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public:1906:bootshausbrand [31.03.2017 20:35] – [Berichte aus den Wassersportmagazinen 1906] Heiko Ruwe | public:1906:bootshausbrand [04.09.2017 15:57] (aktuell) – [Kopien der Originaldokumente] Heiko Ruwe |
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====== Brand des Bootshauses 1906 ====== | ====== Brand des Bootshauses 1906 ====== |
===== Berichte aus den Offenbacher Zeitungen und den Wassersport-Magazinen ===== | === Berichte aus den Offenbacher Zeitungen und den Wassersport-Magazinen === |
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| ==== Offenbacher Zeitung – 27.03.1906 ==== |
| // **Durch eine gewaltige Feuerbrunst** // ist heute Nacht dass jenseits des Mains auf Fechenheimer Gebiet neben der Fähre gelegene, weithin bekannte Bootshaus des Offenbacher Rudervereins von 1874 völlig zerstört worden. In dem geräumigen, aus Fachwerk mit zwei Fronttürmen errichteten Gebäude befand sich auch ein Restaurant mit Kegelbahn usw.; die Mitte zwischen den Türmen wurde durch die Bootshalle eingenommen. Das Feuer scheint gegen ¾ 3 Uhr entstanden zu sein. Denn einige Herren, die zu Fuß von Frankfurt nach Offenbach zurückkehrten, bemerkten um diese Zeit von Oberrad aus schon den Feuerschein. Um 3 Uhr stand bereits das ganze Gebäude von unten bis oben in Flammen, die turmhoch zum Himmel emporloderten und, durch den sehr lebhaften , eisigen Nordwind angefacht, einen starken Funkenregen über unsere Stadt ergossen; noch in der Waldstraße konnte man die Funken niederfallen sehen. Der Brand scheint in der nordöstlichen Ecke des Gebäude, im Ankleideraum, entstanden zu sein, wie man annimmt, durch Kurzschluss; er verbreitete sich infolge des Sturmwindes so schnell nach vorn, dass der Wirt, Herr Fritz Metzger, in seiner im westlichen Frontturm gelegenen Wohnung völlig davon überrascht wurde. Er hatte noch Zeit, seine Frau mit dem Kinde die Treppe hinabzusteigen; während die Frau in fast unbekleideten Zustande schreckerfüllt nach Fechenheim floh, um Hilfe zu holen, kehrte ihr Gatte nochmals in die Wohnung zurück, um wenigstens die Kassette mitzunehmen. In der Aufregung vermochte er sie aber nicht zu finden und musste sich nun schleunigst, da unterdessen auch die Treppe Feuer gefangen hatte, zum Fenster hinuntergelassen. Die Bewohner von Fechenheim und Offenbach wurden auf den Brand erst aufmerksam, als etwa 20 Minuten nach 3 Uhr das Nebelhorn der Cassellaschen Fabrik begann, seine schaurigen Alarmtöne hören zu lassen. Bald erschienen einige Feuerwehrleute aus Fechenheim, die zu retten suchten, was noch möglich war; leider konnten nur einige Möbel aus dem Vereinszimmer, sowie einige Küchengeräte ins Freie gebracht werden. Ein weiteres Eindringen in das Gebäude verhinderte die furchtbare Glut und die Einsturzgefahr. Um ½ 4 Uhr trafen aus Fechenheim die Cassellasche und die Pflicht- und Freiwillige Feuerwehr mit einer Dampf- und einer Handspritze ein; nach ¾ 4 Uhr folgte auch die Offenbacher Wehr, die erst ziemlich spät alarmiert worden war und den großen Umweg über die Mainbrücke und durch Fechenheim machen musste, mit Dampfspritze und Mannschaftswagen. Von dem Gebäude selbst war nichts mehr zu retten; die Teerdächer, die zahlreichen lackierten Ruderboote, das trockene Fachwerk boten den Flammen eine zu günstige Nahrung. Schauerlich schön war der Anblick der Brandstätte vom diesseitigen Mainufer aus mit dem sich im ruhig dahinfließenden Strom spiegelnden Flammenmeer; der Effekt wurde noch erhöht, als sich der blendend grüne Schein der Magnesiafackeln in die rote Farbenglut mischte. Die Wasserfront des direkt gegenüberlegenen alten Schlosses war taghell erleuchtet. Infolge des Funkenregens fing auch ein Herrn Bh. Klein gehöriges, am nördlichen Mainufer liegendes Baggerschiff Feuer; doch konnte der Brand noch rechtzeitig erstickt werden. Die Offenbacher Feuerwehr kehrte um ¾ 7 Uhr morgens heim, während die Aufräumungsarbeiten durch die Fechenheimer Wehren besorgt wurden. Die Brandstätte bildet einen wüsten Trümmerhaufen; nur die niedrigen Grundmauern sind stehen geblieben. Der Schaden ist groß, obwohl das Gebäude mit etwa 16000M und das Bootsmaterial mit etwa 9000M versichert war. Am schlimmsten aber ist der Wirt betroffen, der nicht versichert war. Im ist fast die gesamte Habe verbrannt. Die zahlreichen wertvollen Siegespreise des Rudervereins waren glücklicherweise nicht im Bootshaus untergebracht und sind dadurch erhalten geblieben. |
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==== Wassersport Nr. 13 vom 29. März 1906 ==== | ==== Wassersport Nr. 13 vom 29. März 1906 ==== |
27. März, 2 Uhr nachmittags. | 27. März, 2 Uhr nachmittags. |
==== Kopien der Originaldokumente ==== | ==== Kopien der Originaldokumente ==== |
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