutscher Meister im Doppelzweier. 1972 erringt die IGOR e.V. 153 Siege, davon für den ORV 41 Siege. Insgesamt hat der ORV mit diesen Siegen 642 Siege in der ewigen Liste erreicht. Walter Hartmann wird die Goldene Verbandsnadel des Hessischen Ruderverbandes als ·Trainer überreicht. Wie üblich eröffnen die Segler am 11. Januar 1973 das neue Jahr mit ihrer Hauptversammlung. Es folgt am 26. Januar ein Handkäs-Essen der Hockeydamen. Daran schließt sich die Hauptversammlung mit Neuwahlen am 3. März an. Am 26. März wird die ORV-Orientierungsfahrt des ORV zum 3. Mal durchgeführt. Am 30. April ist Bootstaufe im ORV, am 1. Mai Ansegeln. Am 5. Mai 1973 wird das Frühlingsfest „99 Jahre ORV“ von der Arbeitsgruppe „100 Jahre ORV“ durchgeführt. Eine Lotterie, die zugunsten der 100-Jahrfeier 1974 veranstaltet werden soll, bringt nahezu DM 900,– für den Jubiläumsfond ein. Die B-Jugend des ORV wird Süddeutscher Jugendmeister und fährt am 3. März auf die Deutsche Meisterschaft nach Wuppertal. Die ORV-Hockeyherren schaffen ein 0:0 in Nürnberg und bleiben in der Oberliga. 1973 wird die A-Jugend des ORV Hessenmeister. Beim Stadthallenturnier Ende 1972 in der Stadthalle nehmen zum ersten Mal 2 Mannschaften aus Tilburg, der Partnerstadt Offenbachs, teil. Auf der Generalversammlung am 23. März wird Richard Ziegler mit der Goldnadel des ORV ausgezeichnet. Heinz Kellermann erringt die Bronzemedaille beim Fahrtenwettbewerb Binnen. Der Zugvogel Koltzsch/Koltzsch wird Hessenmeister der Schwertzugvögel. Auf der Generalversammlung wird zum ersten Mal von der Arbeitsgruppe „100 Jahre ORV“ berichtet. 1973 erhält Heinz Hagen die Schiedsrichter-A -Lizenz des DHV. Ostern 1973 fahren wiederum die ORV-Hockeyherren nach England - und spielen auf dem Turnier in Worthing. Im März 1973 verstirbt Karl Seibert, der Ehrenvorsitzende der Hockeyabteilung. Karl Seibert, der lange Jahre im Vorstand der Hockeyabteilung und des Hauptvereins arbeitete, war Träger der Goldnadel des ORV, Träger der Goldenen Ehrennadel des HHV, Träger der Silbernen Ehrennadel der Stadt Offenbach und Inhaber des Sportehrenbriefes der Stadt Offenbach. Die Hockeyherren des ORV spielen weiterhin in der Oberliga-Süd in der Saison 1973/1974. Die Hallensaison beginnt mit dem Stadthallenturnier. Die Hockeyherren werden von Jochen Droz trainiert. Die Stadtmeisterschaften für Segeljachten werden am 16. und 17. Juni zum ersten Mal vom ORV durchgeführt. Edeltraud Schulze wird auf der Deutschen Juniorenmeisterschaft in Essen wie im vergangenen Jahr Vizemeisterin im Leichtgewichts-Juniorinnen-Einer. Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Trier erreicht Jürgen Jürgensen den 3. Platz im Achter für die Uni Frankfurt. Jürgen Reitz wird für die TH Darmstadt Internationaler Hochschulmeister im Vierer ohne Steuermann und Nationaler Hochschulmeister im Achter. 1973 schließen die Ruderer mit 60 Siegen im Rahmen der IGOR ab. Dazu kommen zwei Hochschulmeisterschaften und 4 Siege in Laufwettbewerben. Der abschließende Stand der Siege des OR V beträgt zum Ende des Jahres 1973 732 Gesamtsiege. Die Gesamtzahl der Siege der IGOR im Jahre 1973 beläuft sich auf 174 Siege, einschließlich 5 Schul- und Hochschulmeisterschaften und 4 Laufwettbewerben. Es ist ferner vorgesehen, die Bootspritsche der Ruderer zu erneuern. Die notwendigen Vorarbeiten werden getroffen; man hofft, dass Anfang 1974 die neue Anlage aufs Wasser gebracht werden kann. 1973 schreiten am Bootshaus weiterhin die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr fort. Das Bootshaus wird von außen neu gestrichen und das Dach des Bootshauses für über DM 25.000,– neu eingedeckt. Die AH-Ruderer streichen in einer Selbsthilfeaktion die Ostseite des Bootshauses. Im Jahre 1973 wird die zweite Offenbacher Langstreckenregatta durchgeführt. Die Vereinsmeisterschaft der Segler, für die 19 Boote starten, wird vom Ehepaar Koltzsch mit ihrem Schwertzugvogel gewonnen; die Mannschaft bekommt den Meisterschaftswanderpreis von Herrn Fritz Böhm. Das Jahr schließt mit den üblichen Hockeyturnieren in der Halle, die von der Hockeyabteilung veranstaltet werden. Die Erdölkrise erschüttert die Welt.
