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public:1939:1939 [13.01.2023 17:18] Heiko Ruwepublic:1939:1939 [13.01.2023 17:24] (aktuell) Heiko Ruwe
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 === Hockey-125-Jahr-Chronik === === Hockey-125-Jahr-Chronik ===
 Die Geburtsstunde der Hockey-Abteilung im ORV schlägt im Jahre 1930. Beim Bad Kreuznacher Hockeyturnier Ostern 1930 entscheiden sich die meisten Hockey-Spieler von Kickers Offenbach zu einem erneuten Zusammenschluß mit dem Offenbacher Hockeyclub 1926 und beschließen Gleichzeitig ihren Eintritt in den Offenbacher Ruderverein 1874. Abteilungsleiter der Hockey-Abteilung ist 1930 und 1931 Eberhard Müller. Das erste Spiel unter der Flagge des ORV wird 1930 in Marburg ausgetragen. \\  Die Geburtsstunde der Hockey-Abteilung im ORV schlägt im Jahre 1930. Beim Bad Kreuznacher Hockeyturnier Ostern 1930 entscheiden sich die meisten Hockey-Spieler von Kickers Offenbach zu einem erneuten Zusammenschluß mit dem Offenbacher Hockeyclub 1926 und beschließen Gleichzeitig ihren Eintritt in den Offenbacher Ruderverein 1874. Abteilungsleiter der Hockey-Abteilung ist 1930 und 1931 Eberhard Müller. Das erste Spiel unter der Flagge des ORV wird 1930 in Marburg ausgetragen. \\ 
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 +1939
 +Im folgenschweren Jahr 1939 lief zunächst der Betrieb noch normal weiter. Unsere aktiven Ruderer fanden sich in einer Renngemeinschaft mit dem Ruderverein Hellas Offenbach zusammen und konnten sowohl im Achter als auch im Vierer schöne Erfolge erzielen. Dazu kam ein Erfolg unserer Jugend und den schönen Erfolg im Offenbacher Stadtachter-Rennen mit der Mannschaft E. Staudacher, R. Schinnerer, K. Stenger, T. Müller, L. Glaß, A. Stock, A. Kern, W. Bührer und Stm. F. Schiela. \\ 
 +Noch bevor der Krieg ausbrach wurden alle Gesellschaftsräume unseres Bootshauses mit Ausnahme des Saales einer Renovierung unterzogen. Tische und Stühle wurden neu beschafft sowie ein Teil der übrigen Einrichtung. \\ 
 +Dann kam der Krieg und unsere Männer mussten zum größten Teil zum Wehrdienst in die Kasernen und auf die ersten Kriegsschauplätze. Vorbei war es mit einem gepflegten Sportbetrieb. \\ 
 +Sicherlich ging es so gut als eben möglich noch etwas weiter, aber die Belastungen waren doch außerordentlich groß. Ganz besonders traf dies dann zu, als die ersten Bombenangriffe auf unsere Heimat niedergingen. \\ 
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 +=== 100-Jahr-Chronik ===
 +Im folgenschweren Jahre 1939 läuft der Ruderbetrieb zunächst normal weiter. Die aktiven Ruderer finden sich zu einer Renngemeinschaft mit dem Ruderverein „Hellas“ zusammen und kommen sowohl im Achter als auch im Vierer zu schönen Erfolgen. Noch bevor der Krieg ausbricht, werden  alle Gesellschaftsräume des Bootshauses mit Ausnahme des Saales renoviert. Tische und Stühle sowie ein Teil der übrigen Einrichtung werden neu beschafft. Der Beginn des schrecklichen 2. Weltkrieges macht sich am 29.8.1939 mit der Einführung von Lebensmittelkarten bemerkbar. Am 1.9.1939 erfolgt der Einmarsch der deutschen Truppen in Polen. Offenbach hat in diesem Jahre über 85.000 Einwohner. Der größte Teil der Männer wird zum Wehrdienst in die Kasernen und auf die ersten Kriegsschauplätze gerufen. Vorbei ist es mit einem gepflegten Sportbetrieb.
