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| public:1874:1874 [07.11.2016 21:54] – Offenbacher Ruderverein 1874 | public:1874:1874 [11.01.2023 12:14] (aktuell) – Heiko Ruwe | ||
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| - | ====== | + | ====== - 1874 ====== |
| Wenn der Chronist beginnt, in den Annalen des Vereins zurückzublättern und die wichtigsten Geschehnisse in dieser Zeit zusammenzustellen, | Wenn der Chronist beginnt, in den Annalen des Vereins zurückzublättern und die wichtigsten Geschehnisse in dieser Zeit zusammenzustellen, | ||
| Die Reichsgründung war nach dem Kriegsjahr 1870/71 beendet worden. Bismarck war es gelungen, die deutschen Länder zu einigen. Wichtiger jedoch noch als die Einigung des Reiches war die industrielle Entwicklung Ende des 19. Jahrhunderts gewesen. Markante Erfindungen, | Die Reichsgründung war nach dem Kriegsjahr 1870/71 beendet worden. Bismarck war es gelungen, die deutschen Länder zu einigen. Wichtiger jedoch noch als die Einigung des Reiches war die industrielle Entwicklung Ende des 19. Jahrhunderts gewesen. Markante Erfindungen, | ||
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| ====== 1874 ====== | ====== 1874 ====== | ||
| - | Dann kommt das Jahr 1874. Hier bildet sich am 2. Mai der Ruderclub " | + | Dann kommt das Jahr 1874. Hier bildet sich am 2. Mai der Ruderclub " |
| Die damalige Ruderei erstreckte sich zunächst nur auf Wanderfahrten. Zu beachten ist, dass die Mannschaft in riesenschweren Booten ihre Fahrten bis nach Aschaffenburg bei stärkster Strömung ausführten, | Die damalige Ruderei erstreckte sich zunächst nur auf Wanderfahrten. Zu beachten ist, dass die Mannschaft in riesenschweren Booten ihre Fahrten bis nach Aschaffenburg bei stärkster Strömung ausführten, | ||
| - | ====== 1876 ====== | ||
| - | Im Jahre 1876 gründen sich in Offenbach zwei weitere Rudervereine, | ||
| - | Die Farben und das Dress der " | ||
| - | Der Verein verfügte nun über folgende Boote: \\ | ||
| - | * Halbausleger, | ||
| - | * schweres Dollenvierer-Flachboot „Teutonia“, | ||
| - | * schweres Dollenvierer-Flachboot " | ||
| - | * Grönländer „Welle“ | ||
| - | Die Offenbacher Jugend verfolgt interessiert die Arbeit der Ruderer auf dem Wasser und der Rudersport gewinnt viele Freunde und Gönner. Die Begeisterung und der Tatendrang wachsen immer mehr und lassen sich kaum noch steigern. Die Folge ist, dass die Mitgliederzahl ansteigt und der damals so romantische Main mit seinen leider nur noch im Bild erhalten gebliebenen Ufern von der rudersportbegeisterten Jugend belebt wird.\\ \\ | ||
| - | {{public:bootshaus: | + | ==== Aus den Chroniken ==== |
| + | === 50-Jahr-Chronik === | ||
| + | Der Krieg 1870/71 war siegreich beendet, Bismarks größtes Werk, die Vereinigung der deutsche Stämme, gelungen. Damit war unserem Volke der Weg zum Aufstieg frei und der wirtschaftlichen Entwicklung des gesamten Landes die Wege geebnet. \\ Mit der Entfaltung des Handels und der Wirtschaft war auch eine soziale Besserung des Bürgers verbunden und es machte sich schon bald zu Beginn oder Mitte der siebziger Jahre eine stärkere Bestrebung zur Einführung von Sportzweigen bemerkbar, die bei uns noch wenig bekannt waren. Und für die Offenbacher sportbegeisterte Jugend lag die Zukunft auf dem Wasser. \\ | ||
| + | Angeregt durch die bereits in Frankfurt bestehenden, | ||
| + | Erst im Jahre 1874 – es war der 2. Mai – bildete sich der Ruderclub „Teutonia“, | ||
| + | Jean Duttiné \\ | ||
| + | Wilhelm Heil \\ | ||
| + | August Keller \\ | ||
| + | Valentin Schneider \\ | ||