Die vorliegende Chronik des Offenbacher Rudervereins schließt am 31. Dezember 1973. Wenn man heute zurückblickt, kurz vor dem Jubiläum, so wird man feststellen, dass das Versprechen von Christian Merz, zum 1OO-jährigen Bestehen des ORV im Jahre 1974 am 4. und 5. Mai das Bootshaus und die Sportanlagen völlig herzustellen, von ihm gehalten werden konnte. Es steht außer Zweifel, dass diese große Aufgabe, die von den Mitgliedern des ORV bewältigt wurde, nur möglich war, weil alle in einem Boot saßen und alle mitgearbeitet haben. Durch den außerordentlichen Opfersinn der Mitglieder in finanzieller Hinsicht und durch rastlosen Einsatz konnte diese große Leistung vollbracht werden, so dass der ORV im Jahre seines 1OO-jährigen Bestehens als einer der ältesten deutschen Rudervereine und einer der ältesten Offenbacher Sportvereine voller Stolz auf seine hervorragenden Sportanlagen blicken kann. Darum sei am Ende dieser Chronik Dank gesagt an alle Mitglieder des ORV und vor allem an die Mitglieder des Vorstandes, die teilweise in jahrzehntelange; Arbeit unermüdlich für das Wohl des ORV schafften. Möge es dem ORV auch künftig vergönnt sein, weiterhin im Dienste des deutschen Sportes tätig zu sein und viele aufrechte und gute Sportler in seinen Reihen zu haben. So schließt der Chronist mit einem dreifach kräftigem,
„Hipp Hipp Hurra“
auf den ORV!
Nachwort des Chronisten:
Die Zusammenstellung dieser Chronik „100 Jahre ORV“ hat große Schwierigkeiten bereitet, da durch den Kriegseinfluss und die verschiedenen Brände der Bootshäuser fast alle Unterlagen vernichtet worden sind. Deshalb konnte sich der Chronist nur auf die bereits vorliegenden Hefte „90 Jahre ORV“ von Paul Reitz und auf das Heft „50 Jahre Hockeysport in Offenbach“, auf die Auszüge aus dem „Rot-Weißen Sprachrohr“ und auf die Aussagen der älteren Vereinsmitglieder stützen. Es ist daher sehr leicht möglich, dass sich widersprüchliche Angaben herausstellen und dass darunter die Exaktheit der Berichterstattungen gelitten hat. So möge man dem Chronisten verzeihen, wenn der eine oder der andere Fehler sich bei dem Bericht über das Vereinsleben in und um Offenbach, in und um den ORV, herausstellen sollte.
Falls dies so ist, so wird gebeten, Unterlagen und Material für diese Zweifelsfälle dem Chronisten zur Verfügung zu stellen, damit für künftige Zeiten konkrete Unterlagen dem Archiv zugrunde liegen.
1972 brachte einen großen Umschwung. Die Offenbacher Rudervereine ORV, Hellas und Wiking starteten unter der Bezeichnung „Interessengemeinschaft Offenbacher Rudervereine IGOR e. V.“, kurz IGOR e. V., und konnten für die IGOR insgesamt41 Siege erringen, so dass der ORV auf insgesamt 672 Siege bis zum Jahre 1972 kam. Hierbei sind besonders die 10 Siege von Edeltraud Schulze bemerkenswert, die unter anderem auf der Deutschen Meisterschaft der Schüler in Berlin im Juniorinnen-Doppelzweier in Renngemeinschaft den Deutschen Meistertitel holte, außerdem auf der Deutschen Jugendmeisterschaft in Essen die Silbermedaille im Einer. Sie wurde gleichzeitig bei den Hessischen Schülermeisterschaften im Juniorinnen-Doppelzweier Hessischer Meister. Auch Ralf Weber vom ORV kam in Rennen im Vierer und im Doppelzweier zu 13 Siegen. Des Weiteren holten Rennsiege: Thomas Krauss, Reinhardt Zaruba, Jürgen Reitz und Jürgen Bork. Ferner wurden 1972 bei den Geländeläufen (Gerbermühllauf, Maaraulauf) 3 erste Plätze durch Thomas Krauss (ORV) sowie ein Mannschaftsplatz für die IGOR herausgeholt.
In der Saison 1972/73 schafften die Damen den Klassenerhalt. Die Herren mussten zwar aus der Hallenliga absteigen, durch die Neugruppierung der Ligen in der Halle reichte es jedoch noch für die neue Saison zu einem Platz in der Oberliga. Die B-Jugend wurde Hessenmeister und Süddeutscher Meister in der Halle und nahm an der Endrunde teil. Sie wurden 6. bei der Deutschen Jugendmeisterschaft. Der ORV errang in der Saison 1972/73 eine Hessenmeisterschaft, eine Süddeutsche Meisterschaft, drei Vizemeisterschaften und zwei 3. Plätze. Die Herren wurden im Frühjahr wieder von Heinz Buchsbaum trainiert und schafften durch ein knappes 0: 0 in Nürnberg den Klassenerhalt in der Oberliga Süd. Die Damen wurden von Ernst Böhm trainiert und platzierten sich im Mittelfeld. Die Süddeutsche Meisterschaft der B-Jugend in der Halle wurde von der Mannschaft Holger Muster, Helmut Bender, Thomas Strohl, Norbert Armanski, Raimund Breitenbach, Uwe Kettelhake, Klaus Jürgen Puth, Peter Berthold, Christoph Nicki und Roland Stübing erreicht. Trainer war Harald Weisker. Herausragende Reise in Freundschaft war 1973 der zweite Trip der Herren des ORV nach England. Es wurde wiederum auf dem Turnier in Worthing gespielt. Sehr gute Ergebnisse wurden erreicht: es wurden 2 Spiele gewonnen, eines 1:1 unentschieden gespielt und ein Spiel mit 0:1 verloren.
Das Jahr 1972 begann wie immer mit der Jahreshauptversammlung. Außerdem wurde wiederum ein Lehrgang für Führerschein A durchgeführt. Familie Kellermann bekam für ihre Wanderfahrt Langballigau-Fredericia beim Fahrtenwettbewerb Binnen der Kreuzerabteilung im DSV eine Bronzemedaille überreicht. Am 30. April 1972 war Bootstaufe. Es wurden 16 Boote getauft und wie üblich wurde nach der Taufe fleißig gefeiert mit Bratwürstchen vom Grill und viel Freibier. Am 7. Mai war Ansegeln, leider bei sehr schlechten Windverhältnissen. Dann folgten die ersten Regatten, und zwar die Waldenburg-Regatta, die Möhnesee-Woche, die Wettfahrt um den Heppner-Gedächtnis-Preis auf dem Möhnesee und das „Wappen von Amecke“ auf dem Sorpesee. Ferner wurden Regatten auf dem Waldsee bei Langen und die Altrheinregatta in Mannheim besucht, außerdem wurde am Ammersee gestartet. Es folgten dann die Schwertpunktregatta auf dem Möhnesee, die Pannenklöpperregatta auf dem Biggesee, sowie die. Rheinauenregatta.
Wiederum wurde Langballigau der Stützpunkt der Segler für die Ferien 1972. Von hier aus wurden Wanderfahrten durch den-Alsensund in den Augustenbourgfjord gemacht, außerdem wurde von der Familie Kellermann von Langballigau nach Schweden und wieder zurück gesegelt.
Am 10. September 1972 wurde die Regatta um den Doktor-Diestler-Gedächtnispreis ausgesegelt. Auf dem Möhnesee segelten Buchsbaum/Herrmann im S-Jollenkreuzer und auf dem Biggesee im Zugvogel das Ehepaar Koltzsch um den Grus-Grus-Cup. Die Regatta um den Wanderpreis von Herrn Böhm auf dem hiesigen Revier wurde vom 470er E. Grimm/H. Buchsbaum jun. gewonnen; sie wurden Vereinsmeister des ORV im Jahre 1972.
Bei den Wettfahrten um die Hessenmeisterschaft der Schwertzugvögel auf der Krombach- Talsperre und beim Frankfurter Yachtclub erreichte der Zugvogel Koltzsch/Koltzsch den 2. und die Mannschaft Schneider/Linder den 3. Platz. Bei der Wettfahrt des Segelclubs Undine am 23. und 24. September erreichte der S-Jollenkreuzer Buchsbaum/Herrmann den 1. Platz. Am 1. Oktober wurde von der 16er-Mannschaft Buchsbaum/Herrmann die Deutsche Meisterschaft auf dem Biggesee mitgesegelt. Hier hatten sich 25 Mannschaften gemeldet, 20 Mannschaften starteten. Der 16er Buchsbaum wurde mit 52 Punkten 11. Boot. Dann wurden noch die Regatten auf dem Moselstausee bei Brodenbach und zum Schluss die Herbstregatta des Frankfurter Yachtclubs besucht.
Am letzten Wochenende im Oktober war, wie üblich, das gemeinsame Absegeln. Es wurde von Günter Helwig mit seiner Koralle gewonnen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen in unserem Bootshaus und der anschließenden Kaffeetafel mit ungefähr 20m² Kuchen wurde kräftig gefeiert und neue Pläne wurden für das neue Jahr geschmiedet.
1973 war, wie üblich, am 11. Januar die Hauptversammlung der Segelabteilung. Am 27. Januar wurden Farbfilme im Bootshaus vorgeführt. Wiederum, ab Februar, wurde ein BR-Lehrgangdurchgeführt, der vom Führerscheinausschuss Herrmann, Sator und Kellermann ausgerichtet wurde. Am 10. März 1973 begann ein A-Schein-Lehrgang. Die Prüfungen wurden im April und Mai abgenommen und die meisten Teilnehmer der Kurse bestanden die Prüfung. Am 28. April nachmittags war Bootstaufe und es konnten folgende neue Schiffe in Dienst gestellt werden: ein Neptun 22 (Eigner Dr. Lippert), ein weiterer Neptun 22 (Eigner Wolfgang Detering), ein Flying-Cruiser (Eigner Wilfried Schmäling), ein Zugvogel (Eigner Jürgen Schäfer), ein weiterer Zugvogel (Eigner Reiner Matzner), sowie ein Katamaran (Eigner Helmut Rehm). Nach dem festlichen Teil wurde, wie immer, bei Grillwürstchen, Bier und vielen Kurzen gefeiert.
Am 6. Mai wurde die traditionelle Familienregatta gesegelt. Es starteten 17 Schiffe bei frischem, böigem Wind, um in fairen, sportlichen Wettfahrten den Eugen-Schillinger-Wanderpreis zu gewinnen. Nach 2 Wettfahrten konnte die Mannschaft Conni Uhde/Werner Lohr den begehrten Preis in Empfang nehmen. Die Gewinner des Wanderpreises stifteten spontan für Pfingsten ein Fass mit 50 l Bier. Dann folgten Regatten beim Yachtclub Rhein-Mosel, die Hessenmeisterschaft für 470er auf dem Waldsee bei Langen und auf dem Goldkanal bei Rastatt. Ferner wurden die Regatten auf der Krombach-Talsperre und die Pfalzregatta in Waldsee besucht. Im Juni starteten Buchsbaum/Grimm mit ihrem 16er auf dem Altrhein in Mannheim und anschließend auf dem Möhnesee, wo sie einen 2. Platz erreichten. In der Woche vom 11. bis 15. Juni fand auf dem Möhnesee die Deutsche Meisterschaft der S-Jollenkreuzer statt. Die Mannschaft Buchsbaum/Apel erreichte von 13 Booten den 5. Platz in der Gesamtwertung. Dann wurde die Stadtmeisterschaft für Segelyachten erstmalig in Offenbach ausgetragen, und zwar am 16. und 17. Juni. Veranstaltender Verein war die Segelabteilung des ORV. Es starteten 19 Jollen und 13 Kajütboote in 3 Wettfahrten. Dann folgten Regatten auf dem Sorpesee, auf der Bigge-Talsperre sowie auf der Krombach-Talsperre. Am 22. September starteten die Kajütboote um den Dr.-Diestler-Gedächtnispreis, der in diesem Jahr von Horst Kittel mit seiner Tochter Beate gewonnen wurde.
Anläßlich der Jahreshauptversammlung am 23. März wird der Beitritt zur „IGOR e.V.“ beschlossen. Am 1. 4. 1972 wird die „IGOR“ in den Deutschen Ruderverband aufgenommen.
Die Arbeitsgruppe „100 Jahre ORV“ konstituiert sich. Auf dem Hessischen Rudertag erhält
Christian Merz die Verdienstplakette, Fritz Böhm die Goldene Verdienstnadel des Hessischen Ruderverbandes. Walter Hartmann wird die Goldene Verbandsnadel des Hessischen Ruderverbandes als Trainer überreicht.
Die Ruderer erringen insgesamt 41 Siege — damit werden 672 Siege in der „ewigen Bestenliste“ erreicht. Bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Essen wird Edeltraud Schulze Deutsche Vizemeisterin im Juniorinnen-Einer.
Der Bau eines zweiten Hockeyplatzes wird in Angriff genommen. Gleichzeitig erfolgt die Erneuerung des alten Hockeyplatzes in über 600 Arbeitsstunden.
geht als das Gründungsjahr der „Interessen-gemeinschaft Offenbacher Rudervereine e.V.”,
kurz „IGOR“ genannt, in die Annalen, nicht nur des Offenbacher Rudersports, ein. In ihr sollen sich die Spitzenathleten der Gründervereine ORV 1874, RV Hellas und SG Wiking zu schlagkräftigen Mannschaften, zumindest auf nationaler Ebene, zusammenfinden. Die rot-weißen ORV-Farben sind auf den Regattaplätzen ab sofort tabu, vielen alten ORVlern fällt es schwer sich mit dem Blau-Weiß des neugegründeten Großvereins zu identifizieren. 41 Siege im Gründungsjahr im Rahmen dieser Fusion scheinen die getroffene Entscheidung zu bestätigen, 10 Siege davon erringt allerdings allein Edeltraud Schulze im leichten Juniorinnen-Einer, darunter als herausragendes Ergebnis die Silbermedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Essen. Auf ein großartiges Saisonergebnis kann zugleich auch Ralf Weber verweisen, der im IGOR-Vierer mit Günter Bührer, Jürgen Dönges und Manfred Reissmann, sowie im Doppelzweier mit Jürgen Dönges, 13 erste Plätze erringt. Im Dunstkreis einer Kleinaffäre verliert man durch unflexibles Agieren auf Seiten des Rudervorstands seinen hoffnungsvollsten Ruderer Bernd Nuber an den RV Hellas. Der Ex-ORVler darf die IGOR-Farben jedoch weiterhin, und dies gelingt ihm äußerst erfolgreich, auf DRV-Regatten vertreten.
In der Hallensaison 1971/1972 wird die B-Jugend Hessenmeister in der Halle. Den gleichen Titel erringen die A-Knaben und nehmen an der Süddeutschen Meisterschaft teil.
Sportlich sind die Herren eigentlich aus der Oberliga abgestiegen. Aufgrund der Neugliederung im deutschen Hallenhockey mit der Einführung einer Herren-Bundesliga können sie jedoch auch in der kommenden Hallensaison in der Oberliga verbleiben.
Der Bau eines zweiten Hockeyplatzes wird noch vor der Sommerpause in Angriff genommen. 600 Arbeitsstunden erbringen die Hockeyspieler, um den alten Hockeyplatz zu sanieren.
Die A-Jugend wird Hessenmeister auf dem Feld. Norbert Armanski, Helmut Bender, Ralph Borgnis und Werner Schultheis spielen in der Hessenauswahl.
Das Jahr beginnt wie immer mit der Hauptversammlung und einem Lehrgang für den Führerschein A.
Trotz persönlicher außerordentlicher Belastung zeitlicher und vor allem finanzieller Art nimmt die Regattateilnahme der ORV-Segler von Jahr zu Jahr zu. Von Termin zu Termin und von Ort zu Ort fahrend, erstreiten sich unsere Segler Siege und vordere Plätze. 23 Regatten finden im Verlauf der Saison auf ebenso vielen Revieren im Lande statt.
Zur Bootstaufe Ende April werden 16 Boote (!) getauft.
Familie Kellermann erhält von der Kreuzerabteilung des DSV eine Bronzemedaille für Ihren Törn von Langballigau nach Fredericia und zurück, und in diesem Jahr segeln sie gar mit ihrem 16er nach Schweden. Wiederum ist Langballigau der Stützpunkt für den Jahresurlaub.
Wanderfahrten führen in den Augustenborg-Fjord.
Ende Oktober gewinnt G. Helwig mit seiner Koralle das Absegeln. Ein gemeinsames Mittag-essen im Vereinshaus und die anschließende Kaffeetafel mit ca. 20 qm Kuchen beschließen das ereignisreiche Jahr.
Rot Weisses Sprachrohr Nr.:1 1972
Rot Weisses Sprachrohr Nr.:2 1972
Rot Weisses Sprachrohr Nr.:3 1972
Rot Weisses Sprachrohr Nr.:4 1972