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 +=== Hockey-125-Jahr-Chronik === 
 +Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges übernimmt wieder Karl Seibert die Leitung der Hockey-Abteilung. \\ 
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 +1939-1944
 +==== Aus den Chroniken ====
 +=== Hockey-100-Jahr-Chronik ===  ===
 +Im Jahre 1939 übernahm K. Seibert für die Kriegsjahre die Leitung der Hockeyabteilung. Der größte Teil der Männer musste einrücken, so dass der Spielbetrieb kriegsbedingt zurückging. Den Menschen stand nicht der Kopf nach solchen Dingen, denn die meisten Männer und Jugendlichen waren im Kriegseinsatz. Auch die Frauen wurden immer mehr dazu herangezogen. Im Jahre 1944 brannte das Bootshaus ab. Gleichzeitig wurde die Sportplatzanlage durch Bombardierung stark beschädigt; der Sportplatz war nicht mehr bespielbar. Viele Kameraden kamen aus dem 2. Weltkrieg nicht mehr zurück. Es waren dies: Heini Funsch, Herbert Haller, Fredi Heeder, Hans Jakob, Ferdi Klee, Otto Weipert, Karl Winter, Heinz Kniese, Erwin Köbel, Theo Körber, Albrecht Müller, Rudolf Reuter, August Tinz. \\ 
 +Der Krieg war zu Ende. Noch im Dezember 1945 waren die ersten Sportler des ORV wieder zusammen und ließen den alten, traditionsbeladenen Verein wieder neu entstehen. Treibende Kraft in der Hockeyabteilung war damals Willi Nöth, ein Energiebündel, der viel für die Abteilung tat. Hockeyspieler waren mit die ersten, die den Schutt von der Terrasse des Bootshauses zu schaufeln begannen. Willi Nöth war dann der erste Abteilungsleiter der Hockeyabteilung des ORV nach dem Krieg. Er fuhr damals zusammen mit Hans Schorr und mit Lederwarenkoffern und Fellen nach Bad Mergentheim, um diese Artikel gegen Hockeyschläger einzutauschen, die es ermöglichten, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Der Sportplatz war zerstört. Man konnte nicht alles aus eigener Kraft erledigen. Es wurde also ein Faktotum angeheuert, und zwar das „Ei“, das alle schweren Erdbewegungen zu bewältigen hatte. Die Planierung wurde vorangetrieben. Hierbei ist noch zu erwähnen, dass die beiden befreundeten Nachbarclubs, HG Forsthausstraße und HG Schwarz-Orange Fechenheim, in großzügiger Art ihre eigenen Plätze für unsere Mannschaften zur Verfügung stellten. Damit konnte auch der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Ein neues Problem ergab sich dadurch, dass es dem Sportamt Frankfurt eingefallen war, der ORV sei an seinem Sportplatz nicht mehr interessiert und den Platz für landwirtschaftliche Zwecke freigegeben hatte; er war umgepflügt worden. \\ 
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 +=== Rudern-100-Jahr-Chronik === 
 +In den Kriegsjahren bis 1944 werden nur noch wenige Regatten im näheren Umkreis beschickt und auch erfolgreich bestritten. \\ 
 +Im März 1944 wird das ORV-Bootshaus durch einen Bombenangriff fast vollständig zerstört, nur der Bootshallenbereich bleibt einigermaßen verschont. \\ 
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 +1939-1966
 +==== Aus den Chroniken ====
 +=== Kanu-100-Jahr-Chronik ===
 +Im Jahre 1939 übernahm dann Kurt Schlumberger die Abteilungsleitung und war bis 1959 die treibende Kraft in der Abteilung. Unter den Kriegsjahren hatte die Abteilung, wie alle anderen Abteilungen auch, stark zu leiden. Aber gleich im Jahre 1945 waren die Kanufahrer mit die ersten, die an die Aufräumungsarbeiten gingen und versuchten, den Sportbetrieb wieder aufzunehmen. So war es ihre erste Arbeit, die Rudererpritsche zu reparieren und auf das Wasser zu bringen. 
 +In den folgenden Jahren waren die vielen Handwerker, die die Kanuabteilung in ihren Reihen hatte, maßgeblich am Wiederaufbau des Bootshauses beteiligt. In den Jahren 1947 und 1948 wurden dann wieder die ersten Wanderfahrten unternommen. Auch rennsportlich beteiligten sich Kanufahrer an Wettfahrten; man besuchte z. B. 1950 Slalomwettfahrten auf der Nidda. 1950 pachtete man wieder den Lagerplatz an der Braubach bei Dörnigheim; man unternahm laufend Fahrten mit Zeltlagern zu diesem Platz. \\ 
 +Aber auch gesellschaftlich konnte sich die Abteilung sehen lassen. Zu den Sommernachtsfesten des ORV fuhren die Kanufahrer mit ihren illuminierten Booten auf dem Main und ließen viele Hindenburglichter auf dem Main treiben. An den Oktoberfesten und den Faschingsfesten des ORV beteiligte man sich mit kräftiger Hilfe beim Dekorieren. 
 +Im Jahre 1949 hatte die Kanuabteilung wieder die beachtliche Stärke von 40 Mitgliedern bei 32 Booten erreicht. In den Jahren nach dem Kriege, als der Main noch nicht so stark verschmutzt war, gab es, schon ab 1945, das alljährliche Anschwimmen der Kanufahrer im Frühjahr. 
 +Die Saison beschloss man regelmäßig mit einem Herbstfest, das man mit den Mitteln einer freiwilligen Umlage finanzierte. Leider kam mit der fortlaufenden Motorisierung langsam auch nachlassendes Interesse am Kanusport, denn man konnte jetzt mit dem Auto viel bessere und weitere Ausflüge unternehmen und schließlich kam der Sportbetrieb Anfang der 60er Jahre völlig zum Erliegen, zumal Kurt Schlumberger dann nicht mehr die Abteilung führte. \\ 
 +Die Reste der Abteilung gingen schließlich 1966 in der neu gegründeten Segel- und Kanuabteilung auf. \\ 
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 ==== Bilder 1930 ==== ==== Bilder 1930 ====
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