| + | Friedrich Wagner \\ | ||
| + | Diese Herren haben den Rudersport in unserer Heimatstadt fruchtbaren Boden geschaffen und ihre Namen werden immer in der Geschichte des Offenbacher Rudersports niedergeschrieben sein. \\ | ||
| + | Das damalige Rudern erstreckte sich vorerst ausschließlich auf das Tourenfahren, | ||
| + | unbedingt den Erfolg hat, die trainierenden Mannschaften zusammenzuspielen. \\ | ||
| + | Bemerkenswert ist, daß von den Mannschaften, | ||
| - | ====== 1878 ====== | + | === 90-Jahr-Chronik |
| - | Durch die Verschmelzung mit dem Ruderverein war die Mitgliederzahl ansehnlich angewachsen und im Jahre 1878 begann man mit der Ausbildung von Rennmannschaften. Bereits im Jahre 1878 kann man mit der Ausbildung von Rennmannschaften beginnen. Schon zur Regatta des Frankfurter Rudervereins | + | Es kam das Jahr 1874. Hier bildete sich am 2. Mai der Ruderclub |
| - | \\ | + | Jean Duttiné, \\ |
| - | Durch das ständige ansteigen der Mitgliederzahl wird das bisherige Bootshaus zu klein, und auf dem vom ORV gemieteten Steinischen Garten, Ecke Karl- und Obermainstraße, | + | Wilhelm Heil, \\ |
| - | \\ | + | August Keller, \\ |
| - | Auch der Bootspark wurde vergrößert durch die Anschaffung eines Rennvierers und eines Gig-Vierers von der Bootswerft Leux. Das letzte Boot wurde auf den Namen der verstorbenen [[https:// | + | Valentin Schneider, \\ |
| + | Friedrich Wagner. | ||
| + | Durch diese Herren wurde dem Rudersport in unserer Heimatstadt | ||
| + | Die damalige Ruderei erstreckte sich zunächst nur auf Wanderfahrten, | ||
| + | Main noch nicht kanalisiert | ||
| - | ====== 1880 ====== | + | === 100-Jahr-Chronik |
| - | Im Jahre 1880 liefert die Brauerei Henninger bereits zum ersten Mal Bier an den Offenbacher | + | Die Hundertjährige Vereinsgeschichte des Offenbacher |
| - | Die sportlichen Erfolge blieben nicht ohne Echo und die Mannschaften nehmen immer wieder an schönen Wettkämpfen | + | Wenn der Chronist beginnt, in den Annalen |
| + | Wie sah es im Jahre 1874 aus? \\ | ||
| + | Die Reichsgründung war nach dem Kriegsjahr 1870/71 beendet worden. Bismarck war es gelungen, die deutschen Länder | ||
| + | Markante Erfindungen, | ||
| + | Die Privilegien | ||
| + | Reiche Kaufleute, wie die D’Orville, | ||
| + | Wie aber sieht es auf sportlichem Gebiet aus? \\ | ||
| + | 1846 wird in Offenbach der erste Turnverein gegründet, die Sportbewegung geht immer weitere Kreise und spricht breite Bevölkerungsschichten an. In der Nachbarstadt Frankfurt haben sich bereits im Jahre 1865 und 1869 Rudervereine gegründet, und zwar der „Frankfurter Ruderverein von 1865” und der „Frankfurter Ruderclub Germania von 1869”. So kommt der Impuls aus der Nachbarschaft Frankfurt. Die erste Gründung eines Offenbacher Ruderclubs datiert auf das Jahr 1869. Es ist der Ruderclub „Argo“, der ein Boot besitzt, das aber 1872 an der alten Schiffsbrücke zerschellt; es ist ein Toter zu beklagen. Der Verein löst sich wieder auf. \\ | ||
| + | Dann kommt das Jahr 1874. Hier bildet sich am 2. Mai der Ruderclub „Teutonia”, | ||
| - | ====== | + | === 125-Jahr-Chronik=== |
| - | Im Jahre 1881 war es dann soweit; | + | == DIE GRÜNDUNG |
| - | Bei dieser | + | 1874 bildet sich am 2. Mai der Ruderclub „Teutonia“. Zu dieser |
| - | Der Kaiser befragte sich in schlichtester Weise nach unseren Vereinsverhältnissen und gab dem Wunsche Ausdruck, daß unserem Verein noch eine recht erfolgreiche Zukunft beschieden sein möge. Die Mannschaft selbst beglückwünschte er herzlich zu ihrem Erfolg. | + | |
| - | \\ Weiter konnte der ORV auf der Mannheimer, der Frankfurter Germania-Regatta und der Frankfurter Vereinsregatta als Sieger nach Hause fahren. Dadurch wurden die Sympathien der rudersportbegeisterten Offenbacher Bevölkerung gesteigert und die Mitgliederzahl stieg bedeutend. | + | |
| - | ====== | + | === Rudern-125-Jahr-Chronik |
| - | Das Jahr 1882 beginnt mit einer großen Überschwemmung. Das Wasser | + | == GESCHICHTE DES RUDERNS IM ORV 1874 E.V. == |
| - | Es wurden mehrere Regatten besucht. Wiederum wurde in Bad Ems ein Sieg geholt. Im Jahre 1822 war der erste deutsche Rudertag. Hier wurden die neuen Wettkampfbestimmungen, | + | 2. Mai 1874 |
| + | - das Gründungsdatum | ||
| + | Als Gründungsmitglieder unterschreiben die Vereinssatzung die Herren Jean Duttiné, Wilhelm Heil, August Keller, Valentin Schneider und Friedrich Wagner. Durch einen Zusammenschluß mit dem Offenbacher Ruderverein, der nach seiner Entstehung im Jahre 1876 keine Unterkunft findet, gründet sich der Offenbacher Ruderverein 1874. | ||
| + | Das Rudern beschränkt sich zu dieser Zeit vornehmlich auf Wanderfahrten | ||
| - | ====== 1883 - 1885 ====== | ||
| - | Die Jahre 1883 bis 1885 bringen wenig von Bedeutung. Am 16. Januar 1883 tritt der ORV dem [[http:// | ||
| - | Es wurde nur ein Vierer in Bad Ems gewonnen, bei den anderen Regatten ging man leer aus. | ||
| - | ===== 1884 ===== | + | /* \\ |
| - | \\ \\ | + | ===== Bilder 1874 ===== |
| + | {{gallery>: | ||
| + | */ | ||
| - | ==== Frankfurt ==== | + | ---- |
| - | Regatta und Meisterschaftsrudern für Deutschland \\ | + | {{page>[public:jahre_footer]}} |
| - | **09./ 10. August 1884** \\ | + | |
| - | ^ Re.NR. | + | |
| - | | | Vierer Riemen Dollen Rennboot 4rD |[[person: | + | |
| - | \\ | + | |
| - | ====== 1886 ======= | + | |
| - | Das Jahr 1886 steht ganz im Zeichen des erfolgreichen Skullers [[public:person: | + | |
| - | ===== 1886 ===== | ||
| - | \\ \\ | ||
| - | |||
| - | |||
| - | ==== Mainz ==== | ||
| - | **20. Juni 1886** \\ | ||
| - | ^ Re.NR. | ||
| - | | 2 | Junior-Skiff | ||
| - | \\ | ||
| - | ==== Ems ==== | ||
| - | **04. Juli 1886** \\ | ||
| - | Kaiser-Regatta \\ | ||
| - | ^ Rennnen | ||
| - | | Junior-Skiff | ||
| - | \\ | ||
| - | ==== Mannheim ==== | ||
| - | **11. Juli 1886** \\ | ||
| - | ^ Re.NR. | ||
| - | | 2 | Junior-Skiff | ||
| - | \\ | ||
| - | ==== Frankfurt ==== | ||
| - | **31. Juli/ 01. August 1886** \\ | ||
| - | ^ Re.NR. | ||
| - | | 3 | Junior-Skiff | ||
| - | | 7 | Senior Skiff |[[person: | ||
| - | \\ | ||
| - | ======= 1887 ======= | ||
| - | Im Jahre 1887 wird die Schiffsbrücke, | ||
| - | \\ | ||
| - | Das Jahr 1887 war das stärkste Jahr [[public: | ||
| - | |||
| - | Beim Deutschen Meisterschaftsrudern in Frankfurt wurde Heinrich Stadtmüller hinter Achilles Wild (Frankfurter RG Germania) zweiter. | ||
| - | |||
| - | \\ {{: | ||
| - | |||
| - | __In der 25 jährigen Festschrift war zu lesen:__ \\ | ||
| - | //”Noch günstiger gestaltete sich die Siegerliste im Jahre 1887, denn hier brachte uns fast jedes Rennen, | ||
| - | zu dem wir gemeldet hatten, einen Preis. Gemeldet wurden Einer (Heinrich Stadtmüller) | ||
| - | zur Regatta des Frankfurter Rudervereins, | ||
| - | Regatta, zur IX. Oberrheinischen Regatta in Mannheim, zur Germania-Regatta in | ||
| - | Frankfurt und zur Regatta in Rotterdam. Bei der Regatta des Frankfurter Rudervereins | ||
| - | siegte Stadtmüller über Meixner von der ”Germania“; | ||
| - | aus den Herren Luis Guckes (Bug), Karl Kuhnau (II. Bug), Carl B¨appler (II. Schlag), | ||
| - | I. Steinbach (I. Schlag) und M.Hof (Steuer) siegte bei derselben Regatta im Vorrennen gegen | ||
| - | den Mannheimer Ruderclub, musste jedoch im Hauptrennen hinter der Wetzlarer und Hanauer | ||
| - | Mannschaft durchs Ziel gehen. In Ems wurde Stadtmüller gegen Meixner (Frankfurt) und Bungert | ||
| - | (Mannheim) Sieger; in Mainz siegte Stadtmüller wiederum gegen Meixner und in Mannheim | ||
| - | gegen Bungert, dagegen gab er bei der Germania-Regatta in Frankfurt (30. Juli) das | ||
| - | Rennenumden Gerbermühlpreis auf. Am zweiten Regattatag (31. Juli) startete Stadtmüller wieder, | ||
| - | und hier rang er gegen Achilies Wild hart um den Preis; er hatte indessen mehr als dieser unter | ||
| - | dem starken Wellengang zu leiden und vermochte nicht aufzukommen. Wie schwer der Widerstand | ||
| - | des Windes und der Wellen war, das zeigen die schlechten Zeiten, die bis dahin nie für | ||
| - | das Meisterschaftsrennen in Anspruch genommen worden waren. Wild 11,54 Min., Stadtmüller | ||
| - | 12,59 Min., Döring (Hamburg) hatte das Rennen als aussichtslos aufgegeben. Die kleine Scharte | ||
| - | wurde übrigens noch am gleichen Tage von Stadtmüller ausgewetzt. Bei dem fünften Rennen | ||
| - | siegte er mit 10,28 Min. gegen Meixner von der " | ||
| - | schönen Sieg brachte Stadtmüller unserem Verein heim; bei der Regatta des Deutschen | ||
| - | Turnvereins in Rotterdamm am 7. August wurde Stadtmüller Erster gegen Schilling (Amsterdam) | ||
| - | und Vollenhofen (Rotterdam).”// | ||
| - | ====== 1888 ====== | ||
| - | 1888 bewirbt sich Heinrich Stadtmüller um die Deutsche Meisterschaft im Einer, dem zum damaligen Zeitpunkt einzigen ausgefahrenen Meisterschaftsrennen. Veranstaltungsort ist, wie schon einige Male zuvor, Frankfurt. " | ||
| - | |||
| - | __ Hier war in der Festschrift zum 25jähirgem Jubiläum folgendes zu lesen:__ \\ | ||
| - | //"Das Jahr 1888 war wieder recht arbeitsreich, | ||
| - | Döring: 9,25 Min., Stadtmüller 9,37 Min. Dagegen blieb Stadtmüller am selben Tage im Einerrennen mit 8,01 Min. Erster gegen Gerber Heilbronn (8,14 Min.) und Meixner Frankfurt (8,50 Min.). In Heilbronn unterlag Stadtmüller gegen Gerber, bei der Internationalen Regatta am 15. Juli auf dem Starnberger See ging Stadtmüller in 8,03 Min. allein über die Bahn. \\ | ||
| - | Wenn wir im Geiste diese drei verflossenen Jahre an uns vorüberziehen lassen, so müssen wir wahrnehmen, dass sie in sportlicher Hinsicht mit zu den bedeutendsten des O.R.V. 1874 gehören. Wohl klingt uns allen der Name Stadtmüller in den Ohren. Welcher von den alten Ruderern erinnert sich nicht gerne seiner, und welcher junge Ruderer spitzt nicht die Ohren, wenn von unserem alten Kämpen erzählt wird, der alles, was in seinen Kräften stand, eingesetzt hat, um unsere Farben würdig zu vertreten. Heinrich Stadtmüller ist unbedingt der Mensch gewesen, der unserer Jugend ein Vorbild sein musste. Ehre seinem Andenken!" | ||
| - | |||
| - | ==== Frankfurt ==== | ||
| - | Regatta und Meisterschaftsrudern für Deutschland \\ | ||
| - | **09./ 10. Juni 1888** \\ | ||
| - | ^ Rennnen | ||
| - | | Junior-Skiff | ||
| - | | Skiffs | ||
| - | | Skiffs (Beschränkte Konkurenz) | ||
| - | | Meisterschafts-Rudern f#uer Deutschland | ||
| - | \\ | ||
| - | ==== Heilbronn ==== | ||
| - | **01. Juli 1888** \\ | ||
| - | ^ Re.NR. | ||
| - | | 7 | Skiffs | ||
| - | \\ | ||
| - | ==== München ==== | ||
| - | **15. Juli 1888** \\ | ||
| - | ^ Re.NR. | ||
| - | | 3 | Skiffs | ||
| - | \\ | ||
| - | ====== 1889 / 1990 ====== | ||
| - | Die Jahre 1889 und 1890 bringen dem Verein viele Sorgen und nur wenig Freude. Es ist die Zeit des sportlichen Darniederliegens. Dazu kommen noch viele häusliche und geschäftliche Schwierigkeiten. \\ | ||
