Am Samstag Abend hielt unser Ruderverein als Vorfeier zu seiner gestrigen Bootshauseinweihung im Saale „Zum grünen Baum“ einen Festkommers ab, der recht hübsch verlief und sowohl von den beiden anderen hiesigen Rudervereinen, als auch von den Abgeordneten vieler anderer Vereine ziemlich zahlreich besucht war. Nachdem die Kapelle unserer Feuerwehr, welche während des Abends sehr schön und fleißig spielte, drei Stücke vorgetragen hatte, begrüßte der Vorsitzende des Rudervereins, Herr Wendling, die Gäste, eröffnete den Kommers und brachte ein dreifaches „hipp, hipp, hurra!“ auf die erschienen Vertreter aus. Die Leitung des Kommers übernahm alsdann Herr M. Betz.
Nach dem Gesang von allgemeinen Liedern und nach Vortrag einiger Lieder durch das Quartett des Gesangsvereins Hilaria brachten die Vertreter der Vereine Ihre Glückwünsche dar und zwar: Herr Stromann im Namen der Rudergesellschaft Undine, Herr Stahl im Namen des Turnvereins, Herr Buchmann im Namen des Verschönerungsvereins und der Freitagsgesellschaft im grünen Baum, Herr Pfendt im Namen des Ruderclubs, Herr Dörr im Namen des Gesangvereins Polyhymnia, Herr Hacker im Namen des Gesangvereins Hilaria. Auch Herr Carl Bode begrüßte den Ruderverein als seinen neuen Nachbar. Unterdessen war es Mitternacht geworden, dessen ungeachtet blieben die Herren noch längere Zeit gemütlich beisammen.
Gestern Vormittag erfolgte am jenseitigen Ufer die Übergabe des Bootshauses, das festlich geschmückt war. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Wendling, gab, nachdem er die Anwesenden willkommen geheißen, einen kurzen Überblick über die Geschichte der Domizile des Vereins, sprach der Gemeinde Fechenheim, deren Vertreter anwesend waren, den herzlichsten Dank für ihr Entgegenkommen aus, das sie dem Vereine durch Verpachtung des Uferplatzes erwiesen hat, dankte ferner den Herren, welche des Bau durch Übernahme von Anteilscheinen ermöglichte, und richtete schließlich warme Worte der Anerkennung an den bauführenden Architekten Herrn Karl Lippe für die schnelle Förderung des schön entworfenen Baues. Herr Lippe übergab hierauf mit Worten des Dankes gegen alle Diejenigen, welche mit an dem Bau gearbeitet, sowie mit einem Glückwunsche für das fernere Gedeihen des Rudervereins dem Vorsitzenden des Schlüssel zum Bootshause. Der Herr Bürgermeister von Fechenheim bewillkommnete den Verein auf Fechenheimer Boden, gab dem Wunsch Ausdruck, dass, da ein Offenbacher Verein sein Domizil auf Fechenheimer Boden gefunden, auch dies zur ferneren Pflege der guten Nachbarlichen Beziehungen, der Nachbarorte Offenbach und Fechenheim beitragen möchte, und brachte ein Hoch auf den Kaiser und den Großherzog aus. Der Vorsitzende schloss hierauf das Bootshaus auf und lud die Anwesenden zu einem Rundgange durch das Gebäude ein, der Erfolgte, während die Feuerwehrkapelle konzertirte.
Später war Festtafel und am Nachmittag Konzert.