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| - | ====== 1891 - 1893 ====== | ||
| - | Die folgenden Jahre brachten dem Verein mehr Sorgen als Freuden. Es kam, wie man dies überall in gewissen Zeitabständen im Vereinsleben beobachten kann, ein Zustand des sportlichen Darniederliegens, | ||
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| - | \\ | ||
| - | // Auszug aus der 50 Jahr Chronik: // \\ | ||
| - | Dazu kam, dass der Verein in eine ungemein schwierige Kalamität geriet, insofern, als keine Aussicht bestand, den am 1. Mai 1891 abgelaufenen Pachtvertrag mit dem Besitzer des Geländes, auf dem unser Haus stand, zu erneuern. \\ | ||
| - | Die Sorgen um unsere Existenz wuchsen und in der höchsten Not wurde am 18. April 1891 beschlossen, | ||
| - | in Verbindung zu treten zwecks Überlassung eines geeigneten Geländes zur Errichtung eines neuen Klubhauses. Während der Unterhandlungsperiode mit der Stadtgemeinde erklärte sich jedoch der Besitzer des alten Platzes bereit, uns das Gelände weiter, jedoch nur auf unbestimmte Zeit zu überlassen. Dies Anbieten war im Moment der Not die beste Lösung, konnte uns aber infolge der einseitigen Abmachung die Sorgen für die Zukunft nicht beseitigen. Und so war es denn auch in Wirklichkeit. Der Platz wurde eines Tages an einen Liebhaber verkauft, und dieser kündigte den Vertrag zum 1. Februar 1892. Die im Jahre zuvor mit der Stadtgemeinde Offenbach gepflogenen Verhandlungen mussten daher wieder aufgenommen werden, führten aber zu keiner Lösung. | ||
| - | Unser Haus stand unmittelbar vor dem Abbruch und wir mussten doch mindestens ein provisorisches Unterkommen finden, um unsere Boote | ||
| - | zu lagern Dies war uns auch in letzter Minute durch das Entgegenkommen des Herrn Guckes der uns sein an der Bürgeler Grenze gelegenes | ||
| - | Grundstück zur Erstellung eines Schuppens zur Verfügung stellte, gelungen. In höchster Not war damit für das dringendste Bedürfnis gesorgt. | ||
| - | Nun galt es, mit Ruhe und Überlegung weiter zu denken, um aus dieser Misere herauszukommen denn der Verein war inzwischen stark angewachsen und es musste so schnell alsmöglich den gesellschaftlichen Bedürfnissen Rechnung getragen werden. Es wurde der Gedanke | ||
| - | wach, auf der Fechenheimer Gemarkung ein Bootshaus zu erbauen, und zu diesem Zweck wurde mit dieser Gemeinde Fühlung genommen | ||
| - | die auch in bereitwilligster Weise unsere Bestrebungen unterstützte. Nach kurzen Verhandlungen wurde uns der heutige Platz mit | ||
| - | einer vorläufiger Dauer des Pachtvertrages von neun Jahren überlassen. \\ | ||
| - | Wir müssen heute offen gestehen, dass die Gemeinde Fechenheim unsere Bestrebungen in jeder Weise unterstützte und jederzeit vollstes | ||
| - | Verständnis zeigte für das, was wir ihr als änderungsbedürftig unterbreiteten. Es soll ihr heute zur besonderen Ehre gereichen, wenn wir in dieser Festschrift festhalten, dass uns das Leben über dem Wasser immer ein angenehmes und leichtes war und dass wir ihr für ihre Unterstützring die sie uns in den vergangenen fünfzig Jahren hat zuteil werden lassen, an dieser Stelle unseren herzlichen Dank aussprechen. \\ | ||
| - | Mit der Ausführung der Entwürfe für das neue Bootshaus auf dem Fechenheimer Gelände wurde Architekt Lipp betraut, der sich seiner Aufgabe gut entledigte. Die Pläne wurden gutgeheißen und die Arbeiten im Fr¨uhjahr 1893 begonnen. \\ | ||
| - | Im engsten Mitgliederkreise wurde am 19. Juli 1893 abends 8 Uhr der Grundstein gelegt. - Eine Blechkapsel die mit Urkunden eingemauert wurde, wurde bei den Abrissarbeiten 1924 wiedergefunden werden. \\ | ||
| - | Die Einweihung des neuen Hauses erfolgte am 1. Oktober 1893; sie wurde mit einem am Vorabend stattgehabten Kommers und am Einweihungstage selbst mit einem Festessen im neuen Hause und mit einer internen Wettfahrt begangen. Die sportliche Bet¨atigung war infolge der Begleitumstände sehr eingeengt und beschränkte sich in diesem arbeitsreichen Jahre lediglich auf die Teilnahme an dem Frankfurter Dauerrudern am 28. Mai und an der Frankfurter Regatta am 2. Juli. Erfolge konnten wir nicht erzielen. \\ | ||
| - | Das neue Haus brachte neues Leben. Frohsinn, Gemütlichkeit und verst¨arktes sportliches Leben zogen in den neuen Mauern ein. Das Gefühl, endlich ein massiv gebautes, großes, allen, Anforderungen gerecht werdendes Bootshaus zu besitzen, beruhigte die Gemüter, die durch den vorherigen Zustand stark durcheinander gewühlt waren. | ||
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| - | ====== 1894 ====== | ||
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| - | Das darauffolgende Jahr 1894 hat sportlich nichts bedeutendes gebracht. Die mit Mannscha ften beschickten Mainzer und Frankfurter Regatten verliefen f¨ur uns ohne Sieg. \\ | ||
| - | Am 10. April 1894 wurde der Verein von einem schweren Schlag getroffen. Unser Ehrenmitglied und langjähriger Präsident, Herr Heinrich Wendling wurde nach langem Leiden durch den Tod aus unserer Mitte gerissen. Lange Jahre hatte er dem Verein mit großer Treue angehört und sein Präsidentenamt in der selbstlosesten Weise ausgef¨ullt. Noch heute wird gerne seiner gedacht, und ganz besonders sein uneigennütziges Wesen stark betont. Sein Name wird mit der Geschichte des O.R.V. 1874 auf ewig verbunden sein. In den Tagen vom 20.-30. Juli wurde unser 20Jähr. Vereinsjubiläum feierlich begangen. Vergn¨ugungen geselliger und sportlicher Art umrahmten das Fest. Anl¨asslich dieses Festes stifteten die Damen des Vereins, um ihre ganz besondere Anh¨anglichkeit zur Flagge Rot-weiß zu dokumentieren die gesamte Ausstattung in unser Vereinszimmer. | ||
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| - | Die Jahre 1891-1893 stehen im Zeichen eines erneuten Bootshauswechsels. Am 1.5. 1891 läuft der Pachtvertrag auf dem bisherigen Gelände ab. Trotz langer Verhandlungen mit der Stadt Offenbach kann man kein neues Bootshaus finden. So sieht man sich veranlasst, mit der Gemeinde Fechenheim in Verbindung zu treten, die ein Gelände genau gegenüber dem Offenbacher Schloss auf der Fechenheimer Seite zur Verfügung stellt. So geht man mit Hochdruck an die Erstellung eines Bootshauses. Bereits am 19. Juni 1893 kann der Grundstein gelegt werden Die Einweihung findet dann am 1. Oktober 1893 statt. \\ | ||
| - | Durch diese schlechten Bootshausverhältnisse konnten in diesen Jahren keine großen sportlichen Erfolge errungen werden, das gleiche galt auch für 1894. | ||
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| - | ====== 1894 - 1898 ====== | ||
| - | Die Jahre 1894 - 1898 bringen keine sehr großen Erfolge. Nur langsam geht es sportlich wieder aufwärts. \\ \\ | ||
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| - | Nur 1895 erfolgte konnte endlich wieder in Frankfurt am 30. Juni ein Vierer siegreich nach Hause gefahren werden. \\ \\ | ||
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| - | Eintrittskarte zum großen Sommerfest des Offenbacher Rudervereins 1897 | ||
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