1. Vorsitzender | Martin Wendling |
2. Vorsitzender | M. Hof |
Kassierer | Heinrich Hof |
Verwalter | Georg Wendling |
Stellvertretender Verwalter | Martin Hodis |
Schriftführer | M. Betz |
Stellvertretender Schriftführer | Georg Rempel |
Vertreter der Passiven | G. Grebe C. Seibold |
Ehrenmitglieder | 2 |
Aktive Mitglieder | 30 |
Unterstützende / Passive Mitglieder | 108 |
Gesamt | 140 |
Beitrag Aktive | 26 Mark |
Beitrag Passive | 6 Mark |
Eintritt | 5 Mark |
Einer | 2 |
Zweiriemer-Dollen-Rennboot | 1 |
Vierriemer-Ausleger-Rennboote | 2 |
Vierriemer-Dollen-Rennboote | 2 |
Achtriemer-Ausleger-Rennboote | 2 |
Übungsboot | 1 |
Errungene Siege seit bestehen bis zum Jahr 1893: 29
01./ 02. Juli 1893
Re.NR. | Rennnen | Mannschaft | VL | Platz |
---|---|---|---|---|
10 | Ermunterungs Vierer | Louis Guckes, Joseph Raumacker, Peter von der Heyd, Wilhelm Rauck, Stm. Jean Schütz | 3 | ausgeschieden |
Dauerrudern
28. Mai 1893
Re.NR. | Rennnen | Mannschaft | Platz |
---|---|---|---|
1 | Vierer | Martin Hodis, Louis Guckes, Peter von der Heyd, Wilhelm Rauck, Stm. Jean Schütz | 6 |
Dauerrudern
10. September 1893
Re.NR. | Rennnen | Mannschaft | Platz |
---|---|---|---|
1 | Vierer | Martin Hodis, C. Kuhnau, Peter von der Heyd, Wilhelm Rauck, Stm. Jean Schütz | 10 |
1 | Vierer | Heinrich Endres, Heinrich Hof, Georg Wendling, Martin Wendling, Stm. M. Hof | 12 |
Mit der Ausführung der Entwürfe für das neue Bootshaus auf dem Fechenheimer Gelände wurde Architekt Lipp betraut, der sich seiner Aufgabe gut entledigte. Die Pläne wurden gutgeheißen und die Arbeiten im Frühjahr 1893 begonnen. Im engsten Mitgliederkreise wurde am 19. Juli 1893 abends 8 Uhr der Grundstein gelegt. - Die Blechkapsel die, seinerzeit mit den Urkunden eingemauert wurde, konnte bei den jetzigen Abrißarbeiten am 16. April 1924 wiedergefunden werden. Die Kapsel, die ganz dicht verschlossen war, war voll gefüllt mit Wasser, so daß die Urkunden alle durchweicht waren. Sie wurden getrocknet und sind alle noch sehr gut zu lesen. Auf dem beigelegten Bild kann man noch sehr deutlich unser Mitglied, Herrn Peter von der Heydt erkennen.
Die Einweihung des neuen Hauses erfolgte am 1. Oktober 1893; sie wurde mit einem am Vorabend stattgehabten Kommers und am Einweihungstage selbst mit einem Festessen im neuen Hause und mit einer internen Wettfahrt begangen. Die sportliche Betätigung war infolge der Begleitumstände sehr eingeengt und beschränkte sich in diesem arbeitsreichen Jahre lediglich auf die Teilnahme an dem Frankfurter Dauerrudern am 28. Mai und an der Frankfurter Regatta am 2. Juli. Erfolge konnten wir nicht erzielen.
Das neue Haus brachte neues Leben. Frohsinn, Gemütlichkeit und verstärktes sportliches Leben zogen in den neuen Mauern ein. Das Gefühl, endlich ein massiv gebautes, großes, allen, Anforderungen gerecht werdendes Bootshaus zu besitzen, beruhigte die Gemüter, die durch den vorherigen Zustand stark durcheinander gewühlt waren.
Das darauffolgende Jahr 1894 hat sportlich nichts bedeutendes gebracht.
Die mit Mannschaften beschickten Mainzer und Frankfurter Regatten verliefen für uns ohne Sieg.
Mit Hochdruck ging es nunmehr an die Erstellung eines Bootshauses. Bereits am 19. Juli 1893 konnte der Grundstein gelegt werden. Die Einweihung fand am 1. Oktober 1893 statt.
Durch die schwierigen Bootshausverhältnisse konnten verständlicherweise keine sportlichen Erfolge errungen werden.
Am 19. Juli 1893 wurde der Grundstein gelegt. Die Einweihung fand am 1. Oktober 1893 statt. Durch diese schlechten Bootshausverhältnisse konnten in diesen Jahren keine großen sportlichen Erfolge errungen werden, das gleiche galt auch für 1894.
1891 läuft am 1. Mai der Pachtvertrag für das bisherige ORV-Gelände aus. Auf der Suche nach einem adäquaten Platz für die Erstellung eines neuen Bootshauses wird man auf der Fechenheimer Mainseite fündig.
1893 legt man am 19. Juli den Grundstein für das neue Vereinsheim, bereits am 1. Oktober kann man Einweihung feiern. Hinter diese vordringlichen Aktivitäten muß der Leistungssport erst einmal zurücktreten, und so dauert es bis zum 30. Juni 1895 ehe bei der Frankfurter Regatta wieder ein Sieg im Vierer nach Hause gefahren werden